Fachbeiträge
Wissensmanagement, eine Frage der Führung?
von Dr. Jens Tomas
Die Praxis in vielen Unternehmen zeigt immer wieder, wie oft Führung das Gegenteil bewirkt. Durch einen falschen Führungsstil werden Mitarbeiter demotiviert, vorhandene Eigeninitiative wird genommen, die Kreativität der Mitarbeiter einschränkt. Was aber kann eine Führungskraft in dem Spannungsfeld des möglichst selbst initiierten Wissensmanagements der Mitarbeiter und der nötigen Gesamtkoordination der Verfügbarkeit des Wissens im Gesamtunternehmen leisten?
Von Dr. Jens Tomas
Inhaltsübersicht:
Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die gezielte Führung
von Mitarbeitern zu Höchstleistungen auch im Bereich
des Wissensmanagements möglich ist, wenn die Führungskraft
bestimmte Prinzipien berücksichtigt. Jede Führungskraft
muss sich und ihr Verhalten ständig reflektieren und
ihre kommunikativen Fähigkeiten im Bereich der Führung
ständig verbessern. Nur so kann sie Mitarbeiter auf Dauer
motivieren, eigenverantwortlich Wissen zu erwerben, Wissen
zu organisieren und Wissen dem Unternehmen zur Verfügung
zu stellen.
Performance Driver
Laut einer Studie des britischen Coporate Leadership
Councils aus dem Jahre 2002 gibt es 106 Kriterien, die für
das Erreichen von Spitzenleistung der Mitarbeiter in einem
Unternehmen verantwortlich sind. Diese Kriterien werden als
Performance Driver bezeichnet. Einige ergeben sich unmittelbar
aus der Unternehmenskultur, wie z.B. der Fähigkeit des
Unternehmens zur Innovation, der Fehlerkultur des Unternehmens,
einer grundlegenden Zukunftsorientierung des Unternehmens
oder dem Angebot und der Durchführung von Weiterbildung
der Mitarbeiter. Diese Faktoren sind wichtig, weil sie die
emotionale Einbettung in eine allgemeine Leistungskultur ermöglichen
und Mitarbeiter, die eine starke Zugehörigkeit zum Unternehmen
erleben, quasi automatisch zu einem gesteigerten Leistungsbewusstsein
bringen. Sind diese Faktoren gegeben, haben es Führungskräfte
einfacher in ihrer Führungsarbeit. Besteht eine allgemeine
Leistungskultur nur in unzureichendem Maße, ist es für
die einzelne Führungskraft schwieriger, denn auf diese
wichtigen Faktoren haben Führungskräfte gerade in
internationalen Großkonzernen oft nur einen geringeren
Einfluss.
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