Unternehmen aus ganz Europa sind sich dessen bewusst, dass sie ihre Leistungen im Personalmanagement verbessern müssen, um trotz wirtschaftlicher Unsicherheit und eines sich abzeichnenden Fachkräftemangels zukünftig erfolgreich zu sein. Dennoch fällt ihnen die Umsetzung dieser HR-Ziele in konkrete Maßnahmen häufig schwer. Die Studie Creating People Advantage 2013: Lifting HR Practices to the Next Level, die gemeinsam von der Boston Consulting Group (BCG) und der European Association for People Management (EAPM) erstellt wurde, untersucht entscheidende Trends in der Personalführung und liefert anhand empirischer Daten Anregungen, wie Unternehmen ihre Leistungen im Personalmanagement stärken können. Die diesjährige Ausgabe der Studie, die zum siebten Mal in Folge erscheint, basiert auf einer Umfrage unter mehr als 2.300 Führungskräften aus unterschiedlichsten Industrien in 34 europäischen Ländern, ergänzt durch Tiefeninterviews mit 37 HR-Führungskräften. Dabei wurden die Personalmanagementfähigkeiten in zehn Bereichen sowie die Effizienz der Verbesserungsbemühungen der Unternehmen analysiert.
Die Studie identifiziert länder- und branchenübergreifend drei Themen als besonders dringlich:
- Talentmanagement und Führung,
- HR-Analytik sowie Engagement,
- Verhalten und Kulturmanagement.
Obwohl die Umfrageteilnehmer diesen Themen zukünftig eine wichtige Bedeutung zusprechen, stuften sie ihre aktuellen Fähigkeiten im Schnitt als eher gering ein.
Die meisten Unternehmenslenker kennen die Notwendigkeit, ihre Leistungen in relevanten Personalmanagementbereichen zu verbessern, wissen jedoch nicht, womit sie anfangen und welche Maßnahmen sie priorisieren sollten", sagt Rainer Strack, Senior Partner und bei BCG weltweit für Personalthemen verantwortlich. „Zielsetzung unserer diesjährigen Untersuchung war es daher, eine Liste von differenzierenden Maßnahmen zu erstellen, die die wichtigsten Erfolgsfaktoren in zehn HR-Bereichen darstellen.“ Durch die empirischen Daten setzt sich die Studie von vielen aktuellen Debatten zum Thema Personalmanagement ab. „Wir haben die Umfrageteilnehmer in leistungsfähige und leistungsschwache Unternehmen aufgeteilt und dabei die HR-Aktivitäten bestimmt, die sie voneinander unterscheiden", erklärt BCG-Partner Rainer Strack. „Dies erlaubt eine faktenbasierte Argumentation anstelle von Intuition oder Fallbeispielen.“
- Im Bereich Talentmanagement und Führung beispielsweise verdeutlicht die Studie, dass sich besonders leistungsfähige Unternehmen durch mehrere Aktivitäten auszeichnen: Sie planen ihren Bedarf an Fach- und Führungskräften strategisch auf lange Sicht (mehr als fünf Jahre) – anstatt nur auf die dringlichsten Erfordernisse zu reagieren.
- Im Bereich HR-Analytik zeigen die Ergebnisse, dass leistungsfähige Unternehmen ein Modell zur Bestimmung des Mitarbeiterbedarfs verwenden, das mit der Entwicklung von Geschäftsstrategie, Produktivität und Technologie verknüpft ist. So können sie exakt voraussagen, welche Jobprofile sie zukünftig benötigen werden, um ihre Strategie umzusetzen – für einzelne Geschäftsbereiche, Standorte und spezifische Fähigkeiten, die erforderlich sind.
- In der Mitarbeitergewinnung heben sich führende Unternehmen durch eine Employer-Value-Proposition ab, die systematisch auf Basis umfassender Analysen entwickelt wird. Ein weiterer Unterschied zwischen leistungsfähigen und leistungsschwächeren Unternehmen ist ihre klar definierte und integrierte Social- Media-Strategie.
„Unternehmen, die ihre Leistungen im Bereich Talentmanagement und Führung oder in anderen der untersuchten Kernthemen verbessern möchten, sollten diese Maßnahmen mit höchster Priorität angehen“, sagt Filippo Abramo, Präsident der EAPM und einer der Studienautoren.