Wenn Berufstätige mit Medien und IT zu tun haben, müssen sie oft noch lernen, mit diesen Werkzeugen souverän umzugehen. Ihr Alltagswissen aus der privaten Nutzung reicht dazu häufig nicht aus. Dies ist eines der Ergebnisse, die das MMB-Institut in einer Bestandsaufnahme von Förderprojekten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ermittelt hat.
Wenn heute von Medienkompetenz die Rede ist, sprechen wir in erster Linie über den bewussten Umgang von Kindern und Jugendlichen mit dem Internet. Viel seltener ist hingegen von Medienkompetenz für den beruflichen Alltag die Rede – und wie man Mitarbeiter dazu motiviert, ihre Medienkompetenz zu verbessern. Das Essener MMB-Institut hat in diesem Zusammenhang 52 Förderprojekte aus dem Programm „Neue Medien in der beruflichen Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung daraufhin untersucht, welche Rolle das Thema Medienkompetenz hier spielt und welche Maßnahmen zur Erfassung und Förderung von Medienkompetenz ergriffen wurden. Die Projekte richten sich an ein breites Spektrum von Adressaten, darunter auch Berufsgruppen, die nur über geringe Medienkompetenz verfügen. Bei Projekten, die sich an Auszubildende richten, zeigt sich zum Beispiel, dass Jugendliche nicht unbedingt die Medienkompetenz mitbringen, die sie für den Beruf benötigen. So nutzen sie zwar im Privatleben souverän die Sozialen Netzwerke, können diese Fertigkeiten aber oft nicht direkt auf das Arbeitsleben übertragen.
Wie die Medienkompetenzschulung der Zukunft aussieht, wenn die Anforderungen an die Mitarbeiter zum souveränen Umgang mit IT und Medien weiter steigen, da sind sich die Experten noch nicht einig. Ein Teil baut nach wie vor auf den Erwerb ausreichender Medienkompetenz in der Freizeit, ein anderer Teil sieht hier Schulen und Ausbildungsinstitutionen in der Pflicht. Eine wichtige Grundlage ist auf jeden Fall, dass „Medienkompetenz“ systematisch erfasst wird.