Selbst das beste Backup schützt nicht vor einem Datenverlust. Das ergab eine Umfrage von Kroll Ontrack, Experte für Datenrettung und E-Discovery, unter 841 IT-Verantwortlichen in Unternehmen weltweit – davon 409 aus Europa. So hatten 61 Prozent der Befragten zum Zeitpunkt des Verlusts tatsächlich eine vermeintlich funktionierende Datensicherung.
„Ursache für die vielen Datenverluste, die sich trotz Backup ereignen, sind vor allem unzureichende Richtlinien in Unternehmen“, erklärt Peter Böhret, Managing Director Kroll Ontrack GmbH. Ist beispielsweise ein Gerät nicht in den Backup-Protokollen erfasst, können dessen Daten auch nicht automatisch gesichert werden. Ebenso verheerend kann es für Unternehmen sein, wenn ein Defekt im Sicherungssystem unentdeckt bleibt und erst ans Licht kommt, wenn man auf das Backup angewiesen ist. Dabei ist es völlig unerheblich, wie häufig die Daten tatsächlich gesichert werden – oder ob überhaupt. Denn obwohl 71 Prozent der Umfrageteilnehmer täglich oder zumindest wöchentlich sichern, hatten 61 Prozent der Befragten trotz Backup einen Datenverlust. So war bei jeweils 21 Prozent die Datensicherung defekt bzw. das betroffene Gerät war nicht in den Sicherungsplan integriert, während in knapp einem Fünftel der Fälle (19 Prozent) das Backup nicht aktuell war, also die verlorenen Daten nicht abgebildet hatte.
Bei der Art des Backups werden auch 2015 am häufigsten externe Festplatten genutzt (68 Prozent) – sowohl für private als auch geschäftliche Daten. Cloud-Backups sind vergleichsweise selten (nur 16 Prozent), während das klassische Tape-Backup langsam ausstirbt. Nur noch fünf Prozent der Befragten setzen auf diese Art der Datensicherung. Die am häufigsten genannten Gründe für das Fehlen einer Backup-Lösung sind Zeitmangel für die Auswahl (50 Prozent) sowie die Kosten einer Datensicherung (39 Prozent).