Disruption durch Technologie wird innerhalb der nächsten Jahre vier von zehn Unternehmen verdrängen. Das ist keine düstere Zukunftsvision, sondern bittere Realität. Immer mehr Unternehmen, ganz gleich ob im B2C oder B2B, sehen sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung konfrontiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sie die unzähligen Möglichkeiten, die digitale Technologien eröffnen, gewinnbringend nutzen können. Denn eins steht fest: Abwarten, Verharren oder Ignorieren sind keine Optionen, wenn man konkurrenzfähig sein möchte. Ziel sollte es sein, einen digitalen Footprint zu hinterlassen, der für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und die Begeisterung der eigenen Mitarbeiter und Anwender notwendig ist.
Den digitalen Reifegrad bestimmen
Moderne Organisationen setzen auf den Ansatz „Trial-and-Error“, da es keine „One-Fits-All-Lösung“ gibt: Jedes Unternehmen muss seinen individuellen Fahrplan ausarbeiten. Dafür sollte es im ersten Schritt eine externe und interne Positionsbestimmung durchführen, um daraus die strategischen Eckpfeiler ableiten und eine digitale Roadmap erarbeiten zu können. Mithilfe von klassischen Modellen wie der Swot-Analyse oder dem Digital-Maturity-Model (DM³) können Unternehmen ihren digitalen Reifegrad bestimmen. Umfangreiche Fragebögen und Interviews mit Führungskräften sowie Fachverantwortlichen des Unternehmens ermöglichen, die Funktionsbereiche Strategie, Marketing, Vertrieb, Service, Produkt, Innovationsmanagement sowie IT und HR umfassend zu beleuchten. Folgende Fragen sollten sich Unternehmen im Rahmen der digitalen Standortbestimmung stellen:
Besitze ich das notwendige Know-how, um auf Kunden flexibel zu reagieren?
Unternehmen arbeiten daran, ihre Zielgruppendefinitionen zu konkretisieren. Das erlaubt es ihnen, für ihre Personas genau die passenden digitalen Themen bereitzustellen. Zudem agieren sie experimentierfreudig und risikobereit bei der Umsetzung neuer Ideen, um Mehrwerte für Kunden zu generieren. Starre Organisations- und Projektstrukturen stellen dabei ein potentielles Risiko dar. Gefragt sind stattdessen Flexibilität und ein unbedingtes Verständnis für neue, alternative und sogar unbequeme Verhaltensweisen. Die Aussage „Das haben wir schon immer so gemacht“ haben Firmen aus dem eigenen Sprachgebrauch verbannt. Daneben ist ihnen der Einfluss der Digitalisierung bewusst, weshalb die Geschäftsführung dieses Thema auf der Agenda hat – was nicht zuletzt dazu führt, dass das Unternehmen Interessenten und Kunden ein konsistentes, personalisiertes Kundenerlebnis bietet. Daneben sind Aus- und Weiterbildungen ebenso wichtig wie ein interner Wissensaustausch.
Habe ich die notwendigen Prozesse implementiert?
Die Prozesse sind nicht nur digital unterstützt, sondern abteilungsübergreifend geplant und koordiniert um- bzw. zusammengesetzt. Zwecks Erfolgsmessung haben Unternehmen relevante KPIs definiert und Metriken festgelegt, sodass sie Verbesserungen kurzfristig umsetzen können.
Eignen sich meine Technologien für meine Digitalisierungsstrategie?
Die eingesetzten Technologien unterstützen digitale Geschäftsmodelle und durchgängige Geschäftsprozesse ohne Medienbrüche für beteiligte Stakeholder optimal. Das ermöglicht, Kundendaten und -verhalten umfangreich zu analysieren. Die Ergebnisse der Analysen sind für alle relevanten Unternehmensabteilungen direkt verfügbar und können geschäftskritische Entscheidungen beeinflussen.
Kann ich meine Inhalte über alle Kanäle streuen?
Über Open-Data-Spaces erhalten alle Mitarbeiter Zugriff auf Unternehmensdaten (z.B. Produktdaten), um neue Innovationen ohne Zeitverzug umsetzen zu können. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot des Unternehmens ist nicht nur über traditionelle Vertriebswege, sondern auch online auffindbar. Zudem ist der Prozess rund um die Erstellung, Anreicherung und Verwaltung von Informationen softwaretechnisch unterstützt und fest definiert.