Barcodes mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

Barcodes kennt jeder. Diese Binärcodes sind Balken- oder Strichcodes, die aus gedruckten Balken, Strichen und Lücken bestehen. Um sie zu entschlüsseln ist ein entsprechendes Lesegerät oder ein Scanner erforderlich. Der Barcodeleser oder Barcodescanner liest mithilfe eines Lasers oder LED genau, wie breit die gedruckten Balken, Striche und Leerstellen sind. Dabei entsteht eine numerische oder alphanumerische Zeichenfolge. Diese Zeichenfolge wird an einen Computer oder ein IT-System geschickt. Dort ist die entsprechende Software vorhanden, die die Zeichenfolge entschlüsseln und die Informationen zur weiteren Verarbeitung bereitstellen kann. Die im Strich- oder Barcode enthaltene Information ist sehr kurz.

Abbildung: Ein Strichcode besteht aus unterschiedlich dicken Linien, Balken und Leerstellen. | Bildquelle: Pixabay © clker-free-vector-images (CC0 Public Domain)

Wo kommen Barcodes zum Einsatz?

Die ersten Strichcodes waren Versuche, das Morsealphabet mithilfe von Strichen und Balken darzustellen. Moderne Barcodes erlauben es, Abläufe in Unternehmen zu vereinfachen und zu optimieren, zu steuern, überwachen, verfolgen und automatisieren. Im Supermarkt beispielsweise liest die Kassiererin den Barcode auf den Produkten in die Kasse ein. Dort erscheinen Preis und Name des Produkts. Zugleich erfasst das System den Warenausgang. Damit ist es möglich den aktuellen Bestand automatisch zu erfassen und rechtzeitig das Regal aufzufüllen oder nachzubestellen.

Abbildung: Strich- und andere Barcodes lassen sich mit einem kleinen Handscanner einfach auslesen. | Bildquelle: Pixabay © publicdomainpictures (CC0 Public Domain)

Barcodes helfen dabei Prozessinformationen zu sammeln, beispielsweise in der Industrie. Mit einem Scanner lassen sich in der Produktion fertige Produkte, aber auch Bauteile oder -gruppen erfassen, um den Fertigungsprozess am Computer nachzuvollziehen und zu verfolgen. Damit ist es möglich rechtzeitig Teile nachzubestellen, aufzufüllen und nachzuproduzieren. Warenbewegungen während des Transports lassen sich genau nachverfolgen und dokumentieren.

Mithilfe von Barcodes können Unternehmen auch Warenbestände, Anlagen und Geräte ausstatten. Im Barcode sind wichtige Informationen gespeichert, wie Kaufdatum oder Abschreibung. Diese Informationen lassen sich mit einem Scanner abrufen. Das erleichtert die Inventur und hilft bei der Inventarisierung. So lassen sich Barcodescanner in Industrie und Handel vielfältig einsetzen.

Immer häufiger kommen Barcodes im täglichen Leben zum Einsatz. User können sie einfach mit dem Handy scannen und gelangen dann beispielsweise auf eine Internetseite oder ein Social-Media-Profil mit den hinterlegten Daten.

Welche Arten von Barcodes gibt es?

Es gibt verschiedene Barcodes, die teilweise auf verschiedene Branchen optimiert sind. Die mit dem größten Nutzen haben sich durchgesetzt. Je nach Anwendung, Druck- und Ablesemethode wählen die Anwender den entsprechenden Code aus.

Zu den am häufigsten verwendeten gehören Barcodetypen, die deutschen und europäischen Normen unterliegen, gehören:

  • EN797 ist die europäische Artikelnummer EAN oder UPC (Universal Product Code). Er dient der Produktkennzeichnung beispielsweise für Handelswaren und Verpackungen. Der Barcode zeichnet sich durch eine hohe Informationsdichte aus und braucht auf jeden Fall eine Prüfziffer. Das Nummernschema ist international festgelegt.

  • EN 798 ist Codabar. Dabei handelt es sich um einen numerischen Code mit sechs zusätzlichen Sonderzeichen. Er kommt häufig im Kleinhandel im Gesundheitswesen zum Einsatz. Dieser Strichcode hat eine niedrigen Informationsdichte, lässt sich allerdings sehr gut drucken.

  • EN 799 heißt auch Code 128. Dabei handelt es sich um einen alphanumerischen Code, der auch ASCII-Zeichen abbilden kann. die Informationsdichte ist hoch und er kommt sehr häufig zum Einsatz.

  • EN 800 heißt auch Code 39. Dieser alphanumerische Code hat nur eine geringe Informationsdichte. Er besteht aus den Ziffern 0-9, den 26 Buchstaben des Alphabets und sieben Sonderzeichen. Die Lesesicherheit ist sehr hoch. Er kommt vor allem in der Industrie, im Gesundheitswesen und der Logistik zum Einsatz.

  • EN 801 ist eine Strichcodierung, die auch "Interleaved 2 of 5" heißt. Der numerische Code enthält viele Informationen, hat allerdings eine niedrige Drucktoleranz. Er kommt vor allem in der Industrie und im Versand zum Einsatz.

Weiter Barcode-Arten: 2D, 3D und 4D

Neben den einfachen, eindimensionalen Barcodes gibt es auch 2D-Barcodes, die auch Stapelcodes genannt werden. Die Informationen sind auf diesen Codes nicht nur auf einer Ebene hinterlegt, sondern in der Fläche gestapelt. Dadurch lassen sich wesentlich mehr Informationen im Code hinterlegen. Um sie auszulesen ist eine andere Art Lesegerät notwendig. Sogenannten Kamera-Scanner oder auch Imager lesen das Bild ein. Anschließend lassen sich die Informationen in einem Bildbearbeitungsprogramm entschlüsseln. Zu den bekanntesten 2D-Barcodes gehören QR-Code und DataMatrix. Es gibt sie schon seit Ende der 1980er-Jahre. Sie sind sehr robust und lassen sich auch noch verlässlich lesen, wenn sie beschädigt sind. Dennoch sind sie lange nicht so weit verbreitet wie der Strichcode.

Abbildung: QR-Codes kennen viele auch aus dem privaten Bereich. Die Kamera eines Smartphones kann die Informationen auslesen. | Bildquelle: Pixabay © geralt (CC0 Public Domain)

Noch seltener als die 2D-Codes sind 3D- und 4D-Barcodes. In 3D enthalten die Codes auch Farbe. 4D-Barcodes enthalten die Zeit als vierte Dimension und enthalten wesentlich mehr Informationen als die anderen Barcodes.

Wie funktioniert die Erstellung von Barcodes?

Im professionellen Bereich gibt es entsprechende Software, mit der Unternehmen ganz einfach Barcodes und die dazugehörigen Etiketten herstellen können. Die Software ist mit einer Datenbank oder mindestens mit einer Excel-Tabelle verbunden, aus der sie alle notwendigen Informationen bezieht. Auch die Prüfung des Barcodes ist damit möglich.

Für den privaten Bereich gibt es auch die Möglichkeit, Barcodes online zu generieren.

Korrekte Codes - die Selbstüberprüfung

Zur Sicherheit ist es sinnvoll, wenn Strichcodes eine Selbstüberprüfung enthalten. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten. Jede Ziffer entspricht einer bestimmten Anzahl an dünnen und dicken Balken. Das Lesegerät prüft durch einfaches Abzählen, ob der Code stimmt. Einige Codes enthalten eine Prüfziffer, die der Scanner zur Überprüfung aus den vorhandenen Zeichen selbst errechnen kann. Codes beginnen in der Regel mit einem Start und einem Stoppzeichen. Der Scanner erkennt damit, wo er anfangen muss zu lesen und wo er aufhören muss. Die Prüfziffer steht immer vor dem Stoppzeichen. Stimmen die vom Lesegerät errechnete Prüfziffer und die Ziffer im Barcode nicht überein, zeigt das System einen Fehler an.

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