Fachbeiträge
In die neue Welt mit der E-Learning-Solution von SAP
von Silvia Fürgut
Ab dem zweiten Quartal 2002 wird die neue SAP Learning Solution auf dem Markt sein. Wir sprachen vorab mit Dr. Gunter Heiduck, Vice President Human Capital Management, SAP AG, der für die Entwicklung der neuen Learning Solution verantwortlich ist, und Garrit Skrock, der im Vertrieb SAP Deutschland diesen Bereich betreut.
In die neue Welt mit der E-Learning-Solution von SAP
Ab dem zweiten Quartal 2002 wird die
neue SAP Learning Solution auf dem Markt sein. Wir sprachen vorab
mit Dr. Gunter Heiduck, Vice President Human Capital Management,
SAP AG, der für die Entwicklung der neuen Learning Solution
verantwortlich ist, und Garrit Skrock, der im Vertrieb SAP Deutschland
diesen Bereich betreut.
wm: Herr Heiduck, Herr Skrock, was bedeutet für Sie
lebenslanges Lernen?
Heiduck: 80 Prozent unserer beruflichen Tätigkeiten
werden sich im Laufe der nächsten 10 Jahre vollständig
ändern. Das zwingt Arbeitgeber und Arbeitnehmer dazu, lebenslang
für die Weiterbildung zu sorgen.
Skrock: Aufgrund demoskopischer Entwicklungen müssen
die heute 40- bis 50-jährigen diesen Wandel bewältigen.
Die Unternehmen werden das ohne die Hilfe neuer Methoden der Wissensvermittlung
nicht meistern können. Mit dem Einsatz neuer Technologien wie
einer Lernlösung bekommt der Mitarbeiter neue Möglichkeiten,
sich aktiver am Aus- und Weiterbildungsprozess im Unternehmen zu
beteiligen.
wm: Wie kam es bei SAP zu der Idee, eine E-Learning-Solution
zu entwickeln?
Heiduck: Der Forschungsbereich der SAP betreibt mit dem
Projekt L3 Lebenslanges Lernen eines von 5 Leitprojekten
für das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die
Ergebnisse des Forschungsprojekts sind in die Gestaltung unserer
Lernlösung eingeflossen. Aus diesem Projekt haben wir erkannt,
dass ein großer Aus- und Weiterbildungsbedarf auf die Wirtschaft
und auf unsere Kunden zukommt.
"Bildung ist eine Dienstleistung, die die Personalabteilung dem Mitarbeiter zur Verfügung stellt", Dr. Gunter Heiduck |
wm: Kann Ihre E-Learning-Solution den tatsächlichen
Lernerfolg messen?
Heiduck: Lernerfolgskontrolle ist ein integraler Bestandteil
unserer Lernlösung. Nur zielgerichtetes Lernen kann die gewünschten
Resultate erreichen. Zertifikate und Steigerung der Qualifikationen
der Mitarbeiter sind die messbaren Ergebnisse betrieblicher Aus-
und Weiterbildung. Außerdem merkt sich das System die bereits
erreichten Lernziele und kann unerwünschte Wiederholungen vermeiden.
In diesem Zusammenahnag spricht man von adaptiven Lernpfaden.
wm: Wie wollen Sie Ihre E-Learning-Plattform künftig
auf dem deutschen Markt positionieren?
Skrock: SAP positioniert sich als Lösungsanbieter im
E-Learning-Bereich. Bekanntermaßen konzentriert sich die SAP
auf die Entwicklung innovativer Technologien zur Gestaltung betriebswirtschaftlicher
Lösungen. Bei der SAP Learning Solution lassen wir jedoch nicht
außer Acht, welchen Stellenwert den Lerninhalten zukommt.
Von der Lösungskonzeption bis hin zur Implementation bietet
SAP ein umfassendes Serviceangebot
wm: In welchem Unternehmensbereich sollte E-Learning nach
Ihrer Meinung angesiedelt sein? Wo sollte die Verantwortlichkeit
liegen?
Heiduck: Nahe an der Personal-Abteilung, da diese auch in
den meisten Unternehmen für die Aus- und Weiterbildung der
Mitarbeiter verantwortlich ist. Bildung ist eine Dienstleisung,
die die Personalabteilung den Mitarbeitern zur Verfügung stellt.
Die Lerninhalte werden zum Großteil von der aktuellen Unternehmensstrategie,
den Zielmärkten und Produktgruppen bestimmt. Das liegt sicher
außerhalb der Personalabteilung in den Händen des Managements.
Skrock: Prinzipiell können E-Learning-Projekte aus
unterschiedlichen Unternehmensbereichen getrieben werden. Neben
dem klassischen Einsatz von E-Learning in der Personalentwicklung
sind es zukünftig häufig Bereiche wie der Vertrieb und
Marketing, die E-Learning begleitend zum Produkt-Roll-out einsetzen.
"Mittels E-Learning können die Mitarbeiter ihren eigenen Marktwert im Unternehmen steigern", Garrit Skrock |
wm: Welche Zielgruppe visieren Sie denn mit Ihrem neuen
Produkt an?
Skrock: Unser Produkt ist branchenunabhängig einsetzbar
und somit für weltweit über 5.800 SAP-Kunden alleine im
Personalwirtschaftsbereich nutzbar. Jedes Unternehmen hat Schulungsbedarf
seien es allgemeine IT-Schulungen oder spezielle Fachthemen.
Insofern bietet die SAP Learning Solution Potenzial für Unternehmen
aller Größen und Branchen.
wm: Glauben Sie, dass E-Learning irgendwann Präsenzseminare
ersetzen wird?
Heiduck: Nein, keineswegs. Unsere Lernlösung unterstützt
E-Learning und traditionelle Präsenzschulungen gleichermaßen.
Es gibt nur für bestimmte Zwecke die jeweils geeignetere Lernform.
Z.B. bewältigen die meisten Unternehmen ihre IT-Ausbildung
(Word- und EXCEL-Kurse etc.) mit Hilfe von Online-Trainings.
Skrock: Die Bedeutung von Online-Lernen wird zukünftig
stark zunehmen. Es ist jedoch nicht anzunehmen, dass ein Unternehmen
ganz ohne Präsenzveranstaltungen auskommen wird. In einzelnen
Fällen wird es sicherlich dafür noch Bedarf geben. Aber
die Vorteile des E-Learnings wie Individualität des Lernens
und Attraktivität für die Mitarbeiter sowie der Kostenaspekt
bedeuten für Unternehmen nahezu zwingende Gründe für
den Einsatz einer E-Learning-Lösung.
wm: Wird E-Learning auch bei SAP angewandt?
Heiduck: Mit unserer SAP University haben wir schon sehr
viel Erfahrungen weltweit mit E-Learning und Präsenzschulungen
gesammelt. Für Schulungen hatten wir im letzten Jahr bereits
100.000 interne Teilnehmer und 400.000 externe Teilnehmer. Bei Online-Schulungen
hatten wir bereits 150.000 Downloads.
Das Gespräch führte Silvia Fürgut.
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