Die Dauer des Einstellungsprozesses entscheidet immer häufiger darüber, ob ein Unternehmen den Wunschkandidaten für sich gewinnen kann. Mehr als jeder zweite Arbeitgeber in Deutschland (52 %) hat bereits einen präferierten Bewerber aufgrund der langen Wartezeit bis zur Personalentscheidung verloren. Dies ergab die aktuelle Arbeitsmarktstudie 2016 des spezialisierten Personaldienstleisters Robert Half, für die 200 HR-Manager befragt wurden. Wie Unternehmen ihren Einstellungsprozess effizienter gestalten können, hat Robert Half in einer Checkliste zusammengestellt.
Die Einstellung neuer Mitarbeiter dauert immer länger: 54 % der Personalmanager geben an, dass sich die Besetzung offener Stellen im Vergleich zu vor drei Jahren verzögert. Bei jedem Zehnten davon ist sogar von einem erheblichen Zeitverzug die Rede. Keines der befragten Unternehmen hat es eigenen Angaben zufolge zudem geschafft, den Rekrutierungsprozess innerhalb der letzten drei Jahre deutlich zu verkürzen. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften ist laut den Befragten der häufigste Grund für das lange Einstellungsverfahren. So gaben rund 61 % der Personaler an, es sei zuletzt immer schwieriger geworden, passende Bewerber zu finden. Zudem stellen immer mehr Personaler fest, dass die Ansprüche der Bewerber an den potenziell neuen Arbeitgeber gestiegen sei. Somit ist dies für 54 % der Aspekt, der die Prozesse spürbar in die Länge zieht. Etwa jedes vierte Unternehmen nennt eine höhere Anzahl an Bewerbungen und zusätzliche Gesprächsrunden (je 24 %) als Verzögerungsgrund.
„Auf dem Arbeitsmarkt für Fachkräfte hat sich die Bewerbungssituation in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Heute bewirbt sich nicht nur der potenziell neue Mitarbeiter beim Unternehmen. Auch das Unternehmen muss ganz aktiv für sich werben“, resümiert Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half in Deutschland. „Der Einstellungsprozess spielt dabei eine maßgebliche Rolle. Hier gewinnt der Bewerber einen ersten und wichtigen Einblick über die Unternehmenskultur. Entsteht dabei das Gefühl, die eigene Karriere würde durch lange Entscheidungsprozesse ausgebremst, kann das zum entscheidenden Nachteil für das einstellende Unternehmen werden.“