Die Skepsis gegenüber künstlicher Intelligenz ist bei Angestellten in Deutschland groß. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Trainingsexperten Dale Carnegie. Die Führungskräfte sind nun gefordert, die Stimmung ins Positive zu wandeln. Die Hälfte der Studien-Teilnehmer aus Deutschland äußerte Bedenken, selbst einfache Tätigkeiten an eine künstliche Intelligenz abzugeben. Anders als etwa in den Vereinigten Staaten, wird die Digitalisierung der Arbeitswelt hierzulande misstrauisch beäugt. KI-Systeme werden aber künftig vermehrt zum Einsatz kommen. Schon heute setzen viele Unternehmen auf hilfreiche Software, etwa zum Dokumentenmanagement.
Um die Mitarbeiter mitzunehmen und für den digitalen Wandel zu begeistern, ist soziale Kompetenz bei den Führungskräften gefragter den je. „75 Prozent der deutschen Studienteilnehmer sehen Soft Skills als entscheidend an, um Unternehmen im Zuge der Digitalisierung bestens aufzustellen“, so Uwe Göthert, Geschäftsführer von Dale Carnegie Deutschland, zu den Ergebnissen der Studie. „Es hängt maßgeblich von der Kompetenz und Empathie-Fähigkeit der Führungskräfte ab, ob den Mitarbeitern Skepsis und Ängste in Bezug auf künstliche Intelligenz genommen werden können.“
Vertrauen aufbauen
Das Problem mit den Algorithmen ist, dass sie kompliziert sind. Wer nicht gerade direkt mit ihnen arbeitet, versteht nur schwer, was da im Hintergrund abläuft. Daraus entstehen Sorgen um die Cyber-Sicherheit und Privatsphäre. Mitarbeiter erwarten daher von ihren Chefs, dass sie wissen, wie mit künstlicher Intelligenz richtig umgegangen wird und diese nicht zu Ungunsten der Angestellten eingesetzt wird. Eine Top-Führungskraft ist heute mehr als ein Befehlsgeber, sie ist ein guter Zuhörer und Coach in einem. Göthert: „Die Technik wird zwischenmenschliche Aktion am Arbeitsplatz nicht ersetzen können.“
Transparenz schaffen
Der Fähigkeit, die KI angemessen erklären zu können, kommt künftig eine enorme Bedeutung zu. Denn Mitarbeiter vertrauen Bewertungen von Algorithmen nicht, wenn die Entscheidungsgrundlage nicht komplett nachvollziehbar ist. „Unternehmen müssen darauf vorbereitet sein, zufriedenstellende Erklärungen zu ihren ausgewählten KI-Systemen parat zu haben und an die Mitarbeiter weiterzugeben“, rät Uwe Göthert.
Mitarbeiter schulen
Trotz aller Skepsis nehmen die Mitarbeiter und Unternehmen die Herausforderungen des digitalen Wandels an. Soweit sie gut darauf vorbereitet sind. Zwei von drei Studien-Teilnehmern wünschen sich ein Training im Umgang mit künstlicher Intelligenz, damit sie ihren Job auch künftig perfekt ausführen können. Uwe Göthert: „Die Mitarbeiter sind das Kernelement eines Unternehmens – das wird sich auch in Zeiten von KI nicht ändern. Und um Vertrauen und Transparenz zu schaffen, bedarf es fähiger Führungskräfte.“ Die wichtigsten Fähigkeiten, um eine gewinnbringende Partnerschaft zwischen Mensch und Maschine zu ermöglichen, sind laut dem Fortbildungs-Experten Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, kritisches Denkvermögen und Führungsstärke. Kompetenzen, die in speziellen Trainings erlernt werden können und helfen, die Marktposition zu sichern oder zu verbessern: „Wir stellen fest, dass die marktführenden Unternehmen im Vergleich zu den Nicht-Marktführern bereits ein Vielfaches in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren.“
HR Expert Forum 2019
Die Ergebnisse der Studie und die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt werden auch beim renommierten „Dale Carnegie HR Expert Forum 2019“ im Mittelpunkt der Diskussion stehen. In München treffen sich am 22. Oktober internationale HR-Führungskräfte und Dale-Carnegie-Experten aus den USA, Italien, Großbritannien und Deutschland zum gemeinsamen Austausch.