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Personalverantwortliche sehen demnach vor allem eine fehlende Work-Life-Balance (29 %) als Grund für Kündigungen. Aber auch eine hohe Arbeitsbelastung sowie Burnout sind für 26 Prozent aller Befragten ein möglicher Abwanderungsgrund, ebenso attraktivere Angebote von Wettbewerbern (24 %). Zudem fürchten Unternehmen, dass sie nicht in der Lage sind, wettbewerbsfähige Gehälter und Vergünstigungen anzubieten (23 %).
Berufliche Entwicklung und Erhöhung der Vergütungen
Laut Arbeitsmarkstudie haben viele der befragten Unternehmen reagiert und insbesondere in die Förderung und Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden (40 %) investiert. Darüber hinaus spielt auch die Vergütung eine wesentliche Rolle. Bereits 38 Prozent der Firmen erhöhten Gehälter oder zahlen zusätzliche Boni aus. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt ist die Wertschätzung der geleisteten Arbeit: 35 Prozent der Unternehmen verstärken bereits ihre Bemühungen, den Mitarbeitenden mehr Anerkennung zu zeigen.
"Maßnahmen zur Bindung der Mitarbeitenden sind in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen", sagt Emine Yilmaz, Vice President Permanent Placement bei Robert Half. "Berufliche Fortbildungen sind beispielsweise ein effektives Mittel zur Weiterentwicklung der Mitarbeitenden und wirken bestenfalls auch dem Fachkräftemangel entgegen, wenn neue Kompetenzen erworben und offene Stellen dadurch intern besetzt werden können. Die individuelle Form der Anerkennung durch Lob oder konstruktive Kritik erhöht langfristig die Motivation und reduziert die Gefahr, dass Arbeitnehmende das Unternehmen verlassen."
Hybrid Work und höheres Einstellungsgehalt - das planen Firmen im laufenden Jahr
Remote Work ist für 31 Prozent der Firmen ein geeignetes Mittel, um ihre Arbeitnehmenden zu halten und sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Doch nicht jedes Unternehmen schöpft aktuell alle Möglichkeiten zur Mitarbeiterbindung aus und möchte entsprechende Maßnahmen erst im laufenden Jahr umsetzen: Knapp die Hälfte (46 %) der Personalverantwortlichen möchte demnach flexible und hybride Arbeitsregelungen für Tätigkeiten anbieten, die üblicherweise im Büro ausgeführt werden. Auch eine stärkere Weiterentwicklung der Mitarbeitenden steht noch auf der Agenda für das Jahr 2022 (38 %), ebenso wie die Erhöhung und Angleichung der Gehaltsbänder (37 %).
"Das Gehalt hat immer eine wichtige Rolle gespielt und wird das auch weiterhin tun", ergänzt Emine Yilmaz. "Dabei sollte die einfache Gehaltserhöhung jedoch nur als kurzfristiger Motivator für Arbeitnehmende angesehen werden. Wer in seiner Branche unterdurchschnittlich zahlt, wird es schwer haben, Mitarbeitende zu halten oder für sich zu gewinnen. Arbeitnehmende erwarten aber langfristig mehr als nur finanzielle Sicherheit. Eine sinnstiftende Tätigkeit ist für viele Fachkräfte die Idealvorstellung. Unsere Arbeitsmarktstudie zeigt, dass Unternehmen dies erkannt haben und entsprechende Maßnahmen schon umsetzen oder planen."