Das Recruiting über soziale Medien wird immer wichtiger
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Was ist Recruiting?
Ein Betrieb kann nur langfristig überleben, wenn er es schafft, die besten Mitarbeiter einzustellen. Diese aufzuspüren und langfristig zu binden, ist keine leichte Aufgabe. Unternehmen geben große Summen aus, wenn es darum geht, ausgefeilte Recruiting-Strategien aufzubauen und anzuwenden. Gerade kleine Firmen und Startups können personelle Fehlentscheidungen in existentielle Probleme bringen. Schlecht oder auch gar nicht besetzte Stellen schaden der Entwicklung des Unternehmens.
Aber es sind nicht immer die teuren HR-Kampagnen, welche die richtigen Kandidaten anzieht. Mit günstigen aber fokussierten Recruiting-Strategien können auch kleine Firmen auf dem Bewerbermarkt fündig werden.
Weshalb gutes Recruiting so wichtig ist
Kleine Unternehmen können in der Regel nicht auf die Arbeit einer eigenen HR-Abteilung zurückgreifen. Die Aufgabe ist aber zu heikel, als das es ein beliebiger Mitarbeiter machen sollte. Recruiting sollte Chefsache sein, auch wenn im Unternehmen noch die Strukturen dazu fehlen. Die HR-Strategie muss geplant und zielgerichtet aufgebaut sein, um langfristig die richtigen Mitarbeiter für die Firma zu finden. Die Verantwortung für den Recruiting-Prozess muss sich auf höchster Führungsebene abspielen.
Soziale Medien nutzen
Wenn das Budget für den Recruiting-Prozess nicht sehr üppig ist, kann die Suche nach dem passenden Kandidaten in sozialen Kanälen eine kostengünstige Alternative sein. Das Projekt Social Media Recruting sollte jedoch von einem Profi ausgeführt werden. Wer sich mit den Hebeln der Internet-Plattformen nicht auskennt, erhält keine Aufmerksamkeit oder verdirbt sogar das Firmenimage. Es sollte also ein Mitarbeiter mit dem notwendigen Social Media Wissen oder ein externer Dienstleister eingesetzt werden. Das erlaubt es dem Unternehmen, die vielen Möglichkeiten, welche die sozialen Medien bieten, für sich clever zu nutzen. In den relevanten sozialen Kanälen werden nicht nur die vakanten Stellen publiziert, sondern es gibt auch spannende Einblicke in den Betriebsalltag. Ein Firmenprofil in den sozialen Netzwerken nimmt potentiellen Bewerbern die Hemmschwelle, Kontakt mit dem Betrieb aufzunehmen. Der Social Media Account des Unternehmens muss durchgehend und konsequent gepflegt werden. Weder Kunden noch potentielle Bewerber möchten länger auf eine Antwort warten. Eine schnelle und persönlich gehaltene Antwort gehören zum guten Ton des Firmenimages.
Internes und externes Recruiting
Die Suche nach Personal kann intern und extern erfolgen. Intern bedeutet, dass für die offene Stelle ein Mitarbeiter aus den eigenen Reihen rekrutiert werden soll. Externes Recruiting bedeutet, dass der Kandidat außerhalb des Unternehmens gesucht wird. Bei der externen Personalbeschaffung wird zwischen passivem und aktivem Recruiting unterschieden. Beim aktiven Recruiting sucht das Unternehmen proaktiv und veröffentlicht zum Beispiel eine Ausschreibung auf der eigenen Webseite, beteiligt sich an Jobmessen und setzt auf Agenturen für Personalvermittlungen. Beim passiven Recruiting setzt man nur auf die im Unternehmen vorhandenen Ressourcen. Dann werden zum Beispiel die Initiativbewerbungen der letzten Monaten wieder hervorgeholt und geprüft.
Legen Sie eine Karriereseite an
Die Unternehmenswebseite ist das Aushängeschild der Firma im Internet und sollte immer aktuell gehalten werden. Falls noch nicht vorhanden, legen Sie eine Unterseite mit den offenen Stellenausschreibungen an. Die Karriererubrik ist meist die erste Informationsquelle für Bewerber. Versorgen Sie Interessenten mit allen verfügbaren Informationen über den Job, aber auch Wissenswertes über die Vorteile, die Ihr Unternehmen zu bieten hat. Richten Sie die Möglichkeit ein, Onlinebewerbungen direkt dort hochzuladen. Achten Sie drauf, dass die Unternehmenswebseite sich gut auf Mobilgeräten darstellen lässt. Der größte Anteil der Internet-Nutzer verwendet heute Smartphones oder Tablets.
Employer Branding
Neben dem Gehalt ist auch die Firmenkultur ein wichtiges Aspekt, den eine ausgeschriebene Stelle attraktiv macht. Das Employer Branding beschäftigt sich damit, das Unternehmen für Mitarbeiter und Jobsuchende attraktiv zu machen. Ein Vorteil, den ein Betrieb bieten könnte, wäre zum Beispiel die Möglichkeit, teilweise im Home Office arbeiten zu können. Aber auch Angebote zur Weiterentwicklung machen Stellenangebot interessant.
Ein wichtiges Detail, um das Unternehmen in ein positives Licht zu rücken, ist das
"Candidate Experience". Darunter versteht man die Erfahrungen, die ein Bewerber im Laufe seines Bewerbungsprozesses bei dem Unternehmen macht. Angefangen von der Stellenausschreibung, über die Kontaktaufnahme, bis zu den Einladungen und Vorstellungsgesprächen. Wenn ein Kandidat hier schlechte Erfahrungen sammelt, wird er sich kaum wieder bemühen, sich zu einem anderen Zeitpunkt oder auf eine andere Stelle zu bewerben. Das schlechte Bild, das er gewonnen hat, wird sich wahrscheinlich auch herumsprechen und schlimmstenfalls teilt er seine negativen Erfahrungen in den sozialen Medien. Deswegen sollten alle am Recruiting Beteiligten fortlaufend prüfen, wie benutzerfreundlich der gesamte Bewerbungsprozess gestaltet ist. Das beginnt bei einer einfach gestalteten Online-Bewerbung, geht über schnelles Feedback und endet bei professionellen Ansprechpartnern im weiteren Interviewprozess.