Unternehmen sind einem ständigen Wettbewerb ausgesetzt. Um sich erfolgreich am Markt behaupten zu können, sollten sie die besten und vor allem für die Position geeignetsten Mitarbeiter beschäftigen. Leichter gesagt als getan, denn für viele Firmen ist es eine Herkulesaufgabe, potentielle Arbeitnehmer mit passenden Qualifikationen zu finden. Was können Arbeitgeber also tun, um für ihre Unternehmen die idealen Kandidaten einzustellen?
Auch wenn oft Zeit und Ressourcen fehlen: Bewerbermanagement ist Führungssache und braucht durchdachte Strukturen, um künftig die besten Mitarbeiter zu gewinnen. "Seien Sie sich grundsätzlich der Notwendigkeit guter Personalarbeit bewusst. Siedeln Sie das Recruiting auf einer hohen Führungsebene an und schaffen Sie einen Austausch zwischen Personalabteilung und den Fachabteilungen", rät Emine Yilmaz, Vice President Permanent Brands bei Robert Half. Nur so sind Personaler nahe am Tagesgeschäft und wissen, welche Qualifikationen für die Aufgaben wichtig sind und welche Recruiting-Maßnahmen in einem sinnvollen Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen.
Nicht verhandelbar: Die Schlüsselqualifikationen
Im ersten Schritt ist es zwingend notwendig, die Bedürfnisse für die potentielle Stelle zu analysieren und die dafür erforderlichen Fähigkeiten fest zu definieren. Die Schlüsselqualifikationen sollten auf keinen Fall verhandelbar sein, etwa eine bestimmte Ausbildung oder besondere Weiterbildungen. "Stellen Sie sich grundsätzlich diese Frage: Welche Fähigkeiten und Eigenschaften sind bei der Besetzung der neuen Position nicht zwingend von Nöten, welche sind tatsächlich unverzichtbar, und welche kann der zukünftige Mitarbeiter durch Trainings einfach erwerben? Wenn das Unternehmen klein ist und nur national am Markt agiert, muss ein künftiger Mitarbeiter nicht zwingend fließend Englisch sprechen", so Yilmaz. Kann der Kandidat seine Fähigkeiten nicht einbringen oder ist mit seinen Aufgaben überfordert, steigt auf Dauer die Frustration.
Neben den Schlüsselqualifikationen lohnt sich zudem ein Blick auf die Hobbys. Jemand, der sich in der Freizeit mit Kunst oder Fotografie beschäftigt, ist vermutlich für kreative Stellen besser geeignet. "Hobbys zeigen, was die Person gerne tut. Daraus lässt sich oft ableiten, wie ein Bewerber tickt, ob er zum Beispiel ehrgeizige Ziele verfolgt, sportlich ist oder logisch denkt", sagt Yilmaz.
Kandidatensuche ist zeitaufwändig
Die Suche des idealen Mitarbeiters kostet Zeit: Wer kein großes Team hat, um hunderte Bewerbungen zu sichten und einen umfassenden Auswahlprozess durchzuführen, sollte zumindest einen Mitarbeiter ernennen, der sich mit ausreichenden Kapazitäten dieser Aufgabe widmet, oder einen Personaldienstleister hinzuziehen, der eine Vorauswahl trifft.
Haben sich potentielle Kandidaten gefunden, erfolgt die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Wenn noch viele Bewerber im Rennen sind, lohnt es sich, vorher ein Telefoninterview durchzuführen. Darin sollte der Bewerber etwa nach seiner Motivation, Fachkompetenzen und wichtigen Stationen in seinem Lebenslauf befragt werden. Hierbei erfahren die Gesprächspartner dann auch direkt etwas über die Kommunikationsfähigkeit des Kandidaten.