wissensmanagement - Oktober 2025
Titelthema
Produktiver, effizienter, besser?
KI-Lösungen für Wissensmanagement

Editorial
Assistent oder Autopilot? Was KI wirklich leisten kann!
von Nicole Lehnert
Künstliche Intelligenz hat in den vergangenen Monaten endgültig ihren Platz in unserem Arbeitsalltag eingenommen: 69 Prozent der Wissensarbeiter in Deutschland nutzen KI bereits regelmäßig, oft täglich. Das zeigt eine aktuelle Microsoft-Studie, durchgeführt in Zusammenarbeit mit LinkedIn. Demnach schreiben Wissensarbeiter insbesondere E-Mails mit ChatGPT, übersetzen mit DeepL, automatisieren Mitschriften oder erstellen Lernmaterialien mit Hilfe von KI-Unterstützung.
Praxis Wissensmanagement
Changemanagement | Neue Technik, alte Strukturen? Warum KI einen Kulturwandel erfordert – und wie er gelingen kann
von Thorsten Rusch
Künstliche Intelligenz verändert die Art, wie wir arbeiten. Oft schneller, als viele Unternehmen hierzulande mithalten können. Während zwei Drittel der deutschen Bevölkerung laut Bitkom bereits regelmäßig generative KI nutzt, sind Unternehmen hierzulande eher KI-Nachzügler. Gerade einmal 37 Prozent der deutschen Unternehmen setzen KI ein. Das Paradoxe: Gleichzeitig glauben 86 Prozent der Führungskräfte, dass das Potenzial von KI bei Weitem nicht ausgeschöpft ist. Woran also hakt es beim KI-Einsatz in der Praxis?
Advertorial | So bleibt Wissen im Unternehmen – intelligent, strukturiert und verfügbar
von Peter Eisele
In jedem Unternehmen gibt es wertvolles Wissen - in Dokumenten, Systemen und Köpfen. Oft bleibt es jedoch verborgen oder unstrukturiert. Die Herausforderung liegt nicht im Mangel an Wissen, sondern in fehlender Zugänglichkeit, Struktur und Nutzbarkeit. Genau hier setzt HeinzAI an: ein KI-gestütztes Wissensmanagement, das Unternehmenswissen sichtbar und effizient macht.
Wissenstransfer | Interdisziplinäres Wissensmanagement: 5 Standorte, 33 Teilprojekte, 100+ Mitarbeitende
von Bastian Eine, Dr. Susanne Weiß-Wittstadt, Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher
Im Verbundprojekt EMPOWER kooperieren fünf Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, um den forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfer in der Rhein-Main-Neckar-Region zu fördern. Ein wesentlicher Bestandteil des hochschulübergreifenden Verbundprojekts ist das Wissensmanagement, um Kompetenzen und Erfahrungen der Projektmitarbeitenden strukturiert und nachhaltig zu bewahren und zu teilen. Herausforderungen hierbei sind u.a. die unterschiedlichen Standorte und Arbeitskulturen der Verbundpartner. Dieser Beitrag beschreibt den Aufbau, die Etablierung und den Ausbau eines nachhaltigen Wissensmanagements in dem Verbundprojekt. Dabei werden konkrete Beispiele für den Einsatz ausgewählter Wissensmanagement-Werkzeuge präsentiert. Zudem wird der Umgang mit den Herausforderungen der Zusammenarbeit in dem interdisziplinären Verbundprojekt aufgezeigt sowie die Grenzen des Wissensmanagements innerhalb dieser Rahmenbedingungen.
Titelthema
Künstliche Intelligenz | KI – der stille Wissensarbeiter
von Joachim Lorenz
Wissenstransfer beschreibt die Fähigkeit einer Organisation, Wissen systematisch von einem Akteur zum anderen Akteur zu übertragen. Übertragen bedeutet, dass das Wissen gezielt einem neuen Akteur übergeben wird - mit dem Ziel, dass der Empfänger das übertragene Wissen nutzen kann. Daraus resultiert die Frage, was Wissen überhaupt ist. Nonaka et al. charakterisieren Wissen in diesem Kontext als dynamisch, kontextspezifisch und humanistisch, weil das Wissen in einem sozialen System generiert und eingebettet wird. Im Folgenden werden diese Charaktereigenschaften unter dem Begriff "Verständnisstruktur" subsumiert. Eine Verständnisstruktur dient vorrangig zur Beantwortung der Frage, wie etwas funktioniert - im Sinne von Organisations- und Prozesswissen. Es bezieht sich also auf das intellektuelle Kapital. Es braucht aber auch eine Verständnisstruktur, wie die einzelnen Akteure zusammenarbeiten, damit sich der einzelne Akteur bei einem Wechsel gut in die Teamstruktur einarbeiten kann. Demnach dient der Wissenstransfer einer nahtlosen Integration eines neuen Akteurs in eine Teamstruktur und bezieht sich sowohl auf die Förderung von intellektuellen als auch auf beziehungsbasierten Verständnisstrukturen. Doch wie gestaltet sich ein effektiver Wissenstransfer in modernen Organisationen? Und welche Rolle kann Künstliche Intelligenz (KI) dabei spielen?
Erfahrungswissen | Erfahrungswissen als Zukunftskapital: Wie KI das Know-how der Mitarbeitenden nutzbar macht
von Gabriele Riedmann de Trinidad, Dr. Rahild Neuburger
Während sich Unternehmen intensiv mit KI, Digitalisierung und Fachkräftemangel beschäftigen, bleibt ein entscheidender Risikofaktor oft unbeachtet: das Erfahrungswissen ihrer Mitarbeitenden. In den kommenden zehn Jahren gehen 30 Prozent der heutigen Fachkräfte in Rente. Mit ihnen droht jenes Wissen zu verschwinden, das nicht dokumentiert ist - etwa, wie man im technischen Service eine Fehlersuche effizient abkürzt, welche Argumente beim Kunden in der Verhandlung wirklich überzeugen oder wie man kritische Situationen elegant deeskaliert. Unternehmen, die diesen drohenden Wissensverlust ernst nehmen, machen Wissensmanagement zur strategischen Führungsaufgabe - auf Augenhöhe mit Finanzen, IT-Sicherheit und operativer Exzellenz. Der Einsatz geeigneter KI-Lösungen kann hier unterstützen.
IT-Sicherheit | Kontrollierte Intelligenz: Warum KI klare Richtlinien braucht
von Silke Blumenröder
Mal eben noch eine E-Mail an den Kunden texten oder den Vertrag für den Geschäftspartner aus Frankreich schnell von DeepL übersetzen lassen: In Deutschland nutzen 69 Prozent der Wissensarbeiter tagtäglich Künstliche Intelligenz (KI) bei der Arbeit. Vor allem, wenn sie Zeit sparen wollen oder sich von der Lösung mehr Kreativität erhoffen. Das zeigt eine weltweite Umfrage von Microsoft in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk LinkedIn. In kleinen und mittelständischen Firmen zählen OpenAI-Anwendungen - wie ChatGPT oder DeepL - zu den beliebtesten KI-Anwendungen. Das ergab der "AI Readiness Report", den die KI-Beratung Disruptive und der KI-Spezialist Retresco erstellt haben. Doch Mitarbeitende ahnen meist nicht, dass sie damit gegen Compliance-Richtlinien oder sogar geltendes Recht verstoßen können.
Prozessmanagement | Kontrollierte Autonomie: Wie Mensch und KI Prozesse neu definieren
von Stefan Issing
Die Zukunft hat schon begonnen: Mit AI Agents können Unternehmen ihre Prozesse nicht einfach nur automatisieren, sondern verfügen über weitgehend autonome Systeme, die kontextbasierte Entscheidungen treffen. Für ein Maximum an Transparenz, Sicherheit und Kontrolle ist das Zusammenspiel mit dem Menschen aber auch weiterhin das Erfolgsrezept. Was macht das neue Dreamteam so besonders?
Künstliche Intelligenz | Start small – scale up: Der Weg vom Chatbot zu Agentic AI
von Niklas Bläsing
Chatbots haben bereits in vielen Unternehmen Einzug gehalten und sich dort bewährt. Doch das ist erst der Anfang, denn sie sind lediglich die Vorstufe zu einer KI-Revolution, die an kaum einer Branche spurlos vorbeigehen wird: Agentic AI.
Digitalisierung
Künstliche Intelligenz | KI kann viel – aber Vertrauen braucht ein Gesicht!
von Wilfried Huchler
Künstliche Intelligenz ist inzwischen in nahezu allen Büros angekommen. Mitarbeiter:innen nutzen diverse Tools - nicht nur zur Generierung von Bildern und Videos - sondern auch zur Erstellung von Texten, Schulungsunterlagen und Präsentationen. Gerade beim Erfassen von Dokumenten mit wichtigem Wissen ist der tatsächliche Verfasser ein entscheidender Vertrauensfaktor. Warum Inhalte ohne erkennbaren Urheber an Wert verlieren - trotz oder vielleicht sogar gerade wegen Künstlicher Intelligenz - erfahren Sie in diesem Artikel.
Best Practice | Wie Chemnitz den IT-Betrieb seiner Schulen organisiert
von Rico Barth
Die Digitalisierung des Bildungsbereichs ist in Chemnitz kein Zukunftsprojekt mehr, sondern Gegenwart. Dafür sind aber verlässliche und skalierbare IT-Strukturen nötig. Wie das funktioniert, zeigt die Stadt seit zwei Jahrzehnten mit einem eigenen Schulrechenzentrum. Das SyS-C ist zu einem entscheidenden Bestandteil des digitalen Unterrichts geworden - organisatorisch, technisch und strategisch. Wichtiges Element ist eine IT-Service-Management (ITSM)-Software.
Human Resources
Leadership 2.0 | Führung aus der zweiten Reihe: der blinde Fleck
von Ben Schulz
In vielen mittelständischen Unternehmen ruht das Augenmerk der Führung hauptsächlich auf zwei Bereichen: der Geschäftsleitung an der Spitze und den Mitarbeitenden an der Basis. Doch dazwischen liegt etwas, das wesentlich für die Umsetzung strategischer Vorgaben, für die Stabilität des Teams und für die tägliche Realität von Führung ist: die so genannte zweite Ebene, also Teamleiter, Bereichsverantwortliche, Schichtführer, Projektmanager oder Abteilungsleiter.
Changemanagement | Wind of Change: So meistern Sie den organisationalen Wandel
von Dr. Georg Kraus
Aktuell liest und hört man in den Medien nahezu täglich Meldungen, dass Unternehmen die Entlassung von Hunderten oder gar Tausenden von Mitarbeitenden planen. Doch hierüber echauffiert sich niemand. Und von einem Versagen des Managements, das zum nötigen Umbau und Personalabbau führte, ist - wenn überhaupt - meist nur am Rande die Rede; vielmehr sind die Meldungen oft sogar mit der Info garniert: Die Unternehmensleitung sucht mit den Gewerkschaftsvertretern nach einer sozialverträglichen Problemlösung. Der Grund hierfür: In unserer Gesellschaft herrscht zurzeit parteien- und die verschiedenen Gesellschaftsgruppen übergreifend ein Konsens, dass sich in unserer Gesellschaft und in den Betrieben sehr vieles verändern muss, damit unsere Wirtschaft wieder wettbewerbsfähig wird oder dies bleibt. Das erleichtert es Unternehmen aktuell, auch solche Change- und Transformationsprojekte in ihrer Organisation anzukündigen und zu realisieren, die mit einem Personalabbau verknüpft sind und/oder massive Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen und -inhalte sowie die Arbeitssituation ihrer Mitarbeitenden haben.
Trends
Innovationsmanagement | Co-Creation: Kreativität mit Methode
von Mario Neumann
In heutigen Märkten ist es entscheidend, Kundenbedürfnisse kontinuierlich zu verstehen, Marktnischen rasch zu erkennen und das Produktportfolio flexibel anzupassen. Co-Creation Workshops erscheinen dabei als vielversprechendes Instrument zur Förderung von Innovationen. Doch reicht das gemeinsame Ideensammeln mit dem Kunden aus? Wie kann man sicherstellen, dass sich der Aufwand für einen Co-Creation Workshop wirklich lohnt?