Fachbeiträge
Effiziente Verbrechensbekämpfung dank modernster Suchtechnologien
von Katrin Möhlmann
Als eine der angesehensten Strafverfolgungsbehörden in Deutschland ist das Polizeiamt für Technik und Beschaffung des Landes Niedersachsen (PATB NI) mit Hauptsitz in Hannover für die Sicherheit der Einwohner Niedersachsens zuständig. Zur wirksameren Verbrechensbekämpfung und Strafverfolgung stellt das Land seinen Polizeibeamten ein System zur Verfügung, dass sämtliche verfügbare Datenbanken und Dokumente integriert. Eine schnelle und effektive Suche durch alle Informationen setzt jedoch eine fortschrittliche Suchtechnologie voraus.
Von Katrin Möhlmann
Inhaltsübersicht:
Die Polizeibehörde des Bundeslandes Niedersachsen suchte nach einem Weg, ihren über 18.000 Polizeibeamten effektivere Kommunikation untereinander zu ermöglichen. Die Ziele bestanden darin, diesen Beamten Echtzeitzugriff auf kritische Informationen zu verschaffen, sie bei Initiativen zur Zusammenarbeit in Sachen Verbrechensaufklärung zu unterstützen und ihre täglichen Aktivitäten und Untersuchungen zu verfolgen. Daher investierte Niedersachsen in die Entwicklung und Implementierung eines neuartigen Informationsmanagementsystems: Die Polizeibeamten sollten nur noch eine einzige Quelle für den Zugriff auf die verfügbaren Informationen erhalten. So sollte das neue System die Verwaltungskosten der Behörde senken, den Verwaltungsaufwand reduzieren und langwierige Untersuchungsprozesse vermeiden.
Hohe Ansprüche an Suchfunktionen
Die Polizeikräfte von Niedersachsen verfügen über umfangreiche Informationsbestände, die auf eine Vielzahl von Datenbanken und andere Quellen verteilt sind – und jedes Jahr kommen über 30 bis 40 Millionen neue Dokumente hinzu. Daher entschied sich die Behörde für NIVADIS – ein neuartiges Informationsmanagementsystems. Um den Erfolg des Projektes sicherzustellten, wollte PATB NI den Polizeibeamten die Möglichkeit geben, alle Informationsquellen schnell zu durchsuchen und bestimmte Informationsfragmente abzurufen. Andernfalls besteht die Gefahr der Frustration bei den Anwendern. Außerdem war klar, dass die Suchfunktionen herkömmlicher Datenbankanwendungen nicht die Leistungsklasse bieten, die für den erwarteten Umfang der täglichen Anfragen erforderlich ist. Die zugrunde liegende Suchtechnologie muss dafür den Ansprüchen von Großunternehmen genügen.
Daher legte PATB NI gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Mummert Consulting alle Funktionen fest, die eine geeignete Suchlösung unbedingt besitzen muss. Ganz oben auf der Liste stand die Skalierbarkeit. Bei so vielen jährlich neu hinzugefügten Dokumenten muss das System in der Lage sein, ein extremes Wachstum ohne Leistungseinbußen zu verkraften. Zuverlässigkeit und Genauigkeit hatten ebenso Priorität. Aufgrund des sensiblen Charakters der Daten und der Dringlichkeit, mit der solche Informationen häufig abgerufen werden, konnte die Institution es nicht tolerieren, dass auch nur ein einziges Element verloren geht oder falsch eingeordnet wird. Denn dies beeinflusst die Richtung einer Untersuchung oder schränkt die Produktivität ein.
Als Unternehmenssuchplattform entschied sich die Polizeibehörde für FAST ESP (Enterprise Search Plattform): „Unter den von uns getesteten Suchtechnologien konnte nur FAST alle unsere Anforderungen erfüllen“, sagte Axel Köhler, Leiter der IT-Entwicklung beim PATB NI. Ausschlaggebend war für ihn vor allem die Möglichkeit, auf die Erfassung von über 200 Millionen Dokumenten zu skalieren. Die Schnelligkeit und Genauigkeit sowie die Relevanz der Ergebnisse waren zusätzliche wichtige Punkte, ebenso wie die phonetische Suche, die Näherungssuche und die fortgeschrittene Treffermarkierung.
Informationen sekundenschnell finden
Die neue Suchplattform verschafft den Polizeibeamten in Niedersachsen die Möglichkeit, gründlichere Untersuchungen durchzuführen und die Produktivität der Behörde auf Rekordhöhe zu steigern, indem jedes verfügbare Dokument in das polizeiliche Informationsmanagementsystem integriert wird. Diese neue Effizienz macht die Polizeibehörde von Niedersachsen zu einem Vorbild für alle anderen Bundesländer. Die Implementierung des neuen Systems hat zehntausenden Dokumenten neues Leben eingehaucht, die vorher über die gesamte Institution verstreut waren. Jetzt können die Polizeibeamten jedes einzelne Informationsfragment zur Unterstützung aktueller Untersuchungen heranziehen. Außerdem können sie ihre Ressourcen besser verwalten und gewinnen detailliertere Einsichten in den Status der einzelnen Operationen. Die Mitarbeiter können innerhalb von Sekunden auch Daten und Informationen finden, die mit der Einhaltung von Vorschriften in Zusammenhang stehen.
Mit der neuen Suchplattform hat die Polizeibehörde auch für die Zukunft vorgebaut, denn die Beamten erwarten innerhalb der nächsten drei Jahre mit einem drastischen Anstieg der Datenmenge: Ein Zuwachs um 200 bis 240 Millionen Dokumente wird erwartet.
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