Berufliche Weiterbildung: Deutsche Unternehmen legen Wert auf soziale Kompetenzen

Viele Unternehmen werden pandemiebedingt im laufenden Jahr ihre Budgets kürzen, auch für die Personalentwicklung durch Maßnahmen wie Learning and Development (L&D). Degreed, Anbieter einer Weiterbildungsplattform für Fachkräfte, hat im Rahmen seiner kürzlich veröffentlichten Studie „The State of Skills 2021“ neue Erkenntnisse darüber gewonnen, welche Fähigkeiten und Qualifikationen in Unternehmen künftig gefragt sein werden.

 

Die meisten Prognosen besagen, dass in den nächsten zehn Jahren in den Bereichen Technologie und Programmierung sowie grundlegenden digitalen Fähigkeiten die Nachfrage schnell wachsen wird. In vielen beruflichen Positionen, wie etwa im Verkauf, sind diese Fähigkeiten jedoch nur in kleinerem Umfang oder auf grundlegendem Niveau erforderlich. In absoluten Zahlen, also der Gesamtzahl an Stunden, in denen bestimmte Fähigkeiten pro Jahr benötigt werden, sagen dieselben Prognosen das größte Wachstum in anderen Disziplinen voraus. Dies gilt für die Nachfrage nach kognitiven Fähigkeiten wie Kreativität oder Problemlösung und sozialen Fähigkeiten wie Kommunikation, Unternehmertum oder Führungsqualitäten.

 

Für die Studie "The State of Skills 2021" befragte Degreed Arbeitnehmer in den USA, in Mexiko, Brasilien, UK, Frankreich, Deutschland, Indien und Australien. Im Durchschnitt verteilen sich die Top 10 Skills weltweit wie folgt:

  1. Fortgeschrittene IT- und Programmierkenntnisse
  2. Führungsqualitäten und Managementerfahrung
  3. Kommunikations- und Verhandlungsgeschick
  4. Unternehmergeist und Eigeninitiative
  5. Projektmanagementerfahrung
  6. Kreativität
  7. Fortgeschrittene Kenntnisse in Datenanalyse und Mathematik
  8. Kritisches Denken und Entscheidungsfindung
  9. Anpassungsfähigkeit und kontinuierliches Lernen
  10. Fähigkeiten in Technologiedesign und Engineering

In Deutschland sind soziale Kompetenzen stärker gefragt

Aufgeschlüsselt nach Ländern zeigt sich in der Studie von Degreed, dass Unternehmen in Deutschland die Prioritäten vor allem auf sozialen Kompetenzen legen. IT- und Programmierkenntnisse stehen an dritter Stelle, gefolgt von verschiedenen kognitiven Fähigkeiten an vierter bis sechster Stelle. Die Rangliste sieht wie folgt aus:

  1. Führungsqualitäten und Managementerfahrung
  2. Kommunikations- und Verhandlungsgeschick
  3. Fortgeschrittene IT- und Programmierkenntnisse
  4. Kreativität
  5. Projektmanagementerfahrung
  6. Kritisches Denken und Entscheidungsfindung
  7. Komplexe Informationsverarbeitungs- und Analysefähigkeiten
  8. Fortgeschrittene Kenntnisse in Datenanalyse und Mathematik
  9. Zwischenmenschliche Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen
  10. Anpassungsfähigkeit und kontinuierliches Lernen

Für Führungskräfte sind diese Erkenntnisse von unschätzbarem Wert, da sie aufzeigen, worauf sich die Weiterbildungsstrategie konzentrieren sollte: auf genau die Fähigkeiten, die in ihren Belegschaften unzureichend vertreten sind. Auf diese Weise können Manager HR-Programme zielgerichtet einsetzen, um den größtmöglichen Nutzen für die Mitarbeiter und ihre Arbeitgeber zu erzielen. Diese Art von Daten steht vielen Geschäftsführern bereits zur Verfügung - in Form von Kompetenzdaten in Lernplattformen, HR-Systemen, Rekrutierungssystemen und mehr.

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