Fachbeiträge

Ausgabe 9 / /2001
Fachbeitrag Kolumne

Selbstorganisation zulassen

von Klaus North

In seiner Kolumne hält Klaus North ein Plädoyer für mehr Spielräume zum Lernen, zum Experimentieren und zum selbstorganisierten Handeln.

 

Von Klaus

 

North

 

 

 

Logo GfWMSchnellere Veränderungen von Märkten und höhere

 

Innovationsgeschwindigkeiten, Individualisierung von Kundenbedürfnissen

 

und Entstehen neuer Geschäftsfelder fordern von Unternehmen,

 

schneller besser zu werden. Flexible Anpassung, beschleunigte Lernprozesse

 

und Problemlösungen nahe am Kunden können jedoch nicht

 

von zentral gesteuerten, mit einem deterministischen Managementansatz

 

geführten Unternehmen erreicht werden. Der Komplexität

 

der Informationsverarbeitung und Wissensgenerierung kann nur durch

 

die Selbstorganisation organisatorischer Einheiten und deren Vernetzung

 

begegnet werden. Ein auf gemeinsamen Werten beruhender Integrationsprozess

 

hat sicherzustellen, dass eine Balance zwischen Selbstorganisation

 

und Fremdorganisation zu einer Optimierung der Wertschöpfung

 

führt.

 

 

 

Das Arbeiten in Gruppen bildet das Rückgrat einer Erfolg versprechenden

 

Wissensmanagement-Strategie. Gruppen können in ihren Eigenschaften

 

mit sehr anpassungsfähigen Organismen verglichen werden. Um

 

überleben zu können, müssen sie ihre eigenen Beziehungen

 

zur Umwelt beeinflussen können. Am weitesten entwickelte Gruppen

 

(und davon gibt es wenige) nutzen die vorhandenen organisatorischen

 

Freiheitsgrade, verfügen dadurch über einen weiter reichenden

 

Tätigkeitsspielraum und können eigene Ziel für ihre

 

Tätigkeit formulieren. Von solchen Gruppen kann erwartet werden,

 

dass sie selbständig Probleme erkennen, sich das notwendige

 

Wissen beschaffen, Probleme lösen und Neuland beschreiten.

 

Nur so entstehen Best Practices, die aber im nächsten Moment

 

schon wieder von neuen Ideen überholt werden.

 

 

 

Unternehmen, die versuchen, alle Eventualitäten vorauszuahnen

 

und in Organisationsanweisungen festzulegen, was zu tun ist, dabei

 

noch möglichst viel dokumentieren wollen, sollten überlegen,

 

ob sie den Mitarbeitern nicht besser mehr Spielräume zum Lernen,

 

zum Experimentieren und selbstorganisierten Handeln geben. Das Resultat

 

ist oft frappant: Weniger geplant – neue Lösungen gefunden

 

– Mitarbeiter und Kunden sind zufriedener.

 

 

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