Fachbeiträge
Knowledge Asset Networking: Strategy, Processes and Systems for Leveraging Corporate Knowledge
von Florian Christ
In dieser Ausgabe veröffentlichen wir erstmals einen Beitrag in englischer Sprache, den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten: Gregoris N. Mentzas stellt die von ihm entwickelte, aus dem gleichnamigen EU-Projekt hervorgegangene Wissensmanagement-Methode Know-Net vor. Sie können zunächst eine kurze Zusammenfassung seines Beitrages lesen oder aber direkt zur englischen Originalfassung springen.
Von Florian
"Die erste Phase der Diskussion
um Wissensmanagement in den Unternehmen ist nahezu beendet. Diese
war geprägt von Euphorie und Konfusion", so lautet das
ernüchternde Resümee von Gregoris N. Mentzas. Lesen Sie
im Folgenden eine Zusammenfassung seines Beitrages über die
von ihm entwickelte Wissensmanagement-Methode Know-Net; die vollständige
englische Originalfassung finden Sie hier.
Obwohl das Thema Wissensmanagement noch jung ist, ist es doch schon
vielfältig bearbeitet worden. Hierbei haben sich zwei grundsätzliche
Ansätze über das Verständnis von Wissen herausgebildet,
die heute im Bereich des Wissensmanagements dominieren: Wissen wird
entweder als Produkt oder aber als Prozess verstanden und behandelt.
Zum Produkt wird Wissen durch die möglichst totale Abspaltung
von seiner Umgebung. Durch Speicherung von Wissen in unternehmensweiten
Medien wird diesem eine Art Sachqualität zuteil. Und nur Sachen
lassen sich messen, verteilen und zielgerichtet anwenden
eben managen im herkömmlichen Sinne. Es wird also versucht,
Wissen konservativ handhabbar zu machen. Umfangreiche Datenbanken
von Dokumenten und Informationen sind beispielsweise Hilfsmittel
im Rahmen dieses Ansatzes.
Im Gegensatz hierzu kann Wissen aber auch als Prozess angesehen
werden ein offener Kommunikationsprozess zwischen Personen,
die ihr eigenes Wissen anwenden, teilen und damit verbreiten. Eine
Eingrenzung und gezielte Verteilung soll hier gerade nicht stattfinden.
Wissen zu managen bedeutet dann, dieses Wissen sich unter ständiger
Beteiligung von Personen weiterentwickeln zu lassen und hierzu lediglich
geeignete Plattformen und IT-Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen.
Die heute aufkommenden Communities sind typische Ausprägungen
dieses Ansatzes von Wissen als Prozess, aber auch E-Mail- oder Videokonferenzprogramme.
Doch diese beiden Ansätze über das Verständnis von
Wissen können für sich isoliert keine zufriedenstellenden
Ergebnisse für die Unternehmen bieten, so Gregoris N. Mentzas.
Erforderlich ist eine Synthese beider Ansichten, da beide direkt
voneinander abhängig sind.
Wie eine sinnvolle und auch effektive Verknüpfung von Wissen
als Produkt und Prozess aussehen kann, erläutert Mentzas im
Verlauf seines Beitrags. Mithilfe verschiedener Schaubilder wird
das Entstehen, die Fortentwicklung sowie die Verwertung von den
kleinsten Wissenseinheiten, den so genannten Wissensobjekten, dargestellt.
Im Rahmen dieser von Mentzas entwickelten Know-Net-Methode durchlaufen
die Wissensobjekte vielerlei Prozesse im Unternehmen, um dann schließlich
als verwertbares Produkt zur Verfügung zu stehen. Wissensmanagement
wird dabei jedoch nicht vordergründig als technisches Problem,
sondern ganzheitlich als Organisation von Mensch, Strategie und
Technik verstanden.
Zum Abschluss verdeutlicht Mentzas das Vorgehen mit einigen Fallstudien,
die über Erfahrungen von Unternehmen berichten, welche die
Know-Net-Methode anwenden, und skizzieren, inwieweit deren Strukturen
im Bereich Wissensmanagement optimiert werden konnten.
Know-Net ist hervorgegangen aus einem gleichnamigen Projekt der Europäischen Kommission (www.know-net.org). Beteiligt daran waren: Knowledge Associates, PLANET Ernst&Young, INSEAD Business School, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und FHBB, Schweiz. |
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