Mehr als 90 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema Cloud Computing: 70 Prozent nutzen bereits Cloud-Lösungen oder bieten sie an, 20 Prozent zeigen Interesse und diskutieren die Einführung. Nur zehn Prozent stehen der Anwendung skeptisch oder ablehnend gegenüber. Der Betrieb der Infrastruktur erfolgt zum großen Teil aber noch im eigenen Unternehmen, insbesondere bei Desktopsystemen, Basisdiensten und Individuallösungen. Business-Dienste wie ERP- bzw. CRM-Systeme beziehen die Hälfte aller Unternehmen bereits über externe Dienstleister. Cloud Computing ermöglicht vor allem kleineren Unternehmen die Nutzung von Business-Software ohne eigene Infrastruktur, die Nutzung von Cloud-Angeboten korreliert mit der Unternehmensgröße: Alle befragten Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als einer Million Euro haben bereits entsprechende Lösungen im Einsatz. Von den Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 1 und 20 Millionen Euro setzt bereits die Hälfte auf Cloud-Lösungen, bei den Unternehmen ab 20 Millionen Euro Umsatz liegt die Verbreitung bei 30 Prozent. Die Umfrage zeigt, dass die KMUs der Region Berlin-Brandenburg kaum Vorbehalte hinsichtlich der IT-Sicherheit und Compliance haben. So geben 75 Prozent der Cloud-Nutzer an, dass sie die Sicherheitsvorkehrungen und -maßnahmen bei externen Anbietern höher einschätzen als bei sich selbst. 76 Prozent sind zudem überzeugt, dass Compliance-Anforderungen dem externen Bezug von Dienstleistungen nicht im Wege stehen.
Das starke Marktwachstum im Bereich der Cloud-Computing-Services führt zu einer wachsenden Zahl von Anbietern. Während die Leistungen der großen Anbieter und Cloud-Pioniere allgemein geläufig sind, bleiben die Dienste kleinerer Anbieter oft unbekannt. In diesem Punkt bestätigt die SIBB-Studie die Ergebnisse des BMWi-Aktionsprogramms Cloud Computing von 2010. „Die kleineren und mittleren Cloud-Anbieter bieten häufig sehr spezialisierte Anwendungen für verschiedenste Branchen an. Hier besteht noch Nachholbedarf, etwa dabei, strukturierte Angebote zu schaffen, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und mit Anbietern aus angrenzenden Anwendungsfeldern zu kooperieren“, weiß der SIBB-Vorstandsvorsitzende Christian Köhler um die Problematik. „Der SIBB unterstützt seine Unternehmen mit Know-how und gemeinsamen Aktionen zu diesen Fragen“.
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