Die Medien befriedigen die individuellen Informationsbedürfnisse heute deutlich besser als noch vor fünf Jahren. Besonders interessant sind die Werte für sehr viel besser/besser versus sehr viel schlechter/schlechter und der Saldo aus beidem. Laut TNS Infratest erreicht die Zeitschrift bei den Bundesbürgern ein Positivsaldo von sieben Prozent (16 Prozent Verschlechterung vs. 23 Prozent Verbesserung), die Tageszeitung ein Positivsaldo von 18 Prozent (zwölf Verschlechterung vs. 30 Prozent Verbesserung), für Radio und Fernsehen sogar jeweils 27 Prozent (Radio: zehn Prozent vs. 37 Prozent / TV: 15 Prozent versus 42 Prozent). Am positivsten wird die Entwicklung der Informationsqualität für das Internet gesehen. Hier liegt der Positivsaldo bei 55 Prozent (fünf Prozent versus 60 Prozent). Dies sind die zentralen Ergebnisse einer TNS Infratest Befragung, zu der insgesamt 1.003 telefonische Interviews geführt wurden.
„In Deutschland befriedigen die großen klassischen und neuen Medien die individuellen Informationsbedürfnisse noch besser. Ein größerer positiver Saldo heißt dabei natürlich nicht automatisch eine bessere Informationsqualität insgesamt“, sagt TNS Infratest Geschäftsführer Hartmut Scheffler. Berücksichtigt man die jeweilige Ausgangssituation vor fünf Jahren, so haben Medien mit bereits hoher und höchster Informationsqualität es deutlich schwerer noch weiter zuzulegen als solche mit einem niedrigeren Plafond.
Befragt wurden speziell die Onliner nach ihrer wahrgenommenen Informationsqualität und ihrer Zahlungsbereitschaft für Online-Content. 19 Prozent der Onliner gaben an, bereits für das Herunterladen von Artikeln oder ganzen Ausgaben von Zeitungen im Internet bezahlt zu haben. 29 Prozent der Internetnutzer können sich vorstellen, zukünftig Zeitschrifteninhalte im Netz direkt abzurufen und zu bezahlen anstatt eine Printausgabe zu kaufen. 63 Prozent schätzen gut recherchierte Informationen und sind bereit, gedruckt oder digital dafür zu bezahlen. 64 Prozent favorisieren das Internet und suchen kostenlose Informationen statt für Zeitschriften und Zeitungen Geld auszugeben.
„Dieser scheinbare Widerspruch der beiden letzten Antworten lässt sich sehr einfach auflösen: Wenn gute und wichtige Informationen kostenlos zu erhalten sind, ist dies gerade für entsprechend versierte Onliner wunderbar und wird angenommen. Wenn die gut recherchierte Information demgegenüber Geld kostet, dann besteht auch Zahlungsbereitschaft. Oder anders formuliert: Medien müssen intelligente und akzeptierte Modelle entwickeln, um Zahlungsbereitschaft für gut recherchierte Informationen abzugreifen und umgekehrt verhindern, dass diese gut recherchierten Informationen (auch) kostenlos zur Verfügung stehen. In der Summe schafft die (gegenüber dem Zeitraum vor fünf Jahren gestiegene) Informationsqualität Zahlungsbereitschaft“, so Schefflers Fazit.
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