Im Zeitalter digitaler Geschäftsmodelle gewinnt die Subscription Economy an Dynamik. Kunden wollen Produkte oder Dienstleistungen nicht mehr für sich kaufen, sondern diese für einen gewissen Leistungsumfang im Rahmen eines Abonnements flexibel und individuell nutzen. Laut Studie wissen Unternehmen in der DACH-Region von den Veränderungen im Käuferverhalten. Die Unternehmen erkennen aber, dass die bestehenden Systemlandschaften den zukünftigen Anforderungen nicht mehr genügen.
Mehr als 90 Prozent der Befragten stimmen zu, dass sich sowohl in der B2B- als auch in der B2C-Welt das Käuferverhalten verändert hat. Dieser hohe Wert gilt auch bei der Abfrage der Anforderungen an IT-Prozesse und -Systeme in Bezug auf deren individuelle Anpassungsfähigkeit, etwa bei flexiblen Bezahlvarianten oder der globalen Verfügbarkeit der Service-Angebote. Vor allem Unternehmen in den Branchen IT-Services, Automotive, Software und Handel antworten mit „volle Zustimmung“: 84 Prozent der Befragten sehen eine Verlagerung von Angeboten in Richtung Services, egal ob diese Services ein Produkt enthalten oder diese Services Produkte sogar ersetzen. Der Druck auf die Unternehmen scheint groß, denn fast ein Viertel der Befragten antwortet, dass sie die entsprechenden Prozesse intern nicht abbilden können. Vor allem Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich, der Automobilbranche und aus dem Handel fühlen sich betroffen. Insbesondere die IT-Dienstleistungsbranche bemerkt, dass Kunden Services beziehen wollen, die neben einer Dienstleistung auch Produkte beinhalten (56 Prozent). Am stärksten spürt der Handel/E-Commerce die Nachfrage der Kunden nach individualisierten und flexiblen Service-Angeboten, welcher interne Prozesse tangiert, die das Unternehmen nicht mehr wie gewünscht darstellen kann (38 Prozent).
Bezüglich der Zufriedenheit mit der IT-Systemlandschaft existiert großes Verbesserungspotenzial: Nur sieben Prozent der Befragten antworten mit „weiß nicht“ auf die Frage nach den Hauptanforderungen. Alle anderen nennen eine Vielzahl von Verbesserungsmöglichkeiten. Mehr als jeder Dritte sieht mindestens eine der folgenden Herausforderungen: Flexibilität, Unterstützung neuer Geschäftsmodelle/-ideen, Steigerung der Anpassungsfähigkeit an Veränderungen sowie Effizienz/Produktivitätssteigerung. Mehr als jedes zweite befragte Handelsunternehmen (52 Prozent) sieht den Bedarf nach mehr Flexibilität als größte Herausforderung in der Verbesserung ihrer IT-Systemlandschaft. Fast drei Viertel der befragten Unternehmen brauchen mehr als einen Tag, bis in ihrem Unternehmen ein Service im System implementiert ist und dieser dann Kunden angeboten werden kann. Keiner der Befragten aus den Bereichen „Handel/E-Commerce“, „Hightech/Maschinenbau“ oder „Medien“ kann ein derartiges Subscription-Modell in wenigen Stunden implementieren. Zudem benötigt mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (55 Prozent) alleine für die Preisanpassung mindestens zwei Tage. Ein Viertel der Befragten nennen Reaktionszeiten von einer oder mehrerer Wochen.
In der Software- und Medienbranche ist Subscription als Geschäftsidee bereits Standard: Alle befragten Unternehmen haben sich für schon für Subscription-Modelle entschieden. Aber Subscriptions sind auch für andere Branchen hochaktuell: Etwa 80 Prozent geben an, sich bereits mit dem Thema aktiv beschäftigt zu haben. Auch Branchen, die heute zu großen Teilen noch keine Subscriptions anbieten (etwa im Gesundheitsbereich), planen mit entsprechenden Angeboten. Auf die Frage nach Messbarkeit des Erfolges sowie Metriken für die Subscription Economy stimmen über 80 Prozent zu, dass sie „Neues“ bräuchten. Wichtig für die Planung sind Angaben über die Prognosemöglichkeiten: Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten, die bereits entsprechende Modelle einsetzen, sagen, dass sie ihr Business nicht über das vorhandene System prognostizieren können. Über 40 Prozent aller Befragten sehen in Prognosemöglichkeiten einen Mehrwert. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt zudem an, dass es für ihr Unternehmen einen eher großen Aufwand oder sehr großen Aufwand bedeutet, Monatsabschlüsse oder den Geschäftsverlauf zu planen.
„Wir sehen, dass sich das Käufer- und Konsumverhalten massiv verändert hat – nicht nur durch das digitale Service-Erlebnis, sondern auch durch neue Nutzungsformen“, sagt Alexander Zschaler, Sales Director Central & Eastern Europe. „Jetzt wollten wir wissen, wie weit dieses Potenzial von neuartigen Kundenbeziehungen bereits in den Unternehmensprozessen angekommen ist. Diese Studie liefert wertvolle Ergebnisse. Der Erfolg digitaler Geschäftsmodelle basiert nicht nur auf der eigentlichen Innovation, sondern zu einem beträchtlichen Anteil auf den Prozessen hinter den Kulissen der Unternehmen. Egal ob Musik-Streaming, Mobilität oder beim Internet der Dinge – die Fähigkeit, auf Knopfdruck Services modellieren und alles bis in die Rechnungsstellung und Buchhaltung in Echtzeit integrieren zu können, ist elementar für die neue Art der Kundenbeziehung.“ „Auch wenn Abo- oder Subscription-Modelle bereits in den Köpfen der Geschäftsführung angekommen sind, so herrscht in der IT-Landschaft Nachholbedarf“, so Ramin Hayit von IDG Business Research Services. „Nur zwei von hundert Unternehmen können ein neues Abo- oder Subscription-Modell mit wenigen Klicks implementieren oder modifizieren.“