Fachbeiträge
Wie künstliche Intelligenz die Industrie verändert
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Künstliche Intelligenz ist nach wie vor das größte Thema der Tech-Branche - und der Trend wird sich fortsetzen: Kaum eine andere technologische Errungenschaft verändert sich aktuell schneller. Wie ist der aktuelle Umsetzungsstand in den Unternehmen? Und wie und wo kommt generative KI heute und in Zukunft zum Einsatz?
Künstliche Intelligenz ist nach wie vor das größte Thema der Tech-Branche - und der Trend wird sich fortsetzen: Kaum eine andere technologische Errungenschaft verändert sich aktuell schneller. Wie ist der aktuelle Umsetzungsstand in den Unternehmen? Und wie und wo kommt generative KI heute und in Zukunft zum Einsatz?
Bildquelle: (C) Tung Nguyen / Pixabay
Demokratisierung von KI
Generative KI (GenAI) hat sich binnen kurzer Zeit wie ein Lauffeuer verbreitet und steckt schon in vielen Apps, die wir täglich nutzen. Die Erwartungshaltung der Nutzer wird dafür sorgen, dass es Softwareentwickler schwer haben werden, auf die Implementierung dieser Technologie zu verzichten. Sich von der Konkurrenz abzuheben, wird überdies nicht mehr über die reine Nutzung von GenAI funktionieren. Entscheidend ist die Art und Weise der Implementierung in eigene Anwendungen - je nahtloser und natürlicher es sich für die User anfühlt, desto besser. Schwer werden es Unternehmen haben, deren KI-Implementierung sich wie ein Fremdkörper in ihrer App anfühlt und keine gute User Experience bietet. Die verwendete Lösung sollte dann auch nicht nur Informationen, sondern kontextbezogene Informationen zum jeweiligen Unternehmen oder der Branche liefern. So kann sie Nutzern dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die auf den relevantesten Informationen fußen.
Regulierung von KI
Die Beliebtheit und Demokratisierung von generativer KI setzen Regierungen und Aufsichtsbehörden unter Druck. Keiner kann das Potenzial von GenAI in Frage stellen und noch schlechter deren Folgen kontrollieren - jedenfalls war das bis vor Kurzem so. Mit dem EU-Gesetz zur künstlichen Intelligenz (AI Act), das Ende letzten Jahres die letzten Hürden genommen hat und voraussichtlich noch im Mai in Kraft tritt, hat die Europäische Union etwas geschafft, was in den Tech-Supermächten USA und China noch nicht gelungen ist. Sie haben eine gesetzliche Grundlage zur Regulierung der Zukunftstechnologie geschaffen. Sie gibt Unternehmen, die KIs entwickeln, genug Freiheiten, um den europäischen Markt gewinnbringend zu nutzen, setzt allerdings Grenzen, die einen unkontrollierbaren Wildwuchs verhindern sollen. Spannend bleibt zu beobachten, ob die USA und China in Sachen KI-Gesetzgebung nachziehen werden. Ebenso wird es wichtig sein zu verfolgen, wie sich der EU AI Act auf die Industrie auswirkt, denn Innovationen dürfen durch die Regulierung nicht behindert werden. Sollte das mittel- bis langfristig der Fall sein, könnte eine Anpassung notwendig werden.
Unternehmen und die KI-Angst
Künstliche Intelligenz hat auch auf die Mitarbeitenden in Unternehmen einen großen Einfluss. Bei vielen löst die Zukunftstechnologie und deren mittlerweile bahnbrechenden Fähigkeiten eine gewisse berufliche Existenzangst aus. Manager und Personalverantwortliche stehen daher vor einer relativ neuen Aufgabe: Sie müssen ihren Angestellten die Angst vor der neuen Technologie nehmen und sie dazu befähigen, sie gewinnbringend zu nutzen. Das richtige Mind- und Skill-Set wird nicht nur dafür sorgen, dass Mitarbeitende ihre Arbeit effizienter erledigen, sondern auch die Ressentiments vor den neuen digitalen "Kollegen" verlieren.
Mehr Nachhaltigkeit durch KI
Ohne Berücksichtigung des Faktors ESG (Environmental, Social und Governance) kommen Unternehmen zukünftig nicht mehr voran. Die Mühlen des kulturellen Wandels mahlen zuweilen langsam, aber die Erwartungen der Verbraucher, der allgemeine Zustand der Welt und ein Wertewandel innerhalb vieler Unternehmen werden zu deutlichen Veränderungen führen. Es ist zu erwarten, dass mehr Vorschriften im ESG-Bereich eingeführt werden, die die Unternehmen insbesondere bei Nachhaltigkeit stärker in die Pflicht nehmen. Verbraucher werden sich eher jenen Unternehmen zuwenden, die nicht nur Standards befolgen, sondern die sprichwörtliche Extrameile gehen, um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Auch hier kann künstliche Intelligenz bislang ungenutztes Potenzial entfalten: Denkbar ist, KI einzusetzen, um durch prädiktive Wartung die Lebensdauer von Geräten und Komponenten zu optimieren oder die Temperatur in Serverräumen optimal zu justieren. Beides Bereiche, in denen heute noch viel Energie unnötig verschwendet wird. Zudem können anhand von Unternehmens- und Produktionsdaten auch Prozesse - etwa in Herstellerbetrieben - deutlich rationalisiert werden und so beispielsweise unnötigen Overhead an Materialverbrauch oder -verschnitt verhindern.
"Ohne Zweifel ist künstliche Intelligenz auch 2024 das Trendthema schlechthin - und wird es absehbar auch weiter bleiben", betont Sridhar Iyengar, Managing Director von Zoho Europe. "Für die Industrie ergeben sich durch die Technologie vielerlei Möglichkeiten, sich besser aufzustellen - und zwar sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Wichtig ist dabei allerdings, dass die Unternehmen sich stets ihrer Verantwortung bewusst bleiben und das Wohl der Mitarbeitenden sowie den Schutz ihrer Unternehmensdaten an erste Stelle stellen."
Der Autor:
Sridhar Iyengar ist Managing Director von Zoho Europe. Mit mehr als 55 Applikationen in fast allen wichtigen Geschäftskategorien, einschließlich Vertrieb, Marketing, Kundensupport, Buchhaltung sowie Back-Office, und einer Reihe von Produktivitäts- und Kollaborationstools gehört die Zoho Corporation weltweit zu den Softwareunternehmen mit dem größten Lösungsportfolio.
Foto: (C) Zoho
Mehr Infos: www.zoho.com/de