Was ist eine UG überhaupt?
Bevor man sich die Frage stellt "Wie gründe ich eine UG?", ist es wichtig, erst einmal zu wissen, was eine UG überhaupt ist. Die Abkürzung UG steht für "Unternehmergesellschaft". Sie ist haftungsbeschränkt und gehört zur Rechtsform der Kapitalgesellschaften. Im Grunde kann man sich eine UG wie eine GmbH vorstellen, nur dass bei einer UG kein Mindest-Startkapital vorausgesetzt wird.
Das ist auch ein Grund dafür, weshalb die UG eine so beliebte Unternehmensform ist: Die Gründung ist bereits mit einem Euro Stammkapital möglich. Außerdem können Unternehmer ihre Haftung beschränken.
Abbildung: Eine UG lässt sich bereits mit geringem Startkapital gründen.
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UG gründen - die ersten Schritte
Vor jeder Gründung sollte man sich eingehende Gedanken über die Thematik machen - auch so bei der Gründung einer UG. Zunächst sollten Unternehmer sich die Frage stellen, ob sie denn allein oder mit anderen Personen zusammen eine UG gründen möchten. Wenn es sich um ein Team handelt, kommen Fragen auf wie: Wer soll der Geschäftsführer sein? Und wer der Gesellschafter? Außerdem muss gleich zu Beginn geklärt werden, wo die Firma ihren Sitz hat und wie die UG sich überhaupt nennen soll - ein passender Firmenname muss gefunden werden. Zudem bestimmen Unternehmer ein Stammkapital. Es muss auch überlegt werden, ob man digitale Arbeitsplätze schafft oder ein Büro mieten muss.
Wer diese Überlegungen anstellt, befindet sich in der ersten Gründungsphase. Da sie die Basis für alle weiteren Entscheidungen legt, sollte man sich hierbei eingehende Gedanken machen und vor allem Zeit lassen. Überstürzte Entscheidungen sind bei der Gründung einer UG eher kontraproduktiv.
Im nächsten Schritt sollten sich Gründer damit beschäftigen, ob sie für ihre Branche bestimmte Genehmigungen benötigen. Das ist zum Beispiel in der Gastronomie der Fall. Es gilt, Genehmigungen lieber früher als später zu beantragen, da einen die Bürokratie häufig einmal warten lässt.
UG gründen: Der Gesellschaftervertrag
Wichtig bei der Gründung einer UG ist der sogenannte Gesellschaftervertrag. Ist dieser unterzeichnet, entsteht eine "UG in Gründung". Das bedeutet, dass die Gründer der Firma mit dem privaten Besitz haften, bis die UG offiziell durch das Amtsgericht eingetragen wurde.
Den Gesellschaftervertrag können Unternehmer durchaus selbst aufsetzen. Es ist jedoch zu empfehlen, dass sie dies gemeinsam mit einem Anwalt tun. Dadurch entstehen keine rechtlichen Schwierigkeiten und man ist stets auf der sicheren Seite. Gründet man allein eine UG, benötigt man lediglich ein Musterprotokoll, in das man die Daten einträgt.
Steht der Vertrag, wird es ernst: Alle Geschäftsführer und Gesellschafter treffen sich zu einem Termin beim Notar, welcher den Gesellschaftervertrag beurkunden lässt. Außerdem müssen Unternehmer beim Notar ihren Geschäftsführer bestellen. Wer allein gründet, kann auf diesen Schritt verzichten.
UG gründen: Notwendige Anmeldungen
Ist die Beurkundung durch den Notar erfolgt, gilt es das Stammkapital einzuzahlen. Im besten Fall erfolgt dies auf ein Geschäftskonto, auf das alle Gesellschafter und Geschäftsführer Zugriff haben.
Erst nach diesem Schritt kann der Notar eine offizielle Anmeldung im Handelsregister vornehmen. Meist reicht es aus, dem Notar eine Bestätigung der Einzahlung zuzuschicken, doch in manchen Fällen ist ein weiterer Vor-Ort-Termin notwendig.
Auch beim Gewerbeamt muss eine UG angemeldet werden. Hierfür wird ein Gewerbeschein ausgefüllt. Zudem müssen der Gesellschaftervertrag und die vorher eingeholten Genehmigungen vorgelegt werden.
Ist diese Anmeldung erfolgt, schickt das Gewerbeamt die Informationen an die Handwerkskammer bzw. IHK, die Berufsgenossenschaft, das statistische Landesamt sowie die Bundesagentur für Arbeit.
Zu guter Letzt ist auch die Anmeldung beim Finanzamt erforderlich. Es wird ein Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausgefüllt und beim zuständigen Finanzamt eingereicht. Danach erhält man die Steuernummer für die UG.
UG oder Einzelunternehmer - was ist besser?
Pauschal kann nicht gesagt werden, ob sich eine UG besser eignet oder ob Selbständige lieber als Einzelunternehmer arbeiten sollten. Fakt ist jedoch, dass sich eine UG insbesondere für all diejenigen eignet, die später einmal eine GmbH gründen möchten, die viel Wert auf eine Haftungsbeschränkung legen und Kapitalgeber aufnehmen möchten.
Möchte man mit einem Team gründen, so führt kaum ein Weg an der Gründung einer UG vorbei. Kommt das Unternehmen mit einem geringen Eigenkapital aus, ist es eine sinnvolle Überlegung. Immerhin stellt die größte Hürde bei der Gründung einer GmbH das Startkapital dar. Außerdem kann man eine UG genauso wie eine GmbH für alle Branchen und Tätigkeiten gründen.