wissensmanagement - Februar 2025

Titelthema

Wie vernetzt und kollaborativ arbeiten wir wirklich?

Neue Ideen gemeinsam entwickeln, Wissen aktiv teilen, Dokumente leicht zugreifbar ablegen - Kollaboration ist für die Zusammenarbeit im Unternehmen und damit für die Produktivität und den Erfolg essentiell. Wissenstransfer & Wissenssicherung leben von einem "Sharing is Caring"-Ansatz. Doch wie gelingt Kollaboration in der Praxis? Welche Tools eignen sich und welche Stolpersteine lauern? Antworten erhalten Sie in der aktuellen Ausgabe von "wissensmanagement - Das Magazin für Digitalisierung, Vernetzung & Collaboration". Mit praxiserprobten Tipps und Anwenderberichten erhalten Sie vielfältige Anregungen, um die Wissenskultur in Ihrer Organisation zu fördern und die Kollaboration zu verbessern.



Editorial

Wem gehört Ihr Wissen?

von Nicole Lehnert

Donnerstagmittag, kurz vor Quartalsende. Frau Schneider hat heute ihren letzten Arbeitstag bei der Meier KG. Nachher ist noch eine kleine Abschiedsfeier mit den Kolleginnen und Kollegen geplant. Doch bevor es soweit ist, muss sie im Rahmen ihres Offboardings erst ihr Notebook, ihr Geschäftshandy und ihren Mitarbeiterausweis zurückgeben, der ihr in den letzten acht Jahren Zugang zu den Unternehmensräumen verschafft hat. "Asset-Rückgabe" - so heißt dieser wichtige Punkt in ihrer Offboarding-Checkliste.


Praxis Wissensmanagement

Künstliche Intelligenz | GenAI: Warum implizites Wissen immer wichtiger wird

von Dr. Rahild Neuburger

Generative KI stellt mittlerweile ein wichtiges Tool bei vielen Tätigkeiten dar und hilft, Wissen und Kompetenzen der Menschen zu erweitern. Dies heißt aber nicht automatisch, dass menschliche Expertise und menschliches Hintergrundwissen an Relevanz verlieren. Im Gegenteil! Erfahrungs- und Kontextwissen sind wichtig, um mit generativer KI zielorientiert kommunizieren und die Ergebnisse kritisch reflektieren zu können.


Erfahrungswissen | Erfolgsfaktoren für den Transfer von Erfahrungswissen

von Klemens Keindl

Bei einem städtischen Versorger wurde Erfahrungswissen von Experten gesichert. Ausgehend von einer demografischen Analyse zielte man zunächst auf Mitarbeitende, die in nächster Zeit in den Ruhestand gehen. Mehr und mehr aber wurde auch kontinuierliches Wissensmanagement gefördert, um frühzeitig Wissen zu sichern und den regelmäßigen Austausch in Teams zu stärken. Dabei zeigen sich vier Erfolgsfaktoren, die im Weiteren vorgestellt werden: Dialogbegleiter, Team-Workshops, der Einsatz von Wikis und ein frühzeitiger Wissenstransfer als Zielvereinbarung.


Unternehmenskultur | Rereading Julius Caesar: Machtmissbrauch & Verantwortung in Organisationen

von Ulrich Wirth

William Shakespeares "Julius Caesar" eröffnet eine dramatische Auseinandersetzung mit der Natur von Macht, Loyalität und ethischem Widerstand. Das Stück zeigt, wie dünn die Grenze zwischen Führung und Tyrannei ist - ein Spannungsfeld, das auch in heutigen Organisationen oft zu Konflikten führt. In einer Welt, in der physischer Widerstand wie ein Tyrannenmord undenkbar geworden ist, bleibt Shakespeares Analyse der Machtstrukturen und moralischen Dilemmata hochaktuell. Die Tragödie um Julius Caesar fordert uns heraus, über die Verantwortung von Führenden nachzudenken und zu hinterfragen, was geschieht, wenn Ethik Machtansprüchen weicht. Das Thema gewinnt besondere Relevanz, wenn wir Organisationen betrachten, in denen Machtmissbrauch und mangelnde Verantwortlichkeit tiefgreifende Auswirkungen auf Kultur und Werte hat. Ein Rereading dieses Meisterwerks eröffnet neue Perspektiven und überraschende Parallelen, die weit über die Ereignisse des antiken Roms hinausreichen - und aktueller sind denn je.


Titelthema

Unternehmens- und Wissensziele | Künstliche Intelligenz im Wissensmanagement: Von fragmentierten Informationen zu geistigem Kapital

von Robbie O‘Connor

Bei der Betrachtung der Vermögenswerte eines Unternehmens wird ein entscheidender, Aspekt oft übersehen: das gebündelte Wissen der Organisation. Die Erfahrungen, der Kontext und das Fachwissen, das Mitarbeitende über viele Jahre hinweg erworben haben, bilden eine Art "Gehirn" des Unternehmens, das sein eigenes intellektuelles Kapital trägt. Doch dieses wird oft nicht ausgeschöpft - viel mehr bleiben Informationen fragmentiert, Wissen ist schwer zugänglich, und Mitarbeitende verlieren wertvolle Zeit mit der Suche nach den benötigten Daten. Hier kommt Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel, um Wissenslücken zu schließen, die Zusammenarbeit zu optimieren und eine solide Basis für fundierte Entscheidungen zu schaffen.


Digitalisierung | Integrierte digitale Transformation: Der CEO und CTO führen … und das Top-Team gestaltet

von Paul Schwefer

Die digitale Transformation eines Unternehmens ist Teamwork. Nur wenn die Entscheider bzw. Führungskräfte auf der Top-Ebene am selben Strang ziehen und sich für die Transformation engagieren, entsteht in der Organisation der nötige Elan und Spirit, um solche komplexen Changeprojekte zum Erfolg zu führen.


Leadership 2.0 | Kollaboratives Führen als Basis für vernetztes Arbeiten

von Christian Polz

Kollaboratives Arbeiten meint die Zusammenarbeit von Menschen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Dabei werden kommunikative Tools eingesetzt. Damit Führungskräfte mit diesen Tools ihre Teams erfolgreich organisieren können, ist der Einsatz eines kollaborativen Führungsstils erforderlich.


Digitalisierung

IT-Tools | Die besten KI-Tools für Learning & Weiterbildung

von Sabine Prohaska

Die KI bietet Personen, die im Weiterbildungsbereich tätig sind, schon heute viele Möglichkeiten, ihre Arbeit effektiver, zeitgemäßer und adressatengerechter zu gestalten. Wie und mit welchen Tools ihnen dies gelingt, erläutert die Lernkultur-Beraterin und Trainerausbilderin Sabine Prohaska, Wien, im Fachgespräch mit Christoph Wirl. Er ist Chefredakteur des in Österreich erscheinenden Magazins TRAiNiNG.


IT-Tools | M365 zum Managementsystem ausbauen: Geht das?

von Patrick Mengel, Marvin Koschlick

Spätestens seit der Corona-Pandemie hat der Stellenwert der mobilen Arbeit in vielen Unternehmen zugenommen. Firmen werben mit der Möglichkeit von Homeoffice und mobilen Arbeitsplätzen, um so ihre Attraktivität am Arbeitsmarkt zu steigern und Fachpersonal zu finden. Hierbei kommt der Microsoft 365 Cloud in vielen Unternehmen eine tragende und effizienzsteigernde Rolle zu. Doch auch Managementsysteme, zum Beispiel für das Qualitäts-, Prozess- und Wissensmanagement, sind seit jeher wichtige Komponenten für effektive, strukturierte und gewinnbringende Prozesse und Arbeitsleistungen. Viele dieser Managementsysteme werden mit speziell auf das System zugeschnittenen Softwarelösungen abgebildet. Das führt vielerorts zu einer heterogenen Systemlandschaft, in der viele unterschiedliche Softwaretools genutzt werden müssen. Doch das ist gar nicht unbedingt nötig! Denn auch M365 bietet mit seinen vielfältigen und umfangreichen Applikationen großes Potenzial, Managementsysteme in Unternehmen abzubilden und die entsprechenden Anforderungen, die die Systeme mit sich bringen, darzustellen, zu pflegen und weiterzuentwickeln.


Human Resources

Lernen & Weiterbilden | Individualisiert, cross-funktional und interdisziplinär: Offene, KI-gestützte Lernökosysteme als Lernort der Zukunft

von Prof. Dr. Swetlana Franken

Komplexe Innovationsvorhaben, wie die digitale Transformation oder die Implementierung Künstlicher Intelligenz (KI), stellen viele Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere, vor Herausforderungen, die sie nicht alleine bewältigen können. Die Komplexität der Aufgabe erfordert neben der technischen Expertise ein vorausschauendes Antizipieren von künftigen Aufgaben und Kompetenzen von Beschäftigten, ein Denken in Szenarien und eine vernetzte, interdisziplinäre Vorgehensweise. Um beispielsweise effektive, praxistaugliche KI-Anwendungen zu implementieren, die neben der Technik auch organisatorische Veränderungen und die Weiterbildung von Mitarbeitenden berücksichtigen, sollten relevante interne (Führungskräfte, Mitarbeitende, Betriebsrat etc.) und externe (Hochschulen, Forschungsinstitute, Verbände etc.) Akteure an der Gestaltung beteiligt werden. Man braucht dafür offene, dynamische Lernökosysteme, die interdisziplinäre Problemlösungen fördern und ein gemeinsames, arbeitsintegriertes Lernen ermöglichen.


Trends | Learnfluencer werden?

von Silas Koch

Aktuell etabliert sich in der Weiterbildungsdebatte ein neuer Begriff: Learnfluencer. Er ist eine Reaktion darauf, dass sich im Zuge der digitalen Transformation der Unternehmen auch deren Lernkultur und Kultur der Zusammenarbeit wandelt.


Leadership 2.0 | Positiv führt! Warum Führungskräfte Zuversicht vermitteln müssen, um ihre Mitarbeitenden zu empowern

von Elke Katharina Meyer, Frank Nesemann, Thomas Achim Werner

Vielen Mitarbeitern der Unternehmen fehlt aktuell ein positiver Zukunftsblick. Das mindert auch ihre Arbeitsmotivation. Folglich wird es zu einer zentralen Führungsaufgabe, den Mitarbeitern die nötige Zuversicht zu vermitteln. Dies können Führungskräfte nur, wenn sie selbst glauben: "Wir schaffen das, wenn..."


Trends

Best Practice | Effizientes Wissensmanagement im Maschinenbau

von Dr.-Ing. Daniel Carton

Die Bedeutung von Wissensmanagement in der Industrie hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Insbesondere im Maschinenbau, der stark auf Präzision und Effizienz angewiesen ist, spielen optimierte Datenströme und Prozessautomatisierung eine zentrale Rolle. Dabei kann der Maschinenbau von der Telekommunikationsbranche lernen, wie eine durchdachte Struktur für den Umgang mit Daten aussehen sollte. Denn was bereits in vielen Telekommunikationsunternehmen eine feste Institution ist, lässt sich auch auf Fertigungsbetriebe übertragen - die Schaffung einer durchgängigen und flexiblen Infrastruktur. Allein dadurch ist ein Effizienzgewinn erreichbar, der selbst angeschlagene Unternehmen wieder zukunftsfähig machen kann.

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