Obwohl Personalabteilungen in Unternehmen vor immer größeren und komplexeren Herausforderungen stehen, werden ihre Budgets immer öfter gekürzt. „HR hat ein Imageproblem. Einerseits nimmt das Personalwesen längst eine Schlüsselrolle ein, wenn es um den Unternehmenserfolg geht. Andererseits werden seine Leistungen kaum goutiert“, sagt Andreas Kiefer, Country General Manager bei der ADP Employer Services GmbH. Um dieser widersprüchlichen Situation zu entkommen und den Stellenwert der Human Resources in Unternehmen zu verbessern, zeigt ADP nachfolgend vier Wege aus dem HR-Paradoxon.
1. Einsatz innovativer Technologien
Ein Stichwort bei der computergestützten Auswertung von Personaldaten ist Big-Data. Big-Data unterstützt Personalverantwortliche dabei, große, unterschiedlich strukturierte Datenmengen schnell zu erfassen, zu speichern, zu analysieren und zu visualisieren. „So können beispielsweise für das Personalwesen relevante Informationen aus Blogs in kurzer Zeit analysiert werden“, sagt Kiefer. Auch in Kombination mit anderen IT-Lösungen kann Big-Data sinnvoll sein: Die meisten Bewerbungen in Deutschland gehen mittlerweile elektronisch ein. So eröffnet sich die Möglichkeit, die Personalsoftware anhand der Analyse relevanter Stichwörter in Lebensläufen eine Vorauswahl geeigneter Kandidaten treffen zu lassen. Ebenso helfen Online-Assessment-Center, qualifizierte Nachwuchskräfte zu finden.
2. Ausbau von HR-Outsourcing
„Angesichts der Kürzungen von HR-Budgets in vielen Unternehmen und der Forderung, die Effizienz in diesem Bereich gleichzeitig zu steigern, müssen die Personalverantwortlichen noch viel konsequenter und emotionsloser als bisher die wahren Potenziale des Outsourcings erkennen“, sagt Kiefer. Umfassend durchgesetzt hat sich das HR-Outsourcing bisher nur in der Lohn- und Gehaltsabrechnung und in standardisierbaren Aufgaben wie dem Bescheinigungswesen. „Personaler sind nun gefordert, jeden Prozess und Teilprozess dahingehend zu untersuchen, wer diese Tätigkeiten am effizientesten und kostengünstigsten erfüllen kann. Bei vielen Aufgaben wie der Zeitwirtschaft, beim Recruiting und dem Talentmanagement wird diese Entscheidung bei emotionsloser Betrachtung auf einen externen Spezialisten fallen“, sagt Kiefer.
3. Aufbau von Zahlenkompetenz
Im Gegensatz zum Personalbereich schaffen es viele Finanzverantwortliche an die Spitze von Unternehmen. „Diesen Erfolg haben sie im Wesentlichen ihrer Zahlenkompetenz zu verdanken und diese gewinnt nicht erst seit der Finanzkrise an Bedeutung“, sagt Kiefer. Der Personalverantwortliche muss also noch stärker als bisher seinen Beitrag zum Unternehmenserfolg anhand geeigneter Zahlen nachweisen können. Hier fehlt es jedoch laut Kiefer noch immer an einer sauberen Definition, der systematischen Erfassung und professionellem Reporting von belastbaren Leistungsindikatoren.
4. Zielgerichtete Social-Media-Nutzung
Die professionelle Nutzung von Social Media gewinnt für Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Dies zeigt auch der Social Media Index von ADP, der seit seiner ersten Erhebung kontinuierlich gestiegen ist. Demnach ist die Social-Media-Nutzung in einigen Branchen jedoch nach wie vor noch sehr wenig ausgeprägt. Laut ADP Social Media Index (ASMI) sind rund 60 Prozent aller Unternehmen noch immer ohne feste Strategie in den sozialen Netzwerken aktiv. Produzierende Unternehmen und öffentlich-rechtliche Institutionen weißen laut ADP den geringsten Nutzungsgrad und entsprechend höchsten Nachholbedarf im Web 2.0 auf. Zudem besteht ein enger Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Social-Media-Nutzung: Je größer die Unternehmen sind, desto häufiger und zielgerichteter nutzen sie die sozialen Netzwerke – auch um nachhaltige Beziehungen zu potenziellen Mitarbeitern aufzubauen und ständig die Augen nach neuen Talenten offen zu halten.