Crowdworking führt in Deutschland bislang ein Nischendasein. Nur jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) gibt an zu wissen, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Und bislang haben erst 3 Prozent der Unternehmen schon einmal zumindest einzelne Arbeiten mit Crowdworkern erledigt. Allerdings können sich 18 Prozent vorstellen, künftig Crowdworking im eigenen Unternehmen zu nutzen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.500 Unternehmen ab 3 Beschäftigten im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Beim Crowdworking werden bestimmte Arbeitsaufgaben über Online-Plattformen nach außen vergeben. Diese Aufgaben sind in der Regel eher einfach und erfordern selten eine besondere Qualifikation. Dabei kann es zum Beispiel darum gehen, eine vorhandene Produkt- oder Fotodatenbank mit Schlagworten zu versehen oder Preise in Einzelhandelsgeschäften in einer Region zu recherchieren und in einer Datenbank zu erfassen. Grundsätzlich können auf diese Weise aber auch anspruchsvollere Aufgaben vergeben werden. „Die Digitalisierung ermöglicht neue Formen der Arbeit, dazu gehört auch das Crowdworking. Dabei ersetzen Crowdworker in der Regel nicht klassische Arbeitsplätze in den Unternehmen oder Freelancer-Aufträge. Sie übernehmen vielmehr Aufgaben, die so bislang gar nicht erledigt oder von Aushilfen übernommen wurden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die flexible Arbeitsgestaltung nutzt dabei sowohl den Unternehmen als auch den Crowdworkern.“ So ermöglichen viele Crowdworking-Projekte den Mitarbeitern selbstbestimmter und flexibler zu arbeiten, sowohl was den Arbeitsumfang als auch was Arbeitszeit und Arbeitsort angeht. Rohleder: „Für die meisten Crowdworker ist diese Arbeit ein Zusatzverdienst, Crowdworking ist bislang keine Konkurrenz für bestehende Beschäftigtenverhältnisse.“
Der Bitkom-Umfrage zufolge ist Crowdworking bislang vor allem in größeren Unternehmen ein Thema. Unter den Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern haben bereits 11 Prozent damit Erfahrungen gesammelt, unter jenen mit 250 oder mehr Beschäftigen sind es sogar 21 Prozent. Auch das Interesse, diese Form der Arbeit künftig im Unternehmen einzusetzen, wächst mit der Unternehmensgröße. 29 Prozent der Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern sagen, dass sie Crowdworking noch nicht eingesetzt haben, sich dies aber vorstellen können. Bei den Unternehmen ab 250 Beschäftigten sind es sogar 32 Prozent.