Die ]init[ AG für digitale Kommunikation hat in einer repräsentativen Studie 100 Entscheider in Bundes- und Landesbehörden sowie großen Kommunen befragt. Thema der Kurzstudie ist der Status-Quo der Digitalisierung in der deutschen Verwaltung und der Einfluss der Digitalen Agenda auf die Weiterentwicklung von E-Government. Demnach erwarten 39 Prozent der befragten Entscheider einen starken Einfluss der Digitalen Agenda auf die Modernisierung der Verwaltung in Deutschland, lediglich zwei Prozent sehen keinen Einfluss. 54 Prozent der Befragten messen der Agenda eine eher geringe Bedeutung zu.
Aktuell konzentriert sich das digitale Engagement der Verwaltungen auf die Bereitstellung von Informationen im Netz. Eine eigene Internetseite und digitale Downloads bietet nahezu jede Behörde an. Immerhin 44 Prozent der Befragten offerieren erste Online-Verfahren sowie zentrale Serviceportale für Verwaltungsangelegenheiten. Jeweils 41 Prozent haben Lösungen zur Bereitstellung von öffentlichen Daten und zur Automatisierung von Verwaltungsprozessen durch die E-Akte geschaffen. Mehr als ein Drittel der Verwaltungen sind zudem dabei, entsprechende Angebote konkret zu testen oder zu planen. Schwierigkeiten bei der Umsetzung sehen die Entscheider vor allem bei komplexeren E-Government-Vorhaben, die Verwaltungsprozesse medienbruchfrei und vollautomatisiert abbilden sollen. „Die Agenda stößt umfassende Veränderungsprozesse an, die nur ressortübergreifend angegangen werden können. Eine effektive IT-Steuerung und eine schlagkräftige Umsetzungsorganisation über alle Verwaltungsebenen hinweg sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren“, sagt dazu Dirk Stocksmeier, Vorstandsvorsitzender der ]init[ AG. Als größtes Hindernis bei der Umsetzung moderner E-Government-Angebote sehen 85 Prozent der Befragten personelle und finanzielle Engpässe. Weiterhin werden Sicherheitsbedenken bezüglich Datenschutz und Datensicherheit von 71 Prozent der Verwaltungsexperten als großer Hemmschuh für die Modernisierung der Angebote wahrgenommen.
Die Studie zeigt auch, dass nur jede dritte Behörde derzeit eine grundsätzliche Strategie bei der Umsetzung ihrer E-Government-Projekte verfolgt. Immerhin 43 Prozent der Verantwortlichen arbeiten bei Einzelprojekten mit einem strategischen Ansatz. Liegt allerdings eine Strategie vor, rechnen drei von vier Entscheidern damit, dass sich geplante E-Government-Maßnahmen auch erfolgreich umsetzen lassen. „Wenn die Maßnahmen der Agenda im Haushalt eingestellt, die Stakeholder aus Ländern, Kommunen und der Wirtschaft eingebunden und ressortübergreifende Steuerungsprozesse etabliert sind, dann wird Deutschland von der Digitalen Agenda profitieren – nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft“, resümiert Dirk Stocksmeier.