Fachbeiträge
Überzeugungsarbeit mit Erfolg
von Bettina Wallner
Beim Unternehmenstheater schlüpfen professionelle Schauspieler stellvertretend in die Rolle der Mitarbeiter im Unternehmen. Als Interventionsteam visualisieren sie Einstellungen und Verhaltensweisen aus dem Alltag. Dabei werden die dargestellten Verhaltensmuster im Vorfeld durch Befragungen von Führungskräften und Mitarbeitern recherchiert. Wie nun Unternehmenstheater Teamkonflikte aufdeckt, Ängste abbaut und den Wandel kommuniziert, erfahren Sie in diesem Beitrag. Erleben Sie auch Unternehmenstheater live auf den 1. Wissensmanagement-Tagen in Stuttgart am 10. und 11. November 2005.
Von Bettina Wallner
Inhaltsübersicht:
- Zielgerichtete Personalentwicklung
- Unternehmenstheater als emotionaler Schlüssel
- Als stiller Beobachter Überzeugungsarbeit leisten
„Was – wir sollen
Theater spielen?“ – „Das hat doch wohl gar
nichts mit unserem Unternehmen zu tun!“ – „Wir
haben doch selber schon genug Theater!“ – „Wir
sollten unsere Mitarbeiter einfach mal wieder auf ein Seminar
schicken“ – „Nein, das ist zu teuer“
– „ Ja, was bringt denn überhaupt so ein
Theater?“ Die Führungskräfte sind verblüfft
– Szene aus dem Berufsalltag eines Personalentwicklers.
Veränderungen stehen im Unternehmen an. Die Qualifikation
der Mitarbeiter soll verbessert werden. Schließlich
will man langfristige und nachhaltige Maßnahmen setzen
und seine Mitarbeiter nicht gleich wieder auf teure Fortbildung
schicken müssen. Der Personalentwickler weiß, dass
sich Unternehmenstheater am besten dafür eignen würde,
den Veränderungsprozess zu begleiten. Doch was für
ihn selbstverständlich ist, muss nicht unbedingt für
die Entscheidungsträger das gleiche bedeuten. Oft ist
es ein steiniger Weg, Vorgesetzte und Führungskräfte
von der Effektivität eines unkonventionellen Konzeptes
zu überzeugen.
Zielgerichtete Personalentwicklung – theoretisch ja – praktisch nein
Man ist sich einig: Qualifizierte Mitarbeiter sind der Garant
für ein erfolgreiches Unternehmen. Die Personalentwicklungsmaßnahmen
müssen laufend und gezielt erfolgen: sie sollen neben
der Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten vor allem
die Bereitschaft der Mitarbeiter fördern, auf neue fachliche
und soziale Herausforderungen im Unternehmen flexibel zu reagieren.
Die theoretischen Leitlinien für eine zielgerichtete
Personalentwicklung finden heute in fast jedem Unternehmen
Akzeptanz.
Was aber bleibt, ist die Frage nach
dem „wie“? Der enorme Termindruck, der auf den
Unternehmen lastet, schränkt das Aufrechterhalten und
die Weiterbildung der Mitarbeiterqualifikation erheblich ein.
„Zunächst sind es die Kosten, die gegen eine Personalentwicklungsmaßnahme
sprechen“, so Larisa Göserich, Personalverantwortliche
der Loxxess AG, „als Personalentwickler ist man gefordert,
PE-Methoden zu finden, die effizient, kostensparend und flexibel
einsetzbar sind.“ Göserich wollte einen externen
Dienstleister für die Personalentwicklung hinzuziehen
und entschied sich für das Unternehmenstheater VitaminT.
„Der Lerneffekt ist einfach größer, wenn
man ein Problem von außen betrachtet“, so Göserich.
Auch für Anneli Gabriel, Personalentwicklerin bei der
Steigenberger Hotel Group hat sich der Trainingsansatz von
VitaminT gelohnt: „Wir haben zwei Alternativen ausgearbeitet
und durchgerechnet. Die Arbeit mit drei Großgruppen
im Unternehmenstheater mit Führungskräften, die
zeitgleich die Multiplikatoren unseres Projekts in den Hotels
werden, war wesentlich günstiger. Das Argument ,Ausbildung
von Multiplikatoren` war so was wie ein Joker, der voll gepunktet
hat.“
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