Fachbeiträge
Was macht eigentlich ein Cloud Architect?
von Peter Holländer
Sie werden heute bereits händeringend gesucht: Cloud Architects. Sie handeln die Software- und System-Migration in die Public oder die Private Cloud, orchestrieren Hybrid-Cloud-Anwendungsszenarien, managen das Sourcing von IaaS-, SaaS-, und PaaS-Providern und steuern die Multiprovider-Landschaft. Der Cloud-Architekt ist ein Tausendsassa mit einem breiten Einsatzfeld. Er ist verantwortlich für das Design von Cloud Architekturen und setzt die geplante Architektur von Cloud-Entwicklern und Cloud Administratoren ein.
Inhaltsübersicht:
- Was muss ein Cloud Architect können?
- Soziale Kompetenzen gleichermaßen gefordert
- Was verdient ein Cloud Architect?
- Wie wird man Cloud Architect?
Wesentliche Aufgaben des Cloud-Architekten sind der Aufbau einer Cloud-Infrastruktur sowie ihre Weiterentwicklung. Daneben beschäftigt er sich mit der Implementierung von App Services und Web Apps, Advanced Applications, Application Storage & Data Access und Securing Resources. Zugleich ist er auch in den Bereichen Management, Monitoring Strategy und Business Continuity-Strategie unterwegs. Die Auseinandersetzung mit herstellerspezifischen Themen von Microsoft, Oracle, VMware und AWS ist für den Cloud Architect gewissermaßen Basiswissen. Er weiß, welche Möglichkeiten die aktuellen Cloud-Technologien bieten und kann eine „Cloud only“ oder eine hybride Lösung planen. Er hat einen fundierten Überblick über deren Kernservices und Features sowie deren Anwendungsmöglichkeiten.
Was muss ein Cloud Architect können?
Cloud-Architekten sind nicht nur in Cloudtechnologien und Virtualisierungstechnik zu Hause, sondern müssen sich auch mit verteilten Systemen und deren globaler Erreichbarkeit auskennen. Außerdem verfügen sie über ein fundamentales Grundwissen zu Sicherheit und Userverwaltung und wissen, wie sie Teile ihrer eigenen Infrastruktur aus dem eigenen Datencenter auslagern und Referenzdesigns für ihre Kunden planen. Cloud-Architekten mit fortgeschrittenem Wissen sind in der Lage, skalierbare und elastische AWS-Anwendungen zu konzipieren. Diese Spezialisten arbeiten mit umfassenden verteilten Systemen zusammen. Systeme mit mehreren hundert oder tausenden von Servern müssen ein klares Design haben. Erfahrene Cloud Architects können Systeme jederzeit wiederherstellen und verlieren auch bei großen Architekturen nicht den Überblick. Sie wissen zudem, wie man auf gemanagte Services zurückgreift.
Cloud-Architekten entwickeln Lösungen, die sich aus dem Anforderungskatalog des Kunden ergeben. Ein Architekt muss kein Developer oder Administrator sein, jedoch müssen Cloud-Architekten immer etwas über den Tellerrand schauen, damit Entwickler und Administratoren die geplante Architektur auch einsetzen können.
Soziale Kompetenzen gleichermaßen gefordert
Die rein technischen Qualifikationen und die Management-Skills sind aber lange noch nicht alle Qualitäten, die ein Cloud-Architekt mitbringen muss. Darüber hinaus sind beim IT-Experten soziale und kommunikative Kompetenzen gefragt, denn er steht ebenso mit den Abteilungen im Unternehmen im Dialog als auch mit den Partner-Providern und Kunden. Er handelt Verträge aus und ist zugleich gegenüber den Stakeholdern in einer Beraterrolle, um die wichtigsten Perspektiven eines Projekts immer im Blick zu haben: die Geschäftsprozesse, die Ressourcen und die Architektur von Systemen und Daten. Angesichts dieser umfassenden Anforderungen sind die finanziellen Perspektiven eines Cloud Architect entsprechend interessant.
Was verdient ein Cloud Architect?
Je nach Qualifikation, Einsatzort, Unternehmensgröße und Personalverantwortung verdient er zwischen 3.000 und 5.500 Euro monatlich.
Wie wird man Cloud Architect?
Die Qualifizierung zum Cloud-Architekten enthält die Vermittlung aller hier vorgestellten Skills in Theorie und Praxis. Sie dauert je nach Vorkenntnissen und angestrebter Tiefe zwischen fünf und 20 Tagen. Voraussetzung für die Zertifizierung zum Cloud Architect nach TÜV Rheinland sind gute Grundlagenkenntnisse im Bereich IT-Infrastrukturen, Server-, Virtualisierungs-, Netzwerk- und Storage-Technologien. Um den Expertenstatus erfolgreich zu meistern, müssen Teilnehmer zusätzlich mit Spezialthemen aus den Advanced Azure oder AWS Trainings auskennen oder mit Produkten wie vCloud von VMware vertraut sein.
Das herstellerunabhängige Cloud-Kompetenzmodell der TÜV Rheinland Akademie ermöglicht Unternehmen und IT-Spezialisten eine praxisorientierte Qualifizierung. Nicht nur IT-Fachkräfte, sondern auch Führungskräfte haben die Möglichkeit, ihr Know-how in der Cloud-Technologie aufzubauen oder zu optimieren. Das Modell deckt die drei wichtigsten Schlüsselqualifikationen ab, die für den IT-Sektor unabdingbar sind: den Cloud-Administrator, den Cloud-Entwickler und den Cloud-Architekten.
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