Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Fähigkeit des menschlichen Gehirns Informationen zu verarbeiten und abzuspeichern, wahrscheinlich die wichtigste Beschränkung für das gesamte Wachstum global gespeicherter Informationen darstellt - und nicht wirtschaftliche Bedingungen. Diese Forschungsergebnisse von Claudius Gros und seinen Kollegen vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität in Frankfurt sind gerade im Fachjournal EPJ B¹ erschienen.
Zunächst untersuchten die Autoren die Verteilung von 633 öffentlichen Dateien im Internet, indem sie die Anzahl der Video-, Audio-und Bilddateien der jeweiligen Dateigröße in einem Diagramm gegenüberstellten. Mit der Spider-Suchmaschine Findfiles.net sammelten die Wissenschaftler Dateien, die von Menschen erstellt wurden oder für die Verwendung durch Menschen bestimmt waren. Sie konzentrierten sich auf Dateien, die auf Domänen ins Internet gestellt wurden, auf die die Online-Enzyklopädie Wikipedia und das Open-Web-Verzeichnis DMOZ (Directory Mozilla) verweisen.
Unter der Voraussetzung, dass sich die wirtschaftlichen Kosten für die Produktion von Daten proportional zur produzierten Datenmenge verhalten, müssten diese Kosten die Generierung von großen Informationen exponentiell begrenzen. Die Forscher fanden allerdings heraus, dass die wirtschaftlichen Kosten tatsächlich nicht den begrenzenden Faktor bei der Datenerstellung sind. Auf diese Schlussfolgerung deutet das Fehlen eines exponentiellen Abfalls bei dem Graphen hin, der die Anzahl der Dateien repräsentiert.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Fähigkeit des Gehirns, Informationen zu verarbeiten auch die Produktion von Daten auf globaler Ebene beeinflusst. Wenn beispielsweise eine Person ein Bild erstellt und ihm einen Objektwert zuordnet, beispielsweise eine vorgegebene Bildauflösung, wird die Person von ihrer eigenen Wahrnehmung der Bildqualität beeinflusst. Die erfasste Informationsmenge wird als wesentlich größer wahrgenommen, wenn die Auflösung eines Bildes mit niedriger Qualität verbessert wird, im Vergleich zu einem qualitativ hochwertigen Foto, bei dem die Auslösung um den gleichen Wert verbessert wird. Diese Tatsache ist in der Sinnesphysiologie als Weber-Fechner-Gesetz bekannt.
Die Autoren stellten fest, dass die Dateigrößen-Verteilungen durch das Weber-Fechner-Gesetz bestimmt wird. Das bedeutet, dass die Gesamtmenge an Informationen nicht schneller wachsen kann, als unsere Fähigkeit, Informationen zu erfassen und zu bearbeiten.
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