Fachbeiträge
Mobile Datenerfassung für die Flotte: Wie digitales Reifenmanagement den Fuhrpark nachhaltig voranbringt
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Flottenverantwortliche stehen in der Pflicht, ihre Fuhrparks wirtschaftlich zu halten. Doch Fachkräftemangel, steigende Preise und EU-Verordnungen zur Reduktion von CO2-Emissionen stellen sie vor immense Herausforderungen. Dabei profitieren Unternehmen bei einer Umstellung ihrer Fahrzeugflotten auf batterieelektrische Fahrzeuge bis 2025 von Förderungen seitens des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Ein digitales Reifenmanagement kann helfen, diese Umstellung zu meistern und unterstützt auch bei weiteren Aufgaben: Mit einer mobilen Datenerkennungssoftware lassen sich Reifen- und Fahrzeugdaten erheben und auswerten, Wartungen optimieren, präzisere Reifenzustandsprognosen erstellen und dadurch sowohl Emissionen als auch Ressourcen einsparen. Über Smartphones nutzbar und somit vollkommen mobil, wirkt sich ein KI-gestütztes und datenbasiertes Reifen-Audit positiv auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Flotten aus.
Flottenverantwortliche stehen in der Pflicht, ihre Fuhrparks wirtschaftlich zu halten. Doch Fachkräftemangel, steigende Preise und EU-Verordnungen zur Reduktion von CO2-Emissionen stellen sie vor immense Herausforderungen. Dabei profitieren Unternehmen bei einer Umstellung ihrer Fahrzeugflotten auf batterieelektrische Fahrzeuge bis 2025 von Förderungen seitens des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Ein digitales Reifenmanagement kann helfen, diese Umstellung zu meistern und unterstützt auch bei weiteren Aufgaben: Mit einer mobilen Datenerkennungssoftware lassen sich Reifen- und Fahrzeugdaten erheben und auswerten, Wartungen optimieren, präzisere Reifenzustandsprognosen erstellen und dadurch sowohl Emissionen als auch Ressourcen einsparen. Über Smartphones nutzbar und somit vollkommen mobil, wirkt sich ein KI-gestütztes und datenbasiertes Reifen-Audit positiv auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Flotten aus.
Bildquelle: (C) AlLes / Pixabay
CO2-Emissionen sind seit jeher eine Begleiterscheinung der Transportbranche. Weltweit verursachen LKW, Transporter und Co. durchschnittlich 20 Prozent der Emissionen pro Jahr. Die deutsche Bundesregierung hat sich daher das Ziel gesetzt, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im Verkehrssektor bis 2023 im Vergleich zu 1990 zu halbieren. Dabei helfen soll auch die seit Januar 2022 geltende Taxonomieverordnung der EU, die die Offenlegung nachhaltiger Investitionen beinhaltet. Auch Unternehmen sind von nun an gefordert, regelmäßig einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen, um ihre Bemühungen nachzuweisen. Die digitale Erhebung und Auswertung von Reifen- und Fahrzeugdaten leistet hier wertvolle Unterstützung und bietet den Unternehmen zahlreiche Vorteile.
Mobile und verlässliche Datenerfassung
Reifeninspektionen gestalten sich für Techniker:innen noch sehr komplex, da sie im Rahmen ihrer täglichen Arbeit diverse Aufgaben ausführen, die eine Datenerfassung beinhalten und unterschiedliche Geräte erfordern. Darunter fallen nicht nur die Inspektion per se, sondern auch Wartung und Verwaltung des Reifenbestands. Eine digitale Reifenanalyse kann Flottenverantwortliche und ihre Mitarbeitenden bei diesen verschiedensten Aufgaben unterstützten: von der Flankenablesung der Reifenkenndaten über das Scannen von Nummernschildern bis hin zum Messen der Reifenprofiltiefe. Bei der Datenerfassung können vor allem Anwendungen unterstützen, die durch eine Kombination aus Computer Vision und KI millimetergenau messen. Als Software Development Kit integrieren Unternehmen eine solche Anwendung bequem in bereits bestehende Betriebssysteme. Über gängige, mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablet und deren Kamera sind Mitarbeitende in der Lage, die Reifen schnell und einfach zu scannen. Die Daten leitet die Anwendung weiter an das angeschlossene Kernsystem des Unternehmens. Es bedarf dabei keiner weiteren Hardware. So sparen sich Unternehmen die Anschaffung und Installation von teurem und unflexiblem Equipment. Alle Daten liegen jederzeit für alle Mitarbeitenden verfügbar im System vor. Dabei unterstützt die Software Unternehmen in verschiedenen Bereichen.
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CO2-Emissionen und Kraftstoffverbrauch reduzieren
Eine regelmäßige Kontrolle der Reifen des Fuhrparks gehört zur Routine von Flottenmanager:innen und Techniker:innen. Denn zu wenig Luftdruck auf den Reifen verursacht während der Fahrt mehr Reibung auf dem Asphalt. Die Folge ist ein erhöhter Kraftstoffverbrauch und damit einhergehend ein unnötig hoher Ausstoß von Kohlenstoffdioxid. Mit einer mobilen Datenerfassungssoftware sind Flottenverantwortliche und Techniker:innen in der Lage, eigenständig und regelmäßig Reifen-Audits durchzuführen, um etwaige Schwachstellen zu beheben, Reifenrückrufe zu verwalten oder nicht mehr taugliche Reifen direkt auszutauschen. Dies erhöht nicht nur die Fahrsicherheit auf der Straße, sondern wirkt auch dem Ausstoß von CO2 entgegen.
Kosten senken
Ist zu wenig Luftdruck auf den Reifen, nutzt sich zudem deren Profil schneller ab. Auch die geringe Profiltiefe stellt nicht nur ein Sicherheitsrisiko dar, sondern lässt - ebenso wie der geringe Luftdruck an sich - den Kraftstoffverbrauch steigen, da der Rollwiderstand der Reifen durch ein abgefahrenes Profil steigt. Fuhrparkverantwortliche werden diesem Problem Herr, indem sie die engmaschige Kontrolle der Reifenprofiltiefe durchführen. Diese wird umso wichtiger, betrachtet man die fortschreitende Elektrifizierung der Fuhrparks. Da bei E-Autos die Reifen um 30 Prozent schneller verschleißen, müssen Flottenverantwortliche sie nicht nur häufiger wechseln lassen, Spezialreifen dafür sind auch wesentlich kostenintensiver. Werden die Reifen nicht gut gewartet, erhöht sich neben den Zusatzkosten auch die Unfallgefahr deutlich. Den richtigen Zeitpunkt für den Reifenwechsel zu kennen und für eine optimale Wartung zu sorgen, wird zukünftig also immer wichtiger. Die mobile Datenerfassungstechnologie leistet hier wertvolle Unterstützung, da sie 3D-Messungen der Reifenprofile vornimmt und so exakte Ergebnisse liefert.
Kosteneinsparungen durch eigenständige Reifeninspektion
Um einen Überblick über notwendige Reifenservices zu erhalten und einen Preis- und Leistungsvergleich durchzuführen, könnten Flottenverantwortliche die Wartung der Reifen nicht nur an die bisherigen Händler geben, sondern auch dritte, unabhängige Dienstleister beauftragen. Das kostet allerdings nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Mit Hilfe einer mobilen Datenerkennungssoftware sind Unternehmen in der Lage, eine Inspektion der Reifen selbst in die Hand zu nehmen. Durch das einfache Scannen der Reifenflanken werden Informationen zur Identifizierung der Reifen an das angeschlossene Backend-System weitergeleitet - frei wählbar über WLAN, Bluetooth oder eine Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, kurz: API). Die Daten zum Reifenzustand - wie etwa Profiltiefe, Luftdruck, Porosität und dergleichen - lassen sich dann bequem dem jeweiligen Reifensatz und Fahrzeug im Fuhrpark zuordnen. So vereinfacht die Digitalisierung die Dokumentation im Flottenmanagement und führt somit zu mehr Transparenz.
Zuverlässigere, weil standardisierte Checks
Bei manuell durchgeführten Reifeninspektionen können Fehler auftreten, die mitunter nicht nur Sicherheitsrisiken bergen, sondern auch Kosten verursachen. Die Standardisierung des Reifenchecks durch eine digitale und mobile Reifenanalyse steigert die Qualität des Prozesses und verringert die Fehlerquote deutlich. So können Flottenverantwortliche beispielsweise kostspieligen Verstößen aufgrund des Reifenzustandes besser verbeugen - ein großer Vorteil, wenn man bedenkt, dass diese Bußgelder oft zu den häufigsten Ausgaben außerhalb des Betriebs zählen. Durch die digitale Reifenwartung erhalten zudem alle Mitarbeitenden Zugriff auf die entstehenden Daten - bequem und schnell verfügbar im angeschlossenen System. Als Folge entfallen ineffiziente papierbasierte Prozesse. Die gesammelten Daten bleiben digital stets abrufbar, sodass Flottenverantwortliche die Informationen für zukünftige Inspektionen nutzen und so ihre Vorgänge stetig optimieren können.
Mehr Effizienz in den Arbeitsprozessen
Der Einsatz einer digitalen Reifenanalyse unterstützt Flottenverantwortliche nicht nur dabei, ihr Reifenmanagement effizienter zu gestalten. Smarte Tools wie eine Datenerfassungssoftware sorgen durch die vereinfachte Ablesung zusätzlich für schnellere Arbeitsprozesse. Sie befähigen Mitarbeitende, die Reifen selbstständig zu kontrollieren -unabhängig davon, ob sie darin ausgebildet beziehungsweise geübt sind oder nicht. Das heißt, durch die Software sind ungelerntes Personal, Studierende und Aushilfen gleichermaßen in der Lage, bestimmte Tätigkeiten im Inspektionsablauf zu übernehmen. So entfallen die Kosten - und der Zeitaufwand - für eine spezielle Schulung in diesem Bereich und Unternehmen können dem Fachkräftemangel ein Stück weit entgegenwirken. Zusätzlich verschaffen die eingespeisten Daten den Flottenverantwortlichen einen 360°-Überblick über die Reifen aller Fahrzeuge im Fuhrpark. Auf Basis der hinterlegten Informationen und der damit einhergehenden Wartungsoptimierung erhöhen Unternehmen die Langlebigkeit der Reifen ihrer Flotte, was zugleich wirtschaftlich Vorteile bringt und den ökologischen Fußabdruck verringert.
Zukunftssicheres Reifenmanagement
Das Digitalisieren ihres Reifenmanagements befähigt Fuhrparkverantwortliche und Techniker:innen, auf Basis erhobener Daten und besserer Datenqualität durch selbstständige Untersuchung der Reifen, zu schnellem und effizientem Handeln. Vor allem die frühzeitige Erkennung eventueller Reifenschäden mittels einer digitalen Reifenanalyse bringt erhebliche finanzielle Vorteile, da Reifeninspektionen nach dem Kraftstoff die zweithöchste Ausgabe für Unternehmen darstellen. Zudem vereinfacht die Einspeisung der Reifeninformationen in das Backend-System des Unternehmens nicht nur den Wartungsvorgang per se, sondern auch die Handhabe der Daten. Das digitale Reifenmanagement unterstützt Flottenverantwortliche einerseits bei der Planung und Durchführung der Inspektionen und wirkt sich andererseits auch positiv auf den Rohstoffverbrauch aus. Denn je häufiger eine Rundumerneuerung der Reifen selbst möglich ist, desto seltener müssen Flottenverantwortliche Neureifen anfordern. Zu guter Letzt verringern sich auch die CO2-Emissionen, da LKW, Transporter und Co. weniger Kraftstoff verbrauchen, wenn sie mit geprüften Reifen auf dem Asphalt unterwegs sind.
Der Autor:
Frédéric Baroin ist seit 2019 bei Anyline beschäftigt und kümmert sich als Global Head of Automotive Business um die Automobil-Branche. Das 2013 in Wien gegründete Unternehmen hat sich als ein weltweiter Marktführer für Datenerfassung sowie Data Insights etabliert. Mit einer Karriere im Partnermanagement und technischem Vertrieb verfügt Baroin über eine breite Expertise im Verkauf von Softwarelösungen, in der Geschäftsentwicklung und im Projektmanagement. Im Laufe seiner Karriere trug der Allrounder maßgeblich dazu bei, dass Unternehmen neue Geschäftsmöglichkeiten identifizieren und ihr Wachstum vorantreiben konnten. Mit einer strategischen Herangehensweise verknüpft Baroin die Automobil-Branche mit Anyline und treibt die technische Innovation voran.
Web: www.anyline.com