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Diese Schutzfunktionen sind mittlerweile Standard
Die meisten in Deutschland und der gesamten EU erhältlichen E-Zigaretten sind regulierte Modelle, die durch einen integrierten Chipsatz gesteuert werden. Dies gilt auch für Geräte, bei denen der Nutzer keine eigenen Einstellungen vornehmen kann. Der Chipsatz steuert verschiedene klassische Schutzfunktionen, die bei modernen E-Zigaretten zum Standard gehören. Dazu zählen etwa die Begrenzung der Zugzeit oder der Schutz vor Kurzschlüssen. Um Überspannung zu vermeiden, überwacht der Chip den Widerstand des Verdampfers und steuert die Spannung entsprechend den spezifischen Anforderungen des Akkus. Benutzer einer geregelten E-Zigarette können das Gerät daher sicher verwenden, ohne sich eingehend mit dem Ohmschen Gesetz befassen zu müssen. Zusätzlich gibt es mechanische Schutzfunktionen wie Entgasungslöcher in den Akkugehäusen, die sowohl bei Geräten mit internen als auch mit wechselbaren Akkus vorhanden sind.
In den letzten Jahren gab es bedeutende Fortschritte bei den Schutztechnologien für E-Zigaretten, darunter die Einführung der All-Time Stable Technology (AST). Diese stellt sicher, dass das Gerät keine Spannung abgibt, wenn der Tank leer oder der Füllstand zu niedrig ist. Nicht ausreichend mit Flüssigkeit gesättigte Watte kann in der Folge nicht verbrennen. Außerdem ist der Stromverbrauch von E-Zigaretten mit AST in der Regel geringer.
Explodierende Akkus - die Hauptursachen im Überblick
Es kommt selten vor, dass E-Zigaretten explodieren, doch wenn es dazu kommt, sind meist vier Hauptgründe verantwortlich. Ein Grund kann ein Herstellungsfehler sein, der nicht vorhersehbar ist. Hierbei ist zu beachten, dass die Gefahr eines solchen Fehlers bei Produkten ohne CE-Zeichen oder bei Fälschungen erhöht ist. Ein weiterer Grund kann eine Beschädigung oder Verformung des Akkus sein, etwa durch Fallenlassen oder Stoßen.
Fehlerhafter Umgang mit der Batterie kann ebenfalls eine Ursache sein. Die Benutzung eines ungeeigneten oder beschädigten Ladegeräts kann die Batterie überladen. Sodann droht eine Überhitzung mit schwerwiegenden Konsequenzen. Zu guter Letzt kann eine übermäßige Beanspruchung des Akkus nicht nur zu einem Defekt, sondern im Extremfall auch zu einer Explosion führen.
Unsachgemäße Handhabung - der Fall des Andrew Hall
Im Jahr 2017 schockierten Bilder von Andrew Hall aus Idaho die Öffentlichkeit. Er wurde schwer verletzt, als eine E-Zigarette in seinem Mund explodierte, wodurch er sieben Zähne verlor und Verbrennungen zweiten Grades erlitt. Hall räumte jedoch relativ schnell ein, dass er möglicherweise einige Sicherheitshinweise nicht beachtet hatte.
Normalerweise dampfen Nutzer mit einem regulierten Akkuträger, der über verschiedene elektronische Schutzfunktionen verfügt, die beispielsweise eine Tiefentladung des Akkus ausschließen. Im Fall von Andrew Hall wurde jedoch ein mechanischer Akkuträger ohne jegliche Schutzelektronik verwendet. Das Fehlen solcher Sicherheitsvorkehrungen macht die richtige Handhabung entscheidend. Eine unsachgemäß installierte Heizwendel in einem Verdampfer, in dem die Wicklung zur Verdampfung der Flüssigkeit selbst installiert ist, kann einen gefährlichen Kurzschluss auslösen. Der Einsatz eines mechanischen Akkuträgers setzt daher eine fachkundige Beratung voraus, die in diesem Fall aufgrund der gesetzlichen Einschränkungen in den USA nicht möglich war.