Spätestens seit den jüngsten Entwicklerkonferenzen von Facebook und Apple sind Bots das große Thema in der Online- und Medienbranche. Sie sollen nicht weniger als die nächste große technische Evolution ermöglichen. Dabei handelt es sich im Prinzip um Apps, die nicht für eine mobile Plattform wie iOS oder Android erstellt werden, sondern für Messenger-Plattformen wie Facebook, WhatsApp, weChat oder Telegram. Messenger sind mittlerweile für Milliarden von Nutzern die beliebtesten Apps geworden. Nun werden sie zunehmend auch zu Plattformen, auf denen die von Webseiten und Apps gewohnten Leistungen angeboten werden.
Dass schon kurz nach Vorstellung der technologischen Plattform über 11.000 Chatbots für den Facebook Messenger entwickelt wurden zeigt deutlich, welches Potential dem beigemessen wird. Experten erwarten sowohl eine Revolution des Nutzerverhaltens als auch der Kundenkommunikation.
Obwohl Bots, anders als beispielsweise in China, hierzulande noch relativ selten anzutreffen sind, verzeichnen Entwickler wie die Münchener WhatsBroadcast GmbH eine hohe Nachfrage. Demnach wurden in den letzten Monaten bereits 30 nützliche Bots realisiert, die zum Beispiel Umfragen durchführen und auswerten, Texte übersetzen, de User benutzerdefinierte Wetterinformationen zur Verfügung stellen oder auch Auskünfte zu aktuellen Fußballergebnissen liefern. Viel weitere deutsche Unternehmen arbeiten bereits an der Realisierung oder testen ihre Angebote. Doch in welchen Bereichen können Bots sinnvoll sein? Die Experten von WhatsBroadcast benennen drei Beispiele:
1. Nachrichten: Heutzutage existiert eine Flut von digitalen Nachrichten, die man sich über viele Kanäle mit geringem Aufwand und kostenlos verschaffen kann. Es fehlt jedoch die Individualisierung hinsichtlich persönlicher Interessen und Bedürfnisse. Ein Bot identifiziert die gewünschten Nachrichten und stellt sie genau dann zur Verfügung, wenn der Nutzer Zeit und Interesse dafür hat.
2. Produktinformation: Zu Produkten gibt es viele Fragen, die ein Bot geduldig beantworten kann. Statt sich durch umfassende Herstellerinfos oder Hotlines zu kämpfen kann der Nutzer den Bot nach dem fragen, was ihn wirklich interessiert und erhält umgehend die passenden Daten. Somit übernimmt der Bot Aufgaben, die grundsätzlich zwar auch ein Mensch bearbeiten könnte, allerdings zu viel geringeren Kosten und mit uneingeschränkter Verfügbarkeit.
3. Einkauf: Bots können nicht nur beraten, sondern bis hin zur interaktiven Bezahlung direkt den Einkauf unterstützen. Durch Analyse bestehender Präferenzen und vorheriger Käufe sowie Ergänzung fehlender Information liefern sie spezifische Kaufempfehlungen.
Da sich die Online-Kommunikation weltweit von den Social Networks immer mehr in die populären Messenger verlagert, müssen Unternehmen nach Wegen suchen, um an dieser Entwicklung aktiv mitzuwirken, um ihre Zielgruppen oder neue Kunden zu erreichen.
Laut WhatsBroadcast werden Bots künftig stärker als bisher in die Markenkommunikation auf Facebook und anderen Plattformen involviert sein. Maßgeblicher Grund dafür ist Kosteneffizienz, etwa im Bereich CRM. Durch die Automatisierung eines Kauf- oder Beratungsprozesseswird die Abwicklung beschleunigt, die Kundenorientierung verbessert und die Kundenbindung gestärkt.