In keinem Land geben die Arbeitskräfte ein so hohes Stresslevel an wie in Deutschland. Und dennoch gehören die Angestellten hierzulande zu den glücklichsten überhaupt – nur die US-Amerikaner sind noch ein wenig zufriedener mit ihrem Job. Am unzufriedensten sind französische Arbeitnehmer. Für die internationale Studie „DIE ZEIT IST REIF. GLÜCKLICH ARBEITEN“ wurden über 23.000 Arbeitnehmer in acht Ländern befragt.
„Chefs müssen die Arbeitsbelastung ihrer Mitarbeiter genau beobachten. Denn Stress kann schnell zu Überlastung, Unproduktivität oder schlimmstenfalls zur Kündigung führen“, sagt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half. „Arbeitgeber müssen dafür sorgen, dass Stress nicht zum Dauerproblem wird – gerade in der Feriensaison besteht diese Gefahr in vielen Unternehmen. Um Spitzenbelastungen auszugleichen, können Unternehmen Zeitarbeitskräfte engagieren und so den Druck auf die Kollegen senken“, sagt Hennige.
Stress-Weltmeister, aber Glücks-Europameister: Wie passt das zusammen?
„Ein wichtiges Instrument für Job-Zufriedenheit ist es, jedem Mitarbeiter Aufgaben zu übertragen, die zu seinen Fähigkeiten passen und die ihn interessieren. Denn unsere Studie zeigt auch: Deutsche Arbeitnehmer sind nicht nur die zweitglücklichsten, sondern zeigen weltweit auch das größte Interesse an ihrem Beruf. Sind die Aufgaben interessant, relativiert dies den Einfluss von Stress auf die Job-Zufriedenheit ein Stück weit.“
Die Studie zeigt, dass die Einflüsse auf die Zufriedenheit der Arbeitnehmer in den untersuchten Ländern varrieren. In Deutschland sind die wichtigsten Treiber von Job-Glück ein fairer und respektvoller Umgang, das Gefühl von Freiheit am Arbeitsplatz und die Identifikation mit dem Arbeitgeber. Beim wichtigsten Treiber von Zufriedenheit im Job gleichen die Arbeitnehmer in Deutschland damit den Franzosen, Belgiern und Australiern. Den Niederländern hingegen ist das Gefühl am wichtigsten, etwas geleistet zu haben. Insgesamt wurden mehr als 23.000 Arbeitskräfte aus Europa, Nord-Amerika und Australien für die Studie befragt. Entwickelt und umgesetzt wurde die Untersuchung von Robert Half in Zusammenarbeit mit dem Glücks-Experten Nic Marks und dem Institut Happiness Works.