Von Chemie bis Medien, von Gesundheit bis Industrie 4.0., von Stuttgart bis Dresden, von Ludwigshafen bis Potsdam: In sieben weiteren Städten entstehen in den kommenden Monaten digitale Hubs, in denen Großunternehmen, Mittelständler und Start-ups gemeinsam mit Wissenschaftlern und Investoren die digitale Transformation der deutschen Leitindustrien vorantreiben.
Mit der entsprechenden Ankündigung durch Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries geht die bundesweite Digital-Hub-Initiative in die zweite Runde. „Die digitalen Hubs werden maßgeblich zum Gelingen der digitalen Transformation in Deutschland beitragen. Wir schaffen mit den Hubs Orte, an denen Digitalisierung praktisch erlebbar und gestaltbar wird“, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Nach einer repräsentativen Umfrage unter 504 Unternehmen aus allen Branchen im Auftrag des Bitkom verfolgen aktuell 76 Prozent eine Strategie zur Bewältigung des digitalen Wandels. Zugleich geben 55 Prozent an, dass die Digitalisierung eine große Herausforderung für das eigene Unternehmen ist. Rohleder: „Vielen Unternehmen und gerade Mittelständlern fehlt es nicht an der Bereitschaft, die Digitalisierung in Angriff zu nehmen, sondern an konkreten Hilfestellungen, an Partnern und an einem Ort, um gemeinsam neue Technologien und Lösungen zu entwickeln und zu testen.“
Die angekündigten sieben neuen digitalen Hubs werden gemeinsam mit den bereits im November auf dem IT-Gipfel in Saarbrücken benannten ersten fünf Hub-Standorten unter der Dachmarke „Digital Hubs Germany“ rund um eine Leitindustrie oder eine zentrale Technologie arbeiten:
- Chemie in Ludwigshafen und Mannheim
- Future Industries in Stuttgart
- Gesundheit in Nürnberg und Erlangen
- InsurTech in Köln
- Künstliche Intelligenz in Karlsruhe
- Medien in Potsdam
- Smart Systems, Energie und Internet of Things in Dresden und Leipzig
Bereits im November wurde der Startschuss für die ersten digitalen Hubs gegeben:
- FinTech in Frankfurt am Main, an den der zusätzliche Standort Darmstadt angebunden wird
- Internet of Things und FinTech in Berlin
- Logistik mit dem Schwerpunkt Intralogistik in Dortmund
- Logistik mit dem Schwerpunkt maritime Kette und City-Logistik in Hamburg
- Mobility in München
In einigen Hubs hat die Arbeit bereits begonnen, etwa in Frankfurt am Main (FinTech), wo Banken und Start-ups gemeinsam innovative Finanzlösungen entwickeln. In München wurde im Februar der Mobility Hub eröffnet und am 1. Mai startet dort die erste Phase der Digital Product School. In diesem dreimonatigen Programm arbeiten Teams aus Mitarbeitern der Hub-Partner wie Audi, BMW, Daimler und SAP zusammen mit Studenten an konkreten Kundenproblemen rund um die Mobilität der Zukunft. In Hamburg (Logistik) wurde Anfang April der Startschuss gegeben, rund 30 Unternehmen haben ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und Unterstützung erklärt. In Dortmund (Logistik) geht es noch vor dem Sommer los, hier können bereits heute interessierte Unternehmen verschiedene Technologien in der Praxis testen. „Mit den digitalen Hubs schaffen wir Orte, an denen die Unternehmen Seite an Seite arbeiten, Erfahrungen und Lösungsansätze austauschen und die modernsten Technologien wie 3D-Drucker und Virtual-Reality-Brillen nutzen können“, so Rohleder. „Wir wollen die Digitalisierung nicht nur bewältigen, wir wollen sie gestalten. Die Hubs sollen internationale Standards setzen und weltweite Strahlkraft entwickeln.“