Studie „Erfolgsfaktor Innovationskultur“ zeigt: Den meisten Unternehmen fällt der Aufbau einer Kultur, die Kreativität und Innovation fördert, schwer. Sie haben zwar erkannt, dass ihr künftiger Erfolg weitgehend von ihrer Fähigkeit zur Innovation abhängt. Nur wenige haben aber bisher in ihrer Organisation eine Kultur geschaffen, die Kreativität und Innovation fördert. Sie setzen vielmehr auf die „bewährten“ Prozesse, um Innovation voranzubringen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Ideeologen Gesellschaft für neue Ideen mbH zum Thema Innovationskultur in Unternehmen, für die 194 Verantwortliche in den Bereichen Business Development sowie Vorstände und Geschäftsführer befragt wurden. Laut Aussagen von Jens-Uwe Meyer, Geschäftsführer der Ideeologen, ist dies ein ernüchternder Befund! Denn spätestens seit Mitte der 90er Jahre sei bekannt: Mit den „klassischen Innovationsprozessen – mit definierten Verantwortlichkeiten sowie einer Vielzahl von Vorschriften – lassen sich nur inkrementelle Verbesserungen erzielen“ „Echte“ Innovationen hingegen erfordern andere Managementkonzepte und Innovationsmodelle – und zwar solche, die sich zum Beispiel an der Idee kleiner Start-up-Teams im Unternehmen orientieren, die eigenverantwortlich handeln und schnell und flexibel Hürden überwinden.
Von solch dynamischen „Strukturen“, so die Studie, sind die meisten Unternehmen im deutschsprachigen Raum noch weit entfernt. Zumeist lassen sich die Rahmenbedingungen für Innovation mit folgenden Worten umreißen: viele Vorschriften und wenig Kreativität. In vier von fünf Unternehmen ist sogar „in begründeten Ausnahmefällen“ ein Regelbruch nur „sehr eingeschränkt“ möglich. Und in 35 Prozent der Unternehmen dominieren die Regeln so sehr, dass man ihr Streben nach Innovation als „Kreativität nach Vorschrift“ bezeichnen kann.
Eine Ursache hierfür ist das Bedürfnis nach Absicherung seitens des Managements. Geordnete Prozesse täuschen ihm Sicherheit vor. Ein solches Managementdenken eignet sich nicht für Zeiten eines schnellen Wandels. In ihnen müssen zumindest hochinnovative Unternehmen eine Kultur des Experimentierens in ihrer Organisation etablieren.
Damit tun sich Unternehmen im deutschsprachigen Raum schwer. Nur knapp jedes Fünfte fördert aktiv „Experimente“. Und nur 12 Prozent akzeptieren, Fehlversuche als Teil des kreativen Prozesses. In den meisten Unternehmen dominiert zudem die Einstellung: Innovation soll im Rahmen des Bestehenden erfolgen. Deshalb würden sich zum Beispiel nur 24 Prozent der befragten „Innovationsmanager“ trauen, einen echten Querdenker in ihr Team zu holen. Und nicht einmal jedes vierte Unternehmen sorgt dafür, dass die eigenen Denkwege regelmäßig von außen in Frage gestellt werden.