Künstliche Intelligenz in der Logistik
Künstliche Intelligenz spielt in der Logistik zwar bereits jetzt eine Rolle, steckt aber wie in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen. Wie eine Studie des Magazins "Logistik heute" zeigt, interessieren sich 9 von 10 Befragte für den Einsatz von KI im Logistiksektor. Tatsächlich angewendet wird die Künstliche Intelligenz aber nur von jedem Vierten. Dabei gibt es in der Logistik zahlreiche Bereiche, in denen KI eine wichtige Rolle spielen könnte und früher oder später auch wird. Wer bereits jetzt auf den Zug aufspringt, kann sich gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil verschaffen. Denn von der Bedarfsplanung bis hin zur Optimierung der Transporte stehen viele Anwendungsmöglichkeiten offen. In der Logistik braucht es trotz voranschreitender Digitalisierung nach wie vor viel Manpower. Von der Preisverhandlung bis hin zur Kommunikation rund um einen aktuellen Transport haben vor allem KMUs mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Während die Big Player auf dem Markt zusehends in technische Innovationen investieren, bleibt der Mittelstand oft auf der Strecke. Gründe dafür sind zum einen die hohen Kosten, welche die Digitalisierung mit sich bringt. Auf der anderen Seite fehlt es oft aber auch einfach am Know-how oder den personellen Ressourcen.
Die Digitalisierung in der Logistik schreitet immer weiter voran. |
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Outsourcing mit Fulfillment
Fulfillment ist ein entscheidender Schritt in der Logistikbranche, den produzierende Unternehmen, aber auch Händler immer häufiger in Betracht ziehen. Durch Fulfillment-Dienstleister können Unternehmen auf das Know-how spezialisierter Experten im Bereich der Logistik zurückgreifen. So lassen sich Lieferketten optimieren, das Warehouse Management vollständig outsourcen und durch eine reibungslose Bestell- und Rücksendeabwicklung sogar die Kundenbeziehungen verbessern. Das Fulfillment in der Logistik umfasst bei Bedarf den gesamten Prozess der erfolgreichen Auftragsabwicklung und -erfüllung. Um diesen Prozess in einer effizienten und kundennahen Weise durchzuführen, braucht es nicht nur Manpower, sondern auch finanzielle Ressourcen. Vor allem für junge Unternehmen kann dies schnell zur Herausforderung werden. Spezialisierte Fulfillment-Anbieter haben nicht nur Experten in ihren Reihen, sondern können auch auf spezielle Softwareprogramme wie Warehouse-Management-Systeme zurückgreifen. So wird die notwendige Digitalisierung outgesourct. Dadurch sparen sich Unternehmen Kosten für neue Tools und Systeme, können gleichzeitig aber mit den laufenden Entwicklungen Schritt halten.
Mit der Logistik 4.0 in die Zukunft
In der Logistik 4.0 stehen Digitalisierung und Automatisierung im Fokus. Ständig verfügbare Informationen in Echtzeit, automatische Wareneingangsprozesse und gläserne Supply Chains rund um den Globus stehen dabei im Fokus. Dass die Logistikwende in einer Zeit voller Krisen kommt, trifft vor allem kleine Lieferanten, aber auch den großen Mittelstand. Die internationalen Lieferketten wurden durch Corona auf eine harte Probe gestellt, Personal fehlt oft an allen Ecken und Enden und die Margen werden zusehends kleiner. Dennoch ist es jetzt an der Zeit, in die Zukunft zu investieren. Denn Kunden erwarten immer häufiger einen ununterbrochenen Service. Vom Privatkunden bis hin zum Großabnehmer will jeder wissen, wo seine Lieferung sich zurzeit befindet. Je genauer das automatisierte Tracking ist, desto zufriedener ist der Empfänger selbst bei Verspätungen. Durch die Logistik 4.0 können diese zudem auch noch automatisch erkannt werden. Der Kunde erhält dadurch eine automatische Benachrichtigung und wird proaktive über Probleme informiert.
Ist der Einsatz von IoT in der Logistik sinnvoll?
Vor allem in der Intralogistik bietet das Internet of Things zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Durch die Vernetzung von Maschinen, Sensoren und Systemen ist es möglich, den gesamten internen Logistikprozess nahtlos zu optimieren. Warenbewegungen können so in Echtzeit überwacht werden, was zu einer verbesserten Planung und schnelleren Lieferungen führt. Durch ein vollständig automatisiertes Warehouse-Management können sowohl die Transparenz als auch die Effizienz verbessert werden und somit zu Kostenersparnissen führen. Dabei können bereits kleine Anschaffungen wesentliche Veränderungen mit sich bringen. Immer beliebter werden hierbei smarte Kameras, welche auf Gabelstaplern montiert werden. Die geschossenen Bilder werden automatisch in die Cloud geladen und können bei einer Reklamation binnen Sekunden abgerufen werden. So wird in kürzester Zeit ersichtlich, ob Schäden auf dem Transportweg entstanden sind oder die Ware bereits bei der Verladung beschädigt wurde.
Wer bereits jetzt auf Automatisierung setzt, hat künftig einen Vorteil. | Quelle: Pexels © Tiger Lily CCO Public Domain
Roboter für kleine Unternehmen oft noch uninteressant
Im Bereich der Lagerautomatisierung sind Roboter schon seit einigen Jahren im Einsatz. Vom Roboter für die Palettierung bis hin zur automatischen Be- und Entladung gibt es bereits zahlreiche Möglichkeiten auf dem Markt, um repetitive Aufgaben neu zu denken. Dabei wird das Lagerpersonal jedoch in der Regel nicht ersetzt, sondern vor allem unterstützt. Von der ausführenden Tätigkeit ändert sich das Berufsbild in der Zukunft vor allem hin zu überwachenden Aufgaben. Das Lager der Zukunft wird aller Voraussicht nach aber immer häufiger ohne menschliches Zutun auskommen. Die soll nicht nur das Fehlerpotenzial reduzieren, sondern auch für freie Kapazitäten bei den Mitarbeitern sorgen.