"Wer in seinem Job unglücklich ist, hat erfahrungsgemäß oftmals innerlich bereits gekündigt", sagt Emine Yilmaz, Vice President Permanent Placements für Deutschland und die Schweiz bei Robert Half. "Viele Arbeitnehmende spüren derzeit einen Drang nach Veränderung und Weiterentwicklung. Der Zeitpunkt für einen Wechsel ist zudem gerade optimal. Wir haben einen starken Nachfragemarkt - auf einen Bewerber fallen eine Vielzahl offener Stellen. Zudem sind die Bewerbungshürden aufgrund Video-Calls und der Möglichkeit des Remote-Arbeitens deutlich niedriger als noch vor zwei Jahren."
Motive erkennen und für die Ansprache nutzen
Die Befragten wissen genau, was sie bei ihrem aktuellen Unternehmen halten könnte: Für 68 Prozent muss die Bezahlung stimmen. 52 Prozent erwarten interessante Aufgaben und eine Arbeit, die inhaltlich Spaß macht. Weiteren 52 Prozent ist eine sehr gute Stimmung unter den Kollegen wichtig. Flexibles Arbeiten wie Home-Office oder Gleitzeit stehen für 46 Prozent auf der Checkliste ganz oben. Gute Weiterentwicklungs- und Karrieremöglichkeiten sind für 22 Prozent der Befragten gute Argumente, um zu bleiben.
"Regelmäßige Mitarbeitergespräche sind in Unternehmen auf Management-Ebene leider noch immer ein unterschätztes Mittel, um Strömungen innerhalb der Belegschaft rechtzeitig zu erfassen", ergänzt Emine Yilmaz. "Wer den Finger am Puls hat, kann schlechte Stimmungen rechtzeitig erkennen und mit treffsicheren Maßnahmen gegensteuern. Bereits mit kleinen Incentivierungen lässt sich die Zufriedenheit und die Bindung ans Unternehmen erhöhen. Aber auch das Erfassen individueller Weiterentwicklungsziele und deren Umsetzung sind Maßnahmen, die sich unmittelbar für Unternehmen auszahlen können. Gleichzeitig können so aus Wechselwilligen wieder motivierte Leistungsträger mit Perspektive werden."