Gerade einmal 55 Prozent der Unternehmen folgt bei der Projektauswahl einem festen Prozedere. Und die meisten von ihnen halten sich nicht einmal daran: Nur 12 Prozent der Unternehmen wählen Projekte strikt nach ihren selbst definierten Regeln aus. Das sind zwei der Hauptergebnisse der diesjährigen Experten-Studie der parameta Projektberatung.
Die parameta Projektberatung untersuchte im Rahmen der Studie, ob und wie die verschiedenen Abteilungen in einen Projektauswahlprozess integriert sind. Die Quintessenz: Nur 55 Prozent der 176 ausgewerteten Unternehmen folgt bei der Projektauswahl einem festgelegten Prozedere. Knapp 43 Prozent treffen die Projektauswahl "variabel", mal so, mal so. Bei über der Hälfte der Studienteilnehmer beeinflussen schwammige Faktoren (Erfahrungswerte, "Bauchgefühl") die Entscheidungsfindung ganz erheblich. Hinzu kommt: 43 Prozent der Befragten gaben zu, dass teilweise oder überwiegend Projekte realisiert werden, die am
Auswahlprozess vorbei "gemogelt" werden. Nur 12 Prozent der Unternehmen wählen Projekte strikt nach den definierten Regeln aus. "Wenn man bedenkt, welche Summen bei den meisten Projekten auf dem Spiel stehen, ist es beinahe unglaublich, dass sich nur die Hälfte der Unternehmen bei der Projektauswahl harten, gleichbleibenden Kriterien unterwirft", kommentiert Dr. Michael Streng, geschäftsführender Gesellschafter von parameta.
Obwohl Projektmanagement und IT nahezu untrennbar verbunden sind, hat die IT-Abteilung einen geringen Anteil an der Projektauswahl. Den größten Einfluss haben Projektmanagement-Verantwortliche und die Geschäftsführung. Die IT-Mitarbeiter sehen deutlich mehr Probleme beim Projektauswahlprozess: 31 Prozent der IT-Experten beklagen mangelndes fachliches Know-how, im Gegensatz zu nur 6 Prozent der Nicht-IT-Mitarbeiter. Unklare Entscheidungskriterien sehen 21 Prozent der Nicht-IT-Mitarbeiter als problematisch an, bei den IT-Kollegen sind es ganze 42 Prozent.