Der moderne CFO ist ein Allrounder. Sein Anforderungsprofil umfasst heute neben tiefgehender Finanzexpertise ebenso Kenntnisse in den Bereichen IT, Recht, Personalwesen und Einkauf sowie die Fähigkeit, Veränderungsprozesse zu steuern. Sein Aufgabengebiet ist entsprechend breit: Neben der Umsetzung neuer Richtlinien kommt in den nächsten zwölf Monaten die Implementierung neuer IT-Systeme auf nahezu jeden zweiten Finanzentscheider in Deutschland zu. Und mehr als jeder dritte deutsche Finanzentscheider wird das Thema Zentralisierung vorantreiben. Dabei sind deutsche CFOs Unternehmensstrategen, keine Bürokraten: Im Gegensatz zu ihren Kollegen in anderen Ländern steht für deutsche CFOs die Prozessoptimierung im Unternehmen signifikant an erster Stelle. International hingegen hat die Optimierung der Kosten oberste Priorität. Das sind die Ergebnisse der neuen Studie "CFO & Financial Leadership Barometer" von Michael Page. "Galt der CFO-Posten bisher gemeinhin als Sprungbrett zur CEO-Position, hat der CFO heute einen deutlich höheren Grad an Autonomie und Eigenverantwortung gewonnen", so Nils Rauschen, Director bei Michael Page. "Dabei spielt eine wichtige Rolle, dass im Zuge der Globalisierung das Finanz-Know-how des CFOs immer wichtiger wird, um neue Geschäftsmodelle zu implementieren".?So ist der CFO heute immer häufiger in Kernprozesse der Unternehmensstrategie und -entwicklung eingebunden. Schließlich sind die Entscheidungen des CFOs für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens von großer Bedeutung.
Angesichts der Bandbreite an Kompetenzen, die heute von einem CFO gefordert wird, und der immer komplexer werdenden Rahmenbedingungen, müssen sich CFOs verstärkt um ihre eigene Qualifizierung bemühen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. "Reine Zahlenmenschen haben auf dem Posten des CFOs so gut wie keine Chance mehr", so Rauschen. "Wer heute mithalten will, muss sich in den verschiedenen Geschäftsbereichen zu Hause fühlen - und das bedeutet lebenslanges Lernen." Vergleicht man die weltweiten mit den deutschen Ergebnissen, zeigt sich, dass die deutschen CFOs im internationalen Kompetenzvergleich die Nase vorne haben: Rund 52 Prozent der befragten deutschen CFOs zählen heute bereits Verwaltungsaufgaben zu ihrem Kompetenzbereich (international sind es rund 58 Prozent). Rund 60 Prozent befassen sich mit IT-Themen (international: rund 40 Prozent). Die Sektoren Recht (Deutschland 38,5 Prozent / int.: 36,5 Prozent), Personalwesen (Deutschland 44,2 Prozent / int.: 33,7 Prozent) und Supply Chain (Deutschland 28,8 Prozent / int.: 23,6 Prozent) gehören ebenfalls zum Kompetenzbereich vieler CFOs.
Über die StudieDie internationale Studie "CFO & Financial Leadership Barometer" der Personalberatung Michael Page erscheint in einem zweijährigen Turnus und wurde weltweit 2012 erstmals durchgeführt. Sie beruht auf den Antworten aus 2.847 vollständig ausgefüllten Fragebögen, die Finanzentscheider aus über 70 Ländern beantwortet haben.