Vom Einkauf über die Produktion bis hin zur Distribution werden Geschäftsprozesse in immer mehr Unternehmen digital abgewickelt. Die zentrale Steuerung übernimmt dabei eine Enterprise Resource Planning (ERP) Software. Anbieter von ERP-Lösungen blicken daher optimistisch in die zweite Jahreshälfte. Acht von zehn ERP-Unternehmen (78 Prozent) rechnen für das Gesamtjahr 2016 mit steigenden Umsätzen. Weitere 18 Prozent gehen von stabilen Einnahmen aus. Nur 5 Prozent erwarten einen Umsatzrückgang, wie das 5. ERP-Barometer des Digitalverbands Bitkom zeigt. Insgesamt erreicht der ERP-Branchenindex 73 Punkte. Die guten Geschäftsprognosen wirken sich auch auf den Arbeitsmarkt aus: Zwei Drittel der ERP-Anbieter (65 Prozent) planen im laufenden Jahr, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Gleichzeitig empfinden 68 Prozent den Mangel an Fachkräften als Hemmnis für ihre Geschäftstätigkeit. „Mit der zunehmenden Digitalisierung der Arbeitswelt wächst auch der Markt für ERP-Lösungen beständig, sowohl was Umsatz als auch Beschäftigung angeht“, sagt Bitkom-Experte Dr. Frank Termer.
Aktuell gefragt sind vor allem On-Premise-Lösungen, die es Unternehmen erlauben, die erworbene oder gemietete Software unter eigener Verantwortung im firmeninternen Rechenzentrum zu betreiben. Zwei Drittel der ERP-Unternehmen (67 Prozent) berichten von einer starken Nachfrage ihrer Kunden nach solchen Lösungen. „On-Premise-Software bietet den Vorteil, dass sie sehr spezifisch auf die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden kann und die Daten des ERP-Systems im Unternehmen bleiben“, so Termer. Zunehmend gefragt sind aber auch Private Cloud- oder Software as a Service-Lösungen (SaaS). Mehr als ein Drittel (38 Prozent) der ERP-Anbieter verzeichnet eine starke Nachfrage nach Produkten dieser Art. Public-Cloud-Lösungen werden dagegen nur bei 19 Prozent der Unternehmen stark nachgefragt.