Ein Großteil der HR-Manager hält berufliche Weiterbildung für ein wichtiges bis äußerst wichtiges Instrument für die Mitarbeiterbindung und weitere Aspekte der Personalentwicklung. Dies geht aus der aktuellen TNS Infratest-Studie „Weiterbildungstrends in Deutschland 2014“ hervor, die im Auftrag der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) unter 301 Personalentscheidern in deutschen Unternehmen bereits zum sechsten Mal in Folge durchgeführt wurde. Zudem sind 58 Prozent der HR-Manager überzeugt, dass sich der demografische Wandel künftig auf die Altersstruktur der Belegschaft auswirken wird.
Die schwierige Suche nach geeigneten Fachkräften, fehlender Nachwuchs und daraus resultierende monatelange Vakanzen – die demografische Entwicklung verstärkt in den Unternehmen den Kampf um die besten Köpfe. „Gefragt sind nachhaltige Strategien, die Mitarbeiter langfristig binden und sich positiv auf das Image als Arbeitgeber bzw. potenzieller Arbeitgeber auswirken. Wie die Studie zeigt, sehen Personaler hier die berufliche Fort- und Weiterbildung als eine tragende Säule in der Personalentwicklung“, so Andreas Vollmer, Leiter Studienprogramm und Services bei der SGD.
So halten 93 Prozent der befragten HR-Manager das Weiterbildungsangebot eines Unternehmens für die Mitarbeiterbindung für wichtig bis äußerst wichtig. „Gezielte Programme tragen dazu bei, Fachkräfte weiterzuentwickeln. Doch erst entsprechende Rahmenbedingungen während der Dauer einer Qualifizierung sowie mögliche Karriereschritte lassen Weiterbildung zu einem wirksamen Instrument für die Mitarbeiterbindung werden“, erläutert Vollmer. Unternehmen haben in diesem Zusammenhang diverse Möglichkeiten, Weiterbildung zu fördern. Sie reichen von finanzieller Unterstützung über flexible Arbeitszeiten und freie Tage für Prüfungen und deren Vorbereitung bis hin zu motivierender Unterstützung durch einen Mentor.
Ebenfalls als wichtig bis äußerst wichtig bewerten die Befragten die Rolle der Weiterbildung in puncto Arbeitgeberimage (88 Prozent) sowie bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter (83 Prozent). „Unternehmen zeigen mit einem ansprechenden Aus- und Weiterbildungsangebot, dass sie die individuelle fachliche und persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter fördern und langfristige Karrierewege ermöglichen. Dies steigert die Attraktivität eines Arbeitgebers auch für potenzielle Bewerber“, so Vollmer weiter.
Der demografische Wandel beschäftigt Politik, Medien und Wirtschaft bereits seit geraumer Zeit. In den Unternehmen variiert jedoch das Bewusstsein für die Problematik – abhängig von der Unternehmensgröße: Während insgesamt 58 Prozent aller befragten HR-Manager mit Auswirkungen auf die Altersstruktur ihrer Mitarbeiter rechnen, sind es in mittleren Unternehmen mit 10 bis 499 Mitarbeitern 68 Prozent, bei großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern sogar 76 Prozent.