In den USA war Social Media, abgesehen von immensen Wahlkampfsummen, entscheidendes Zünglein an der Waage, mit dem US-Präsident Barack Obama im Jahr 2012 den Wahlsieg davon trug. Doch in Deutschland funktioniert Wahlkampf anders, zumindest aus Sicht der Internetnutzer. Ein Großteil der Nutzer hält Social Media als Informationskanal von Parteien bzw. Politikern für ungeeignet. Mehr noch: Sie schenken den Printmedien das größte Vertrauen bei ihrer Meinungsbildung für die Wahlentscheidung. Dies ergab eine repräsentative Studie, die das Online-Marktforschungsinstitut Fittkau & Maaß Consulting im Auftrag der Internet World Messe unter mehr als 1.000 deutschen Internetnutzern durchgeführt hat.
Als gänzlich ungeeigneten Informationsweg sehen Internetnutzer dabei Twitter-Nachrichten von Parteien bzw. Politikern an: Mit 45 Prozent Ablehnern landen diese auf dem letzten Platz des Rankings, gefolgt von Facebook-Profilen (40,1 Prozent), Blogs (28,8 Prozent und Websites von Parteien/Politikern (18,3 Prozent). Gerade die unentschlossenen Wähler, die sich noch nicht für eine Partei entschieden haben, sind über diese Online-Kanäle schwer zu erreichen. So gaben nur 12 Prozent der Unentschlossenen an, sich über Websites von Parteien bzw. Politikern über die anstehende Bundestagswahl zu informieren. Bei der Wählergruppe der Entschlossenen ist es immerhin knapp ein Viertel (24,6 Prozent).
Größtes Vertrauen schenken die Internetnutzer tatsächlich den klassischen Printmedien. Zeitungen, Zeitschriften und Magazine kursieren im Ranking der Politik-Informationsquellen auf Platz Eins (27,8 Prozent), gefolgt von TV (25,8 Prozent). Auf Rang drei platziert ist das persönliche Umfeld wie Bekannte, Freunde und Verwandte (18,1 Prozent), das die persönliche Meinung für die Wahlentscheidung bildet.