Die besten Mitarbeiter an das Unternehmen binden und neue Leistungsträger gewinnen – das sind gemäß einer aktuellen Umfrage des „Galileo . Institut für Human Excellence“ in Köln die wichtigsten HR-Herausforderungen 2017. Fast die Hälfte der befragten Personalverantwortlichen hält ihr Unternehmen für offen gegenüber neuen Führungsmodellen. Vor zwei Jahren war es nur knapp ein Drittel.
Die 3 wichtigsten HR-Herausforderungen
Wie bereits in der Vergleichsumfrage des Vorjahres glauben die meisten Personal-Verantwortlichen (60 Prozent), dass es die wichtigste HR-Herausforderung 2017 sein wird, die besten Mitarbeiter zu halten (2016: 76,92 Prozent). Neue Leistungsträger fürs Unternehmen zu gewinnen halten 45,71 Prozent für die derzeit dringlichste HR-Herausforderung. Für 42,86 Prozent steht das Management von Veränderungen dieses Jahr im Mittelpunkt. Die Themen „Moderne Führungsmodelle etablieren“ und „Umgang mit veränderten Rahmenbedingungen“ wurden von jeweils 40 Prozent der Befragten genannt. „Talente im Unternehmen zu halten und neue zu gewinnen bleibt also der wichtigste Fokus der Personalarbeit“, so Gudrun Happich, Inhaberin des „Galileo. Institut für Human Excellence“ in Köln. Zudem wurde bei der Frage nach den HR-Herausforderungen immer wieder die gezielte Unterstützung der Führungskräfte bei der digitalen Transformation und modernen Führungsmethoden genannt.
Geteilte Offenheit für moderne Führung
„Agilität, Netzwerkstrukturen, flache Hierarchien - ist Ihr Unternehmen offen für neue Führungsmodelle?“ – diese Frage beantworteten immerhin 48,57 Prozent der Personaler mit „Ja“. Hier ist wie schon im vergangenen Jahr ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen - 2015 beantworteten noch 71 Prozent diese Frage mit „Nein.“ Die Frage, ob sich die HR-Herausforderungen künftig wesentlich ändern werden, beantworteten rund 63 Prozent der Umfrageteilnehmer mit „Ja“. 2016 glaubten noch 62 Prozent, dass die HR-Themen im Wesentlichen gleich bleiben. „Das finde ich sehr spannend. In den Kommentaren zur Frage wird immer wieder der nötige Rollenwechsel der HR von der Verwaltung hin zur Beratung, Laufbahn-Begleitung genannt, zum Dienstleister für Veränderung und Entwicklung genannt“, so Gudrun Happich.
Unterstützung am Bedarf vorbei
Auf die Frage, wie ihr Unternehmen speziell Führungskräfte in Umbruchsphasen unterstützt, antwortete mit rund 74 Prozent die Mehrheit mit firmeninternen Trainings. Daneben wurden Einzelcoachings mit Schwerpunkt Hilfe zur Selbsthilfe (51,61 Prozent) und Gruppencoachings (25,88 Prozent) am häufigsten genannt. „Hier zeigt sich ein deutlicher Gegensatz zu den Bedürfnissen der Führungskräfte. Gemäß einer Galileo-Umfrage Ende des Jahres favorisieren diese nämlich Einzelcoachings mit Impulsen durch einen Sparrings-Partner. Diese Methode landet im Ranking der Personaler mit rund 25 Prozent nur auf Rang 4. Bei den Führungskräften sind interne Trainings dagegen wenig beliebt und landeten nur auf Platz 7. Gar nicht genannt wurde von den HR-Verantwortlichen zudem die Möglichkeit eines virtuellen Coachings als ergänzende oder unterstützende Maßnahme. Sehr viele Führungskräfte sind virtuellen Coachings gegenüber dagegen sehr offen“.