EU-Datenschutz-Grundverordnung: Brisanz erkannt, Gefahr gebannt?

Nur sechs Prozent der Unternehmen sind bereits fit für die EU-DSGVO – und das nur wenige Monate vor ihrem Inkrafttreten: Das ergab eine Umfrage des internationalen Expertennetzwerks AIIM. Es zeigten sich außerdem gravierende Mängel bei der Datensicherheit: 31 Prozent der Befragten berichteten von Datenverlusten oder unbeabsichtigter Veröffentlichung sensibler Daten in den letzten zwölf Monaten.

Die Brisanz der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) für Unternehmen ist mittlerweile weitgehend bekannt, aber wie sieht es mit der Umsetzung aus? Der AIIM-Umfrage zufolge sind erst sechs Prozent vollständig auf die EU-DSGVO vorbereitet. 25 Prozent sagen, sie „denken darüber nach“ und sieben Prozent geben zu, noch gar nichts unternommen zu haben, um personenbezogene Daten zu schützen und die Anforderungen auf Herausgabe und ggf. Löschung erfüllen zu können. Jeder, der sich mit der Komplexität von Organisations- und Infrastrukturprojekten auskennt, weiß, dass die Zeit jetzt knapp wird.

Immerhin 70 Prozent wollen Information Governance Policies zur Einhaltung der EU-DSGVO für ihr Unternehmen entwickeln, 57 Prozent Maßnahmen zur Datenbereinigung ergreifen, um die Integrität ihres Datenbestandes zu gewährleisten. Enterprise-Content-Management (ECM)-Lösungen bieten eine einheitliche technologische Plattform zur sicheren Verwaltung und Speicherung von Daten und Dokumenten aus den verschiedensten Systemen. Sie können dabei helfen, personenbezogene Daten zu identifizieren, sicher aufzubewahren, auf Anfrage zur Einsicht bereitzustellen bzw. zu löschen und für die Zukunft einen EU-DSGVO-konformen Datenschutz aufzubauen. Sie verhindern auch Datenlecks und Datenverluste, die fast ein Drittel der Befragten für die letzten zwölf Monate zugaben. Als Gründe für die schlechte Datensicherheit nannten sie Missachtung durch die Mitarbeiter und schlampigen Umgang mit den Daten.

Die EU-Datenschutz-Grundverordnung verschärft die Regelungen beim Umgang mit personenbezogenen Informationen. Bei Nichteinhaltung drohen Sanktionen bis zu mehreren Millionen Euro. Betroffen sind nicht nur europäische, sondern auch alle internationalen Unternehmen, die in der EU Geschäfte machen.

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