Fachbeiträge

Ausgabe 1 / /2013
Fachbeitrag Mobiles Arbeiten

Vertrieb 2.0 – ortsunabhängig beraten & verkaufen

von Richard Schmid

Unabhängige Finanzvermittler beraten ihre Kunden in der Regel direkt vor Ort. Note- und Netbooks revolutionierten einst ihre Arbeit – sie ermöglichten es, von unterwegs aus auf wichtige Daten zuzugreifen. Den endgültigen Schritt hin zum mobilen Büro ermöglichen nun Smartphones und Tablet PCs: Die intelligenten mobilen Endgeräte erlauben den Zugriff auf das Internet von prinzipiell jedem Ort aus. So sind in der Cloud abgelegte Programme und Formulare jederzeit problemlos aufrufbar. Zudem erleichtern Mobile Devices die Korrespondenz zwischen Vermittlern und Kunden bzw. Finanzierern ganz erheblich. Doch die permanente Verfügbarkeit stellt den Berater 2.0 auch vor ganz neue Herausforderungen.

Inhaltsübersicht:


Ein eigenes Haus zu bauen, kostet in der Regel viel Geld. Wer sich diesen Lebenstraum erfüllen will, ist deshalb auf ein möglichst günstiges Finanzierungskonzept angewiesen. Fachkundige Berater informieren unabhängig über die Konditionen von verschiedenen Kreditinstituten, legen Tilgungsraten in optimaler Höhe fest und helfen dabei, öffentliche Fördermittel auszuschöpfen. Damit sie ihre Kunden im gesamten Finanzierungsprozess optimal begleiten können, müssen sie jederzeit über den aktuellen Stand des Finanzierungsantrags informiert sein – auch von unterwegs aus.

Berater müssen zu jeder Zeit informiert sein

Allerdings bringt die stark gestiegene Verfügbarkeit durch mobile Endgeräte in der Finanzierungsbranche auch ihre Nachteile mit sich. Da ein Finanzberater nun jederzeit erreichbar sein muss, kann es passieren, dass ihn Kundenanrufe erreichen, ohne dass er sich auf das Gespräch vorbereiten konnte. Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Kunden an ihren Berater: Infolge der technischen Machbarkeit erwarten sie, dass er zu jedem Zeitpunkt über den aktuellen Stand ihres Finanzierungsantrags informiert ist.

Für einen engagierten Vermittler geht daraus die Notwendigkeit hervor, sich mehrmals täglich – sei es vom Büro aus oder aber von unterwegs über Notebook, Tablet oder Smartphone – in seine auf dem Server liegende Beratungssoftware einzuloggen. Dort kann er überprüfen, ob sich bei einem der von ihm vermittelten Anträge etwas Neues ergeben hat, beispielsweise ob die Bank zwischenzeitlich die Finanzierung bewilligt hat. Mithilfe der richtigen Softwarelösungen kann er sich außerdem im System nützliche Reminder setzen, die ihn daran erinnern, fristgerecht zu einer Bank oder dem Kunden Kontakt aufzunehmen.

Allerdings bedarf es für all diese Funktionen stets des Einloggens in das zugrundeliegende System. Insbesondere für unabhängige Finanzberater, die viel unterwegs sind und einen eng getakteten Terminplan einzuhalten haben, bedeutet das einen enormen Mehraufwand.

Verknüpfung mit Mobile Devices erleichtert Vertriebsalltag

Doch es geht auch einfacher: Aus technischer Sicht ist es heute möglich, das Heimsystem mit mobilen Endgeräten, beispielsweise einem iPhone zu verbinden. So können Reminder oder Kontaktdaten ohne aufwändiges Einloggen in das „mobile Büro“ übertragen werden. Webbasierte Software-Lösungen können dabei die Plattformen von verschiedenen Finanzierern einbindet. Dies ermöglicht den direkten Vergleich verschiedener Anbieter und ihrer Konditionen. Zudem lässt sich die Anwendung mit Standardprogrammen wie dem Kontaktmanager in Microsoft Outlook oder aber dem Kalender auf dem iPhone verbinden.

Für den Anwender, also in der Regel einen unabhängigen Finanzberater, bringt das verschiedene Vorteile mit sich. Zum einen können im System hinterlegte Kontaktdaten ohne Aufwand in das Smartphone übertragen werden. Damit erkennt ein Berater, der unterwegs einen Anruf erhält, auf einen Blick, welcher Kunde oder Bankangestellter ihn kontaktiert – ganz ohne, dass er deren Kontakte gesondert in seinem iPhone abgespeichert hat. Auch das Verfassen einer E-Mail von unterwegs aus wird mit der Erweiterung erleichtert: Der Nutzer kann automatisch auf alle im System hinterlegten E-Mail-Adressen zugreifen. Sogar Standardbausteine für Mails an bestimmte Kundengruppen liegen in seinem Mailprogramm bereit. Und nicht zuletzt lassen sich wichtige Erinnerungen in den Standardkalender eines Mobile Devices übertragen. Auf diese Weise entfällt das aufwändige Einloggen per Zugangsdaten, um wichtige Termine nicht zu verpassen – sie erscheinen einfach als Reminder auf dem Display von Smartphone oder Tablet.

Vor allem aber sorgen die Schnittstellen dafür, dass ein Berater sogleich darüber informiert ist, wenn sich im Baufinanzierungsprozess etwas bewegt. Wenn also die Bank die Finanzierung genehmigt und dem System meldet, dass sie den Kreditvertrag an den Kunden verschickt hat, erfährt der Vermittler auf seinem Handy als erster davon. Er kann dann seinerseits den Kunden über den aktuellen Stand der Finanzierung in Kenntnis setzen.

Kein Sicherheitsrisiko eingehen

Mit dieser mobilen Erweiterung gestaltet sich die Baufinanzierung für Berater und Kunden also deutlich einfacher. Bedenkenträger wenden jedoch ein, dass bei über das Internet ausgetauschten Daten schnell Sicherheitslücken entstehen können – die Unsicherheit gegenüber Cloud-Lösungen ist wegen der geringen Erfahrungswerte mit dieser jungen Technologie verständlicherweise hoch. Es ist deshalb umso wichtiger, bei der Wahl der richtigen Beratungssoftware auf einen Anbieter zu setzen, der viel Wert auf das Thema Datenschutz legt. Entsprechend sichere vertriebsunterstützende Software-Lösungen werden auch Skeptiker auf kurz oder lang von ihrem Nutzen überzeugen. Denn nicht nur für den Berater vereinfacht sich der Arbeitsalltag durch die intelligente Software merklich. Auch der Kunde profitiert davon: Er ist so in puncto Baufinanzierung stets gut beraten und informiert – und kann damit seinen Traum vom eigenen Haus mit kompetenter Unterstützung realisieren.

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