Mehr als die Hälfte (51,4 Prozent) der deutschen Internetnutzer möchten vor dem Hintergrund des Datenschutzskandals um PRISM und NSA ihre Daten im Internet besser schützen – wissen aber nicht, wie sie dies tun können. Nur rund jeder fünfte Nutzer (19,8 Prozent) ist in Sachen Schutz der eigenen Daten bereits aktiv geworden. Dies geht aus einer Befragung hervor, die das Marktforschungs-Unternehmen eResult GmbH im Auftrag der etracker GmbH unter 600 repräsentativ ausgewählten deutschen Internetnutzern durchgeführt hat. Während mehr als ein Drittel der Befragten (35,8 Prozent) angab, sich sicherer zu fühlen, wenn die Daten in Deutschland gespeichert werden, hat scheinbar die Hälfte der Nutzer in puncto Datensicherheit schon resigniert: 50,1 Prozent sind der Meinung, dass ihre Daten nirgendwo sicher sind. Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch die Erkenntnis, dass gleichzeitig knapp 57,7 Prozent der Befragten gar nicht wissen, dass sie der Speicherung ihrer Daten auf einer Website widersprechen können (31,0 Prozent), bzw. zwar von dieser Möglichkeit gehört haben, aber nicht wissen, wie sie dies umsetzen können (26,7 Prozent).
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass das Thema Datenschutz insgesamt eine wichtige Rolle für deutsche Internetnutzer spielt, dass jedoch gleichzeitig auch ein hoher Informations- und Aufklärungsbedarf herrscht. Für Website-Betreiber ergeben sich daraus zwei Konsequenzen. Zum einen sollten sie noch stärker auf die Einhaltung der Datenschutzvorschriften achten, und zwar sowohl auf ihrer Website als auch bei eingebundenen Drittanbietern, deren Dienste beispielsweise zur Web-Analyse oder zur Vermarktung genutzt werden. Zum anderen sollten sie ihre Besucher aktiv über die Themen Datenschutz und Datensicherheit informieren und aufklären. So kann die Information, dass erhobene Daten ausschließlich in Deutschland gespeichert werden, einen klaren Wettbewerbsvorteil darstellen. Immerhin fühlen sich dann 43,6 Prozent der Nutzer sicherer (35,8 Prozent bei Datenspeicherung in Deutschland, 7,8 Prozent bei Datenspeicherung in der EU). Eine Option für Website-Betreiber, sich zum Thema Datenschutz zu positionieren, ist eine gut auffindbare Seite, auf der der Betreiber klar und verständlich darüber informiert, wo er Daten speichert, welche Web-Analyse-Software und Social Plugins eingesetzt werden und welche Widerspruchsmöglichkeiten der Besucher hat. Bei entsprechenden Voraussetzungen kann auch ein Datenschutzsignet eingebunden werden. Damit können Website-Betreiber sich aktiv zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien bekennen.