Der Großteil der deutschen Unternehmen ist um die Verschlüsselung sensibler Daten bemüht. Dennoch wird der Schutz digital ausgetauschter Informationen nicht konsequent umgesetzt. Eines der größten Hindernisse: Die Mitarbeiter sind mit den eingesetzten Verschlüsselungstechnologien häufig überfordert.
Nach Bekanntwerden von Datenspionage durch Geheimdienste und der zunehmende Bedrohung durch Cyber-Kriminelle haben kleine und mittlere Unternehmen (KMU) reagiert: Nahezu zwei Drittel haben bereits eine Software zur Verschlüsselung von E-Mails im Einsatz – so die Ergebnisse der Studie „Sicherer Datenaustausch im Mittelstand“, die von techconsult durchgeführt wurde. Ein Großteil der Übertragung sensibler Daten erfolgt jedoch unverschlüsselt, denn nur die Hälfte der Mitarbeiter verwenden die vorhandenen Verschlüsselungstechnoligen zur externen Kommunikation. Neben den hohen Lizenzkosten wird als Ursache die als zu kompliziert empfundene Bedienbarkeit von den befragten Unternehmen angeführt.
Die Menge an unverschlüsselt verschickten Nachrichten ist nicht unerheblich: Rund 4 GB neue Daten entstehen tagtäglich an einem einzigen durchschnittlichen PC-Arbeitsplatz. Davon werden rund 600 MB an externe Stellen übertragen. Wiederum 400 Megabyte dieser digital übermittelten Information sind vertraulicher Natur und bedürfen einer sicheren Verschlüsselung. In diesen Fällen reicht eine reine Transportverschlüsselung mit HTTPS und SSL nicht aus. Um dem deutschen Datenschutzgesetz entsprechen zu können, ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung erforderlich. Aber genau die Umsetzung dieser Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird von den Anwendern meist als zu kompliziert beschrieben.