Unternehmenswerte, vor allem wenn sie aktiv gelebt werden, sind die treibenden Kräfte für jedes erfolgreiche Unternehmen, da sie in ihrer Wirkung starken Einfluss auf das gesamte Geschehen im Unternehmen haben. Sie sind der Motivationsmotor für ausnahmslos alle Mitarbeiter und der Treibstoff für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Wenn sich zudem die persönlichen Werte mit denen des Arbeitgebers decken, mündet das in eine hohe Mitarbeiter- und damit auch Unternehmens-Performance. Soweit die Theorie. In der Praxis gibt es aber keine vollständige Übereinstimmung der persönlichen Werte der Führungskräfte zu denen ihres Unternehmens.
So sehen sich beispielsweise nur Zweidrittel der deutschen Führungskräfte im Einklang mit den Werten ihrer jeweiligen Arbeitgeber. Verantwortungsbewusstsein und Glaubwürdigkeit sind dabei für mehr als die Hälfte aller deutschen Manager die wichtigsten Unternehmenswerte. Ergänzt werden sie durch Eigenverantwortung, Engagement und Vertrauen.
Grundvoraussetzung für die Identifikation mit den Unternehmenswerten ist die Formulierung und Verankerung von Werten, die das Unternehmen prägen und charakterisieren, denn sie beeinflussen wie kein anderer Faktor eine Vielzahl von Parameter. Verankerte und gelebte Unternehmenswerte fördern nachweislich die Zusammenarbeit der Mitarbeiter, erhöhen die Produktivität im Unternehmen, beeinflussen den Umgang miteinander auf positive Weise und sorgen für langfristig erfolgreiche Geschäftsbeziehungen zu Kunden und Lieferanten.
Wie aber werden Werte im Unternehmen dauerhaft und nachhaltig verankert und umgesetzt? Wie kann es gelingen, Werte stärker ins Bewusstsein zu rücken als nur über ein Hochglanz-Plakat im Foyer? Hierfür sind drei Faktoren maßgebend:
1. Werte müssen vorgelebt werden
Führungskräfte haben nicht nur eine Vorbildfunktion, sondern dienen vielen Mitarbeitern auch als Orientierungshilfe. Leben sie die Unternehmenswerte glaubwürdig und wahrhaftig vor, übernehmen ihre Mitarbeiter diese Unternehmenswerte in ihre eigenen Verhaltensmuster. Andererseits führen Widersprüche zwischen Worten und Handlungen dazu, dass diese Werte für die Mitarbeiter bedeutungslos sind und deshalb auch keine positiven Wirkungen im Unternehmen entfalten.
2. Werte müssen ins Verhalten übersetzt werden
Führungskräfte sollten ihre Aufmerksamkeit auf die wertebezogenen Verhaltensmuster ihrer Mitarbeiter richten und das gewünschte Verhalten fokussieren.
3. Werte müssen veranschaulicht werden
Jeder weiß, dass Bilder mehr sagen als Tausend Worte. Deshalb sollte die Verankerung von Werten immer durch Bilder oder Analogien unterstützt werden. Visualisierungen vermitteln die Werte eines Unternehmens in vielen Fällen anschaulicher und lebhafter als abstrakte Sätze oder Ausdrücke. Gleichzeitig sollten konkrete Verhaltensmuster beispielhaft zeigen, wie sich Werte in der täglichen Arbeit widerspiegeln sollen. Was bedeutet es, einen Wert wie „Ehrlichkeit“ in die Unternehmenspraxis zu übertragen? Woran wird dies deutlich und welche Verhaltensmuster stehen im Widerspruch dazu?
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass mit der Entwicklung und Formulierung von Werten nur ein erster Schritt getan ist. Genauso sorgfältig, wie der Weg der Werteentwicklung und -formulierung überlegt werden muss, sind die Umsetzungsschritte zu durchdenken und zu planen. Beide Aspekte gehören untrennbar zusammen und ergeben erst in ihrer Verzahnung ein erfolgversprechendes Vorgehen zur Förderung einer werteorientierten Unternehmenskultur.