- 89 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, dass die Vorhersagbarkeit globaler Ereignisse mit Auswirkungen auf das eigene Geschäft niedrig oder gleich null ist.
- Fehlende Effizienz und übermäßige Bürokratie sind die größten Kritikpunkte heutiger Unternehmensplanung.
- Unternehmen investieren in detailliertere Planungen, Simulationen und rollierende Forecasts, um den zunehmenden Herausforderungen zu begegnen.
Laut der neuen BARC-Studie glauben 89 Prozent der Unternehmen, dass es nicht möglich sei, globale Ereignisse und zukünftige Entwicklungen mit ausreichender Zuverlässigkeit vorherzusagen. Bedeutende globale Entwicklungen wie eine Pandemie sind schwer vorhersehbar und ihre Auswirkungen damit für viele Unternehmen umso gravierender. Um zukünftigen Ereignissen und Entwicklungen in dynamischen Umgebungen begegnen zu können, sind geeignete Strategien und Maßnahmen erforderlich - das zeigt die Studie. Während Planung und Forecasting in vielen Unternehmen einer grundlegenden Modernisierung bedürfen, müssen sich einige zunächst mit eher profanen Herausforderungen auseinandersetzen.
Aktuelle Herausforderungen in der Planung und im Forecasting gibt es in fast jedem Unternehmen
"Planung und Forecasting werden in vielen Organisationen kritisch betrachtet. Sie dauern zu lange, binden zu viele Ressourcen und die Qualität der Ergebnisse steht, gemessen am Aufwand, in keinem guten Verhältnis", so Robert Tischler, Senior Analyst Data & Analytics bei BARC und Co-Autor der Studie. Die Umfrageergebnisse bestätigen viele dieser Kritikpunkte. Nur fünf Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sie derzeit keine Herausforderungen in diesem Bereich haben. Die Hauptprobleme betreffen vor allem die Effizienz (40 Prozent), Dauer (35 Prozent) und Transparenz (33 Prozent) der Planungsprozesse und -ergebnisse.
Doch was sind die Ursachen für diese Herausforderungen? Die zeitaufwändige Konsolidierung von Daten aus verschiedenen Quellsystemen verursacht einen enormen Aufwand und verzögert die Bereitstellung von wichtigen Informationen. 50 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Zusammenführung von Daten aus vielen Quellsystemen zu lange dauert. Die Notwendigkeit, Daten aus vielen Quellen zu nutzen, ist mit Abstand die wichtigste Ursache für viele Herausforderungen, mit denen Unternehmen derzeit konfrontiert sind.
"In einem dynamischen Geschäftsumfeld ist Zeit Geld. Wenn Unternehmen schneller als ihre Konkurrenten die richtigen Entscheidungen auf Grundlage relevanter Daten treffen, können sie Marktpotenziale schneller ausschöpfen als andere", so Tischler.
"Schnell wechselnde Kaufgewohnheiten und kurzlebige Trends erfordern von Unternehmen eine kontinuierliche Prognose und Anpassung der Geschäftsentwicklung. Was früher eine Unannehmlichkeit war, wie ineffiziente Planung und Forecasts oder veraltete Ergebnisse, wird heute zu einer Frage des Überlebens in einem immer härteren Wettbewerb. Schnelle und verlässliche Forecasts helfen dabei, zukünftige Handlungsoptionen zu bestimmen. Unternehmen benötigen heute fundierte, automatisierte Prognosen, die wiederum qualitativ hochwertige Daten aus einer wachsenden Zahl von Quellen voraussetzen. Wer nicht in der Lage ist, effizient und effektiv mit Daten umzugehen, ist oft nicht in der Lage, seine Kunden besser zu bedienen als die Konkurrenz."
Unternehmen erweitern die Reichweite der Planung und verbessern Simulationen und Forecasts
Da die meisten Unternehmen mit großen Herausforderungen konfrontiert sind, investieren sie in Maßnahmen zur Modernisierung und Verbesserung von Planung und Forecasting, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden.
Die wichtigste Maßnahme, die von 41 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen verfolgt wird, ist die Ausweitung des Umfangs von Planung und Forecasting über den Finanzbereich hinaus durch die Integration von operativen Teilplänen. Eine weitere wichtige Maßnahme, die von 40 Prozent ergriffen wurde, ist die Investition in häufigere Simulation und Analyse von Szenarien.
"Simulationen sind wichtig, um Handlungsalternativen zu verstehen. Wenn sie richtig durchgeführt werden, liefern sie den Entscheidungsträger:innen wertvolle Informationen", erläutert Dr. Christian Fuchs, Senior Analyst Data & Analytics bei BARC und Co-Autor der Studie. "Die zunehmende Dynamik und die damit verbundene Unsicherheit erhöhen den Wert von Simulationen für die Unternehmensführung. Sie helfen Unternehmen dabei, mögliche Entwicklungen gründlich zu bewerten und zu vergleichen. Viele Organisationen haben den Nutzen von Simulationen und Szenarioanalysen erkannt und setzen sie verstärkt ein."
Darüber hinaus zeigen die Studienergebnisse, dass 37 Prozent der Unternehmen in die Umstellung ihrer Year-End-Forecasts auf rollierende Forecasts investieren. Rollierende Forecasts bieten in turbulenten Zeiten einen größeren Nutzen für das Management von Unternehmen und verbrauchen weniger Ressourcen als langwierige Jahresplanungen. Diese Maßnahme ermöglicht es den Unternehmen, mit der zunehmenden Dynamik fertig zu werden, indem sie Planungen und Forecasts häufiger aktualisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, muss dies jedoch durch eine umfassende Automatisierung und eine bessere Datenverwaltung ergänzt werden.