Fachbeiträge
Business Communities als Werkzeug der Wissensvermittlung
von Boris Wollny
Der Begriff Wissensmanagement ist schillernd und facettenreich: Für die einen beschreibt er schlicht eine Art Suchmaschine, für die anderen eine Form des Führungsstils in Unternehmen. Einigkeit herrscht jedoch darüber, dass der intensivste Wissensaustausch direkt zwischen Menschen stattfindet. Aus diesem Grund formiert sich gerade eine neue Richtung des Wissensmanagements: Business Communities. Damit diese zum Erfolg führen, ist eine interdisziplinäre Herangehensweise notwendig, meint Boris Wollny.
Von Boris
Inhaltsübersicht:
Der Begriff
Wissensmanagement ist schillernd und facettenreich: Für die
einen beschreibt er schlicht eine Art Suchmaschine, für die
anderen eine Form des Führungsstils in Unternehmen. Einigkeit
herrscht jedoch darüber, dass der intensivste Wissensaustausch
direkt zwischen Menschen stattfindet. Aus diesem Grund formiert
sich gerade eine neue Richtung des Wissensmanagements: Business
Communities. Damit diese zum Erfolg führen, ist eine interdisziplinäre
Herangehensweise notwendig.
Der erfolgreiche
Einsatz von Communities erfordert die Berücksichtigung einer
Vielzahl von Aspekten, u.a. aus Unternehmenskommunikation, Informationstechnologie,
Organisation und E-Learning. So trafen sich im April 20 Experten
unterschiedlicher fachlicher Ausrichtung von Unternehmen und Institutionen,
wie AOL, eCircle, Universität St. Gallen oder Vogel Medien
Gruppe, bei der cassiopeia AG in München. Ziel war ein Ideen-
und Erfahrungsaustausch zu Communities im internen Wissensmanagement.
Neben Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten von Communities
standen Aspekte der Motivation, des Nutzens sowie Erfolgsfaktoren
zur Diskussion.
stärken
Wissen ist
immer an Menschen gebunden. Im Mittelpunkt steht der Mitarbeiter,
der sich aktiv in Communities einbringen soll, um diese mit Leben
zu füllen. Hemmschwellen, wie mangelndes Vertrauen, Anonymität
oder fehlende Transparenz im Unternehmen, müssen identifiziert
und beseitigt werden, da eine Community sonst schnell zum Scheitern
verurteilt ist. Die im Unternehmen vorherrschende Kultur entscheidet
erheblich darüber, ob eine Community eine Spielwiese für
Web-Begeisterte bleibt oder ein wesentlicher Bereich für Wissensaustausch
und -erwerb werden kann. "Bei der Durchführung eines Community-Projekts
handelt es sich nicht nur um eine technisch-organisatorische Aufgabenstellung.
Vielmehr wird mit einem solchen Projekt ein tiefgreifender Veränderungsprozess
angestoßen, der in der Regel auch einen Wandel in der herrschenden
Unternehmens- und Führungskultur notwendig macht", führte
Dr. Siegfried Schick von der Agentur Schick + Partner aus. Gerade
Führungskräfte müssen nicht nur akzeptieren, dass
ihre Mitarbeiter über Organisationseinheiten und Hierarchien
hinweg kommunizieren sie müssen diese Entwicklung aktiv
unterstützen.
Umgekehrt kann
eine funktionierende Community auch Ausgangspunkt für kulturelle
Veränderungen sein. Wie andere Maßnahmen des Wissensmanagements
auch decken Business Communities ganz automatisch Schwachstellen
im Unternehmen auf. Fehlt die Bereitschaft, auf solche Entwicklungen
zu reagieren, wird in der Community schnell ein hohes Frustrationsniveau
erreicht.
aufzeigen
Der Wissensaustausch
über eine Community kann nur funktionieren, wenn jeder Beteiligte
für sich einen Nutzen daraus zieht. Dieser liegt nicht darin,
neue Kollegen in Newsgroups und Chats kennen zu lernen dafür
ist die Kaffeeküche meist besser geeignet. Für die Mitarbeiter
muss es sich lohnen, Zeit zu investieren und ihr Wissen bereitzustellen.
Hier sind die Meinungen geteilt: Sollen Mitarbeiter eher durch Zielvorgaben
motiviert werden oder ist ein Austausch auf freiwilliger Basis effektiver?
Gleichzeitig
ist die Geschäftsleitung mehr und mehr daran interessiert,
den Beitrag interner Kommunikationskanäle und damit
auch von Communities zum Geschäftserfolg zu messen.
Eine schwierige Aufgabe, die im Rahmen von Geschäftsprozessoptimierung
und Kommunikationscontrolling jedoch an Bedeutung gewinnt.
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