„Wir suchen ab sofort eine/n Feel Good Manager/in (m/w) in Vollzeit“, diese Stellenanzeige werden Bewerber zukünftig öfter zu sehen bekommen. Unternehmen, die eine solche Anzeige schalten, wollen ein Zeichen setzen und auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen. Und eine aktuelle Monster-Umfrage belegt, dass 76 Prozent der befragten Monster-Nutzer sich einen Feel Good Manager in ihrem Unternehmen wünschen. Aber nicht nur bereits bestehende Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen, auch der Wettbewerb um neue Talente boomt, vor allem in Branchen mit akutem Fachkräftemangel, wie zum Beispiel der IT-Bereich – da genügt der berühmt-berüchtigte Kicker-Tisch irgendwann einfach nicht mehr. Stefanie Frenking, Feel Good Managerin beim E-Commerce-Unternehmen Spreadshirt, erklärt den Wunsch der Mitarbeiter nach einem Wohlfühlbeauftragten mit der Tatsache, dass Arbeitnehmer einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz verbringen und natürlich die Rahmenbedingungen stimmen sollten. „Ein Feel Good Manager ist ein Versprechen des Unternehmens an die Mitarbeiter, ein klares Zeichen der Wertschätzung. Denn Bezahlung reicht vielen Arbeitnehmern als Anerkennung nicht mehr aus“, so Frenking.
Feel Good Manager kümmern sich um eine enorme Bandbreite von Aufgaben; von der Chill-out Ecke über die Organisation von Veranstaltungen bis hin zur Integration neuer Kollegen aus dem In-und Ausland. Von Events und Know-how-Workshops bis zur internen Kommunikation. Der Schwerpunkt liegt aber in der Betreuung der bestehenden Mitarbeiter. Eine der zentralen Berufsaufgaben besteht darin, die Leistung der Arbeitnehmer auf hohem Niveau zu halten und sie Tag für Tag mit diversen Maßnahmen für die Arbeit zu motivieren.
Das Blatt hat sich gewendet: Laut Feel Good Expertin Stefanie Frenking reicht gerade der sogenannten Generation Y die Arbeit allein nicht zur Selbstverwirklichung aus. „Sie möchten Teil von etwas sein, von einer Gemeinschaft, einem Unternehmen, einer Entwicklung. Für die Unternehmen heißt das, dass sie den Arbeitnehmer stärker in den Fokus stellen müssen und das kann der Feel Good Manager leisten.“ Die Generation Y will flexible Arbeitszeiten, Zeit für Reisen, Freunde und Familie. Außerdem soll das Unternehmen, für das sie arbeiten, ein möglichst ähnliches Werteverständnis aufweisen.
Der Wohlfühl-Manager sorgt nicht nur intern für eine angenehme Arbeitsatmosphäre und schafft die Voraussetzungen für erhöhte Produktivität, sondern er kommuniziert auch nach außen hin, dass das Unternehmen sich um seine Mitarbeiter kümmert. „Die Entscheidung einen Feel Good Manager einzustellen, trifft in Bezug auf das Image den Nagel auf den Kopf. Es geht darum, Anerkennung als Wert im Unternehmen zu definieren und diesen Wert anschließend auch in die Tat umzusetzen“, erläutert Marc Irmisch, Vice President General Manager bei Monster.“ Die Mitarbeiter wissen, es ist jemand für sie da, wenn Fragen aufkommen. „Es ist ein Signal, dass die Mitarbeiter dem Unternehmen wichtig sind“, bestätigt auch Stefanie Frenking von Spreadshirt. Auf diese Weise trägt Feel Good Management zum Erfolg eines guten Employer Brandings bei. „Das ist dann wieder entscheidend bei der Suche und dem Recruiting neuer Mitarbeiter“, ergänzt Marc Irmisch. Große Unternehmen beherrschen diese Art der Selbstvermarktung bereits aus dem „Effeff“, aber auch immer mehr klein- und mittelständische Unternehmen sowie Start-ups kommen auf den Geschmack. Jedoch reicht es nicht aus, einen Feel Good Manager als letzte Rettung einzustellen und zu denken, die Arbeit wäre damit getan. Der Wert „Feel good at work“ sollte von A bis Z umgesetzt werden und sowohl von Führungskräften als auch von jedem einzelnen Mitarbeiter gelebt werden. Dazu gehört auch, dass Mitarbeiter bei Problemen, Anliegen oder Fragen offen kommunizieren können, damit eine Vertrauensbasis geschaffen wird, die zur Wohlfühlkultur wird.